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Energie & Management > Stromnetz - Netzbetreiber sehen sich in falsches Licht gerückt
Quelle: E&M / Davina Spohn
Stromnetz

Netzbetreiber sehen sich in falsches Licht gerückt

Gibt es zu viele kleine Netzbetreiber? Nein, meint eine Initiative im Bundesverband Edna und hinterfragt zehn Thesen, die die Branche in schrägem Licht erscheinen lassen.
Der Netzausbau kommt nicht so schnell voran, wie sich das viele in Politik und Wirtschaft wünschen. Und nicht selten sind es kleinere Netzbetreiber, denen nicht zugetraut wird, ihre Technik für die Energiewende zu transformieren. So mancher hat sein Netz in den zurückliegenden Monaten an ein größeres Unternehmen verkauft. Der Bundesverband „Energiemarkt & Kommunikation“ − kurz Edna − moniert jetzt: In letzter Zeit werden vermehrt Stimmen laut, dass es in Deutschland zu viele Netzbetreiber gibt.

Vor allem die kleineren seien den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gewachsen, so die Einschätzung. Der Verband erinnert an den Auftritt des Parlamentarischen Wirtschaftsstaatsekretärs Michael Kellner (Grüne) beim BDEW-Strategieforum Mittelstand im September. Die Zahl der Verteilnetzbetreiber sei „leider“ zu hoch, sagte er dem Vernehmen nach.

Irritiert zeigt man sich vor allem auch über einen Bericht mit dem Titel „Antrag ohne Anschluss“ des Magazins Spiegel. Die Aussagen darin könnten aus Sicht der kleinen und mittleren Netzbetreiber (KMU) nicht nachvollzogen werden, heißt es. Die Initiative „evu+“ im Edna-Bundesverband hat die Kritik in zehn Thesen zusammengestellt und auf ihre Substanz hin abgeklopft.

Schleppender Ausbau trotz hoher Renditen?

Beispiel: Die Vielzahl der Netzbetreiber ist ein „Systemfehler“? Die Initiative erinnert daran, dass man in der Liberalisierung der Stromversorgung „eine Stärkung des Als-ob-Wettbewerbs im natürlichen Monopol der Netze“ gesehen habe, „der es den Regulierungsbehörden ermöglicht, die Effizienz der zahlreichen Netzbetreiber in vertikaler und horizontaler Hinsicht besser zu vergleichen. Dahinter wäre auch die Erkenntnis gestanden, dass die Energiewende nur mit den Akteuren vor Ort funktioniert. Auch das Thema „Demokratisierung der Energiewirtschaft“ sei forciert worden. Die Kleinteiligkeit sei kein Nachteil, „wenn alle Unternehmen ihre Aufgaben erfüllen, was sie mehrheitlich auch tun und auch in Zukunft tun können, sofern ein wettbewerbsfördernder und kein wettbewerbsbehindernder Ordnungsrahmen gewährleistet ist“.

Ein andere These, an der Initiative Anstoß nimmt, ist, dass der Netzausbau trotz hoher Renditen nicht in Gang komme. Gegenargument: Dass es hakt, liege nicht am fehlenden Eigenkapital, „sondern an der Kreditpolitik der Banken“. Das Netz als solches können in der Regel nicht beliehen werden. Als viele Energieversorger vergangenes Jahr „Bürgschaften zur Marktabsicherung ihrer Stromeinkäufe beibringen mussten, wurde von keiner angesprochenen Bank das Netz als Sicherheit akzeptiert“, berichtet die Initiative „Auf Nachfragen beim genossenschaftlichem Prüfungsverband (prüft alle bayrischen Volks- und Raiffeisenbanken) kam die Auskunft, dass die VR-Banken die Netze nicht als Sicherheit anerkennen“, schreibt „evu+“.

Zu wenig Einspeisepunkte?

Auch die im Spiegel vorgebrachte Kritik an der Netzplanung kontert die Initiative. Der These, Einspeisepunkte würden knapp, da Netze falsch geplant wurden, halten sie entgegen, dass Netze mit einem Zeithorizont von 40 Jahren und mehr geplant wurden. „Dies ist der Hauptgrund dafür, dass die bestehenden Netze den heutigen Anforderungen teilweise den heutigen Anforderungen entsprechen, da sie für eine zentrale Energieversorgung konzipiert wurden.“ Dennoch seidie Versorgungssicherheit in Deutschland eine der höchsten der Welt.“ Kleine Netzbetreiber liegen oft sogar über dem Durchschnitt. Der Grund: Es wurden ausreichend Reserven eingeplant.“

Alle zehn Thesen und ihre Replik darauf hat die Initiative im Bundesverband Edna auf ihrer Internetseite aufgelistet.

