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Energie & Management > Windkraft - Nach Havarie in Haltern: RWE schaltet Windpark Jüchen ab
Der Windpark Jüchen wurde vorsichtshalber stillgelegt. Quelle: RWE
Windkraft

Nach Havarie in Haltern: RWE schaltet Windpark Jüchen ab

RWE hat den Windpark Jüchen abgeschaltet. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie es heißt, nachdem die baugleiche Windenergieanlage eines anderen Betreibers umgestürzt war.
Am 29. September war aus bisher ungeklärter Ursache eine Windenergieanlage in Haltern am See, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, zusammengebrochen. Wie RWE jetzt mitteilte, habe man unmittelbar danach alle sechs zum Windpark Jüchen A 44n gehörenden Turbinen der gleichen Bauart abgeschaltet und das Gelände weiträumig abgesperrt.

Wie der Hersteller Nordex auf Anfrage der Redaktion mitteilte, gibt es in Deutschland insgesamt 22 Anlagen mit identischer Konfiguration, von denen einige noch errichtet werden. Man habe sie außer Betrieb genommen, bis nähere Erkenntnisse zur Havarie in Haltern vorliegen. Alle anderen Anlagen der Turbinenflotte − auch der N149 − liefen aber weiter.

Auch in Jüchen wurde ein Schaden festgestellt

Der Windpark Jüchen auf einer rekultivierten Fläche des Braunkohletagebaus Garzweiler ist ein Gemeinschaftsprojekt von RWE, der Stadt Jüchen und dem Mönchengladbacher Energieversorger NEW. Er befindet sich in der Inbetriebnahmephase und sollte Ende des Jahres vom Hersteller vollständig an RWE und die Partner übergeben werden.

Bereits im August, so RWE, wurde ein Schaden am Turm einer der Anlagen festgestellt. Sie wurde vorsorglich stillgelegt, man habe Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet und die Behörden informiert. Mittlerweile, so heißt es weiter, wurde mit dem Hersteller der Abbau der Rotorblätter, des Maschinenhauses und von Teilen des Turmes vereinbart.

„RWE steht in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, um etwaige weitere Sicherungsmaßnahmen in der Umgebung und für die nahegelegene Autobahn zu klären. Auch eine Demontage der Rotorblätter an den übrigen fünf Anlagen wird geprüft“, heißt es in der Unternehmensmitteilung.

Wann die Windenergieanlagen vollständig in Betrieb gehen können und welche Reparatur- oder Ersatzkonzepte für die Türme der Windkraftanlagen in Betracht kommen, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen.

"Bottom Box" soll Aufschluss über Ursache der Havarie geben

Das Windrad in einem Wald bei Haltern am See war am Abend des 29. September aus noch ungeklärter Ursache vollständig zusammengebrochen. Motorhaus und Rotorblätter stürzten nach Angaben der Hamburger Herstellerfirma Nordex um 18 Uhr zu Boden. Gegen 18.30 Uhr verständigte ein Förster Polizei und Feuerwehr. Die Windkraftanlage vom Typ N149/4500 hatte eine Gesamthöhe von 238 Metern, eine Nabenhöhe von 164 Metern, der Rotordurchmesser betrug 149 Meter. 

Die rund fünf Millionen Euro teure Windkraftanlage des Haupteigentümers RAG Montan Immobilien mit einer Leistung von 4,5 MW war erst vor einem halben Jahr, am 11. März, in Betrieb genommen worden. Eine zweite Anlage des gleichen Typs, die mit der eingestürzten den Windpark Haltern AV9 bildet, wurde abgeschaltet.

Zum Stand der Untersuchung des Unglücks erklärte Nordex, dass die Unfallstelle in Absprache mit Behörden und Versicherungen sowie anhand von Drohnenaufnahmen gesichert wurde, damit eine umfassende Analyse vor Ort stattfinden kann.

Auch habe man die „Bottom Box“, in der ähnlich wie in einer „Black Box“ bei Flugzeugen wichtige Anlagendaten gespeichert sind, lokalisiert. Am Montag, 4. Oktober, wurde begonnen, die Unfallstelle mit schwerem Gerät zugänglich zu machen und so abzusichern, dass Untersuchungsexperten einen gefahrlosen Zutritt zur Schadensstelle erhalten können.

Frühestens Mitte der Woche, so ein Nordex-Sprecher, könnten Spezialisten mit der detaillierten Analyse der Turmsegmente und der Rotorblätter beginnen. Erst dann werden weitere Erkenntnisse zur Havarie erwartet.

