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Energie & Management > Personalie - Nach Skandal wagt Köln neuen Anlauf bei Stadtwerke-Chefposten
Quelle: Shutterstock / Monster Ztudio
Personalie

Nach Skandal wagt Köln neuen Anlauf bei Stadtwerke-Chefposten

Köln versucht es ohne Klüngel und Besetzungsdesaster: Die Konzernholding Stadtwerke Köln (SWK) soll über ein Bewerbungsverfahren eine hauptamtliche Geschäftsführung erhalten.
Vier Jahre nach einem handfesten politischen Skandal wagt die Stadt Köln einen neuen Anlauf, die Spitze der Stadtwerke Köln GmbH (SWK) umzustrukturieren. In einem ordentlichen Bewerbungsverfahren soll die neu einzurichtende Stelle für die hauptamtliche Geschäftsführung der Holding vergeben werden, die für den Bereich „Finanzen, Steuerung und Konzerncontrolling“ zuständig sein soll.

2018 hatten SPD, CDU und Grüne hinter verschlossenen Türen ein Verfahren ausgehandelt, wie sie künftig lukrative und einflussreiche Posten städtischer Unternehmen unter sich aufteilen wollten. Als Geschäftsführer für die SWK sollte der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Börschel durchgeboxt werden, ohne dass ein Bewerbungsverfahren stattgefunden hätte. Diese Praxis der Stellenvergabe kam ans Licht, in der Öffentlichkeit war schnell die Rede vom berühmt-berüchtigten „Kölschen Klüngel“, also vom Wirken etablierter Seilschaften.

Neues Vorstandsmitglied soll Zusammenarbeit der Töchter "stärken"

Jetzt möchte die SWK-Aufsichtsratsvorsitzende, Anne Lütkes (Grüne), das „rechtlich umstrittene und politisch nicht korrekte“ Verfahren von 2018 vergessen machen und durch einen „sauberen und ordentlichen“ Prozess ablösen. Möglichst bis zum Sommer soll der neue, vierte Holdingvorstand feststehen. Das Management bekommt den hauptamtlichen Geschäftsführer dann zusätzlich zu den weiterhin nebenamtlich tätigen Mitgliedern, die wie bisher aus den drei Leitungen der Tochtergesellschaften – Rheinenergie (Dieter Steinkamp), Kölner Verkehrsbetriebe (Stefanie Haaks) und NetCologne (Timo von Lepel) – bestehen.

Der SWK-Holding messen die Beteiligten eine große Bedeutung zu, obwohl die Dachgesellschaft der städtischen Unternehmungen direkt lediglich etwa 160 der konzernweit mehr als 13.000 Mitarbeitenden Arbeit gibt. Angesichts des wachsenden Konzerns und „der immer stärker sektorenübergreifenden Produkte und Dienstleistungen werden die Steuerungsprozesse und der Koordinierungsaufwand innerhalb des Konzerns immer größer“, so Lütkes. Das hauptamtliche Mitglied werde die Zusammenarbeit der Gesellschaften mit Blick auf die Herausforderungen beim Klimaschutz, der Mobilitätswende, der Digitalisierung und der energiewirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine „stärken“.

Vorsitz der Holding übernimmt ein nebenamtliches Mitglied
 
Interessant an der künftigen Arbeitsweise des vierköpfigen Steuerungsgremiums ist, dass der hauptamtlichen Leitung nicht zugleich der Vorsitz der Geschäftsführung zukommt. Dieser soll bei einem der drei nebenamtlich tätigen Mitglieder verbleiben. Mit den Stadtwerken Köln koordiniert die Kommune ihre wirtschaftlichen Unternehmungen, die von der Rheinenergie und die Verkehrsbetriebe (KVB) über Wohnungsbau und Hafen bis zur Bädergesellschaft reichen.

Die Holding wird laut Anne Lütkes weiterhin das Finanzmanagement im Fokus halten und die übergreifenden Themen koordinieren, die Töchter sollen die Eigenverantwortung für ihre Bereiche behalten. Beim Energie-Unternehmen Rheinenergie steht ein Personalwechsel bevor, der das Gesicht der Holding SWK zusätzlich zum hauptamtlichen Geschäftsführer verändern wird. Für Rheinenergie-Geschäftsführer Dieter Steinkamp, der aus Altersgründen seinen Posten räumt, rückt der im Dezember 2021 bestellte Andreas Feicht nach.