Dienstag, 22.10.2024, 11:00 Uhr
Manfred Fischer
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Quelle: E&M / Davina Spohn
Stromnetz
Netzbetreiber sehen sich in falsches Licht gerückt
Gibt es zu viele kleine Netzbetreiber? Nein, meint eine Initiative im Bundesverband Edna und hinterfragt zehn Thesen, die die Branche in schrägem Licht erscheinen lassen.
Der Netzausbau kommt nicht so schnell voran, wie sich das viele in Politik und Wirtschaft wünschen. Und nicht selten sind es kleinere Netzbetreiber, denen nicht zugetraut wird, ihre Technik für die Energiewende zu transformieren. So mancher hat sein Netz in den zurückliegenden Monaten an ein größeres Unternehmen verkauft. Der Bundesverband „Energiemarkt & Kommunikation“ − kurz Edna − moniert jetzt: In letzter Zeit werden vermehrt Stimmen laut, dass es in Deutschland zu viele Netzbetreiber gibt.

Vor allem die kleineren seien den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gewachsen, so die Einschätzung. Der Verband erinnert an den Auftritt des Parlamentarischen Wirtschaftsstaatsekretärs Michael Kellner (Grüne) beim BDEW-Strategieforum Mittelstand im September. Die Zahl der Verteilnetzbetreiber sei „leider“ zu hoch, sagte er dem Vernehmen nach.

Irritiert zeigt man sich vor allem auch über einen Bericht mit dem Titel „Antrag ohne Anschluss“ des Magazins Spiegel. Die Aussagen darin könnten aus Sicht der kleinen und mittleren Netzbetreiber (KMU) nicht nachvollzogen werden, heißt es. Die Initiative „evu+“ im Edna-Bundesverband hat die Kritik in zehn Thesen zusammengestellt und auf ihre Substanz hin abgeklopft.

Schleppender Ausbau trotz hoher Renditen?

Beispiel: Die Vielzahl der Netzbetreiber ist ein „Systemfehler“? Die Initiative erinnert daran, dass man in der Liberalisierung der Stromversorgung „eine Stärkung des Als-ob-Wettbewerbs im natürlichen Monopol der Netze“ gesehen habe, „der es den Regulierungsbehörden ermöglicht, die Effizienz der zahlreichen Netzbetreiber in vertikaler und horizontaler Hinsicht besser zu vergleichen. Dahinter wäre auch die Erkenntnis gestanden, dass die Energiewende nur mit den Akteuren vor Ort funktioniert. Auch das Thema „Demokratisierung der Energiewirtschaft“ sei forciert worden. Die Kleinteiligkeit sei kein Nachteil, „wenn alle Unternehmen ihre Aufgaben erfüllen, was sie mehrheitlich auch tun und auch in Zukunft tun können, sofern ein wettbewerbsfördernder und kein wettbewerbsbehindernder Ordnungsrahmen gewährleistet ist“.

Ein andere These, an der Initiative Anstoß nimmt, ist, dass der Netzausbau trotz hoher Renditen nicht in Gang komme. Gegenargument: Dass es hakt, liege nicht am fehlenden Eigenkapital, „sondern an der Kreditpolitik der Banken“. Das Netz als solches können in der Regel nicht beliehen werden. Als viele Energieversorger vergangenes Jahr „Bürgschaften zur Marktabsicherung ihrer Stromeinkäufe beibringen mussten, wurde von keiner angesprochenen Bank das Netz als Sicherheit akzeptiert“, berichtet die Initiative „Auf Nachfragen beim genossenschaftlichem Prüfungsverband (prüft alle bayrischen Volks- und Raiffeisenbanken) kam die Auskunft, dass die VR-Banken die Netze nicht als Sicherheit anerkennen“, schreibt „evu+“.

Zu wenig Einspeisepunkte?

Auch die im Spiegel vorgebrachte Kritik an der Netzplanung kontert die Initiative. Der These, Einspeisepunkte würden knapp, da Netze falsch geplant wurden, halten sie entgegen, dass Netze mit einem Zeithorizont von 40 Jahren und mehr geplant wurden. „Dies ist der Hauptgrund dafür, dass die bestehenden Netze den heutigen Anforderungen teilweise den heutigen Anforderungen entsprechen, da sie für eine zentrale Energieversorgung konzipiert wurden.“ Dennoch seidie Versorgungssicherheit in Deutschland eine der höchsten der Welt.“ Kleine Netzbetreiber liegen oft sogar über dem Durchschnitt. Der Grund: Es wurden ausreichend Reserven eingeplant.“

Alle zehn Thesen und ihre Replik darauf hat die Initiative im Bundesverband Edna auf ihrer Internetseite aufgelistet.

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Manfred Fischer

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