Montag, 4.10.2021, 16:34 Uhr
Günter Drewnitzky
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Der Windpark Jüchen wurde vorsichtshalber stillgelegt. Quelle: RWE
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Nach Havarie in Haltern: RWE schaltet Windpark Jüchen ab
RWE hat den Windpark Jüchen abgeschaltet. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie es heißt, nachdem die baugleiche Windenergieanlage eines anderen Betreibers umgestürzt war.
Am 29. September war aus bisher ungeklärter Ursache eine Windenergieanlage in Haltern am See, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, zusammengebrochen. Wie RWE jetzt mitteilte, habe man unmittelbar danach alle sechs zum Windpark Jüchen A 44n gehörenden Turbinen der gleichen Bauart abgeschaltet und das Gelände weiträumig abgesperrt.

Wie der Hersteller Nordex auf Anfrage der Redaktion mitteilte, gibt es in Deutschland insgesamt 22 Anlagen mit identischer Konfiguration, von denen einige noch errichtet werden. Man habe sie außer Betrieb genommen, bis nähere Erkenntnisse zur Havarie in Haltern vorliegen. Alle anderen Anlagen der Turbinenflotte − auch der N149 − liefen aber weiter.

Auch in Jüchen wurde ein Schaden festgestellt

Der Windpark Jüchen auf einer rekultivierten Fläche des Braunkohletagebaus Garzweiler ist ein Gemeinschaftsprojekt von RWE, der Stadt Jüchen und dem Mönchengladbacher Energieversorger NEW. Er befindet sich in der Inbetriebnahmephase und sollte Ende des Jahres vom Hersteller vollständig an RWE und die Partner übergeben werden.

Bereits im August, so RWE, wurde ein Schaden am Turm einer der Anlagen festgestellt. Sie wurde vorsorglich stillgelegt, man habe Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet und die Behörden informiert. Mittlerweile, so heißt es weiter, wurde mit dem Hersteller der Abbau der Rotorblätter, des Maschinenhauses und von Teilen des Turmes vereinbart.

„RWE steht in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, um etwaige weitere Sicherungsmaßnahmen in der Umgebung und für die nahegelegene Autobahn zu klären. Auch eine Demontage der Rotorblätter an den übrigen fünf Anlagen wird geprüft“, heißt es in der Unternehmensmitteilung.

Wann die Windenergieanlagen vollständig in Betrieb gehen können und welche Reparatur- oder Ersatzkonzepte für die Türme der Windkraftanlagen in Betracht kommen, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen.

"Bottom Box" soll Aufschluss über Ursache der Havarie geben

Das Windrad in einem Wald bei Haltern am See war am Abend des 29. September aus noch ungeklärter Ursache vollständig zusammengebrochen. Motorhaus und Rotorblätter stürzten nach Angaben der Hamburger Herstellerfirma Nordex um 18 Uhr zu Boden. Gegen 18.30 Uhr verständigte ein Förster Polizei und Feuerwehr. Die Windkraftanlage vom Typ N149/4500 hatte eine Gesamthöhe von 238 Metern, eine Nabenhöhe von 164 Metern, der Rotordurchmesser betrug 149 Meter. 

Die rund fünf Millionen Euro teure Windkraftanlage des Haupteigentümers RAG Montan Immobilien mit einer Leistung von 4,5 MW war erst vor einem halben Jahr, am 11. März, in Betrieb genommen worden. Eine zweite Anlage des gleichen Typs, die mit der eingestürzten den Windpark Haltern AV9 bildet, wurde abgeschaltet.

Zum Stand der Untersuchung des Unglücks erklärte Nordex, dass die Unfallstelle in Absprache mit Behörden und Versicherungen sowie anhand von Drohnenaufnahmen gesichert wurde, damit eine umfassende Analyse vor Ort stattfinden kann.

Auch habe man die „Bottom Box“, in der ähnlich wie in einer „Black Box“ bei Flugzeugen wichtige Anlagendaten gespeichert sind, lokalisiert. Am Montag, 4. Oktober, wurde begonnen, die Unfallstelle mit schwerem Gerät zugänglich zu machen und so abzusichern, dass Untersuchungsexperten einen gefahrlosen Zutritt zur Schadensstelle erhalten können.

Frühestens Mitte der Woche, so ein Nordex-Sprecher, könnten Spezialisten mit der detaillierten Analyse der Turmsegmente und der Rotorblätter beginnen. Erst dann werden weitere Erkenntnisse zur Havarie erwartet.

Montag, 4.10.2021, 16:34 Uhr
Günter Drewnitzky

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