Dienstag, 29.03.2022, 14:14 Uhr
Volker Stephan
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Nach Skandal wagt Köln neuen Anlauf bei Stadtwerke-Chefposten
Köln versucht es ohne Klüngel und Besetzungsdesaster: Die Konzernholding Stadtwerke Köln (SWK) soll über ein Bewerbungsverfahren eine hauptamtliche Geschäftsführung erhalten.
Vier Jahre nach einem handfesten politischen Skandal wagt die Stadt Köln einen neuen Anlauf, die Spitze der Stadtwerke Köln GmbH (SWK) umzustrukturieren. In einem ordentlichen Bewerbungsverfahren soll die neu einzurichtende Stelle für die hauptamtliche Geschäftsführung der Holding vergeben werden, die für den Bereich „Finanzen, Steuerung und Konzerncontrolling“ zuständig sein soll.

2018 hatten SPD, CDU und Grüne hinter verschlossenen Türen ein Verfahren ausgehandelt, wie sie künftig lukrative und einflussreiche Posten städtischer Unternehmen unter sich aufteilen wollten. Als Geschäftsführer für die SWK sollte der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Börschel durchgeboxt werden, ohne dass ein Bewerbungsverfahren stattgefunden hätte. Diese Praxis der Stellenvergabe kam ans Licht, in der Öffentlichkeit war schnell die Rede vom berühmt-berüchtigten „Kölschen Klüngel“, also vom Wirken etablierter Seilschaften.

Neues Vorstandsmitglied soll Zusammenarbeit der Töchter "stärken"

Jetzt möchte die SWK-Aufsichtsratsvorsitzende, Anne Lütkes (Grüne), das „rechtlich umstrittene und politisch nicht korrekte“ Verfahren von 2018 vergessen machen und durch einen „sauberen und ordentlichen“ Prozess ablösen. Möglichst bis zum Sommer soll der neue, vierte Holdingvorstand feststehen. Das Management bekommt den hauptamtlichen Geschäftsführer dann zusätzlich zu den weiterhin nebenamtlich tätigen Mitgliedern, die wie bisher aus den drei Leitungen der Tochtergesellschaften – Rheinenergie (Dieter Steinkamp), Kölner Verkehrsbetriebe (Stefanie Haaks) und NetCologne (Timo von Lepel) – bestehen.

Der SWK-Holding messen die Beteiligten eine große Bedeutung zu, obwohl die Dachgesellschaft der städtischen Unternehmungen direkt lediglich etwa 160 der konzernweit mehr als 13.000 Mitarbeitenden Arbeit gibt. Angesichts des wachsenden Konzerns und „der immer stärker sektorenübergreifenden Produkte und Dienstleistungen werden die Steuerungsprozesse und der Koordinierungsaufwand innerhalb des Konzerns immer größer“, so Lütkes. Das hauptamtliche Mitglied werde die Zusammenarbeit der Gesellschaften mit Blick auf die Herausforderungen beim Klimaschutz, der Mobilitätswende, der Digitalisierung und der energiewirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine „stärken“.

Vorsitz der Holding übernimmt ein nebenamtliches Mitglied
 
Interessant an der künftigen Arbeitsweise des vierköpfigen Steuerungsgremiums ist, dass der hauptamtlichen Leitung nicht zugleich der Vorsitz der Geschäftsführung zukommt. Dieser soll bei einem der drei nebenamtlich tätigen Mitglieder verbleiben. Mit den Stadtwerken Köln koordiniert die Kommune ihre wirtschaftlichen Unternehmungen, die von der Rheinenergie und die Verkehrsbetriebe (KVB) über Wohnungsbau und Hafen bis zur Bädergesellschaft reichen.

Die Holding wird laut Anne Lütkes weiterhin das Finanzmanagement im Fokus halten und die übergreifenden Themen koordinieren, die Töchter sollen die Eigenverantwortung für ihre Bereiche behalten. Beim Energie-Unternehmen Rheinenergie steht ein Personalwechsel bevor, der das Gesicht der Holding SWK zusätzlich zum hauptamtlichen Geschäftsführer verändern wird. Für Rheinenergie-Geschäftsführer Dieter Steinkamp, der aus Altersgründen seinen Posten räumt, rückt der im Dezember 2021 bestellte Andreas Feicht nach.

Dienstag, 29.03.2022, 14:14 Uhr
Volker Stephan

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