Diese Fernwärmerohre werden gerade in Nürnberg verlegt. Quelle: N-Ergie
Im Südwesten von Nürnberg soll ein fernwärmebeheiztes Quartier entstehen. Auf dem Weg der Rohrleitung dorthin sammelt die N-Ergie schon mal Neukunden ein.
Der Nürnberger Kommunalversorger N-Ergie ist bereits in der Umsetzung eines großen Wurfs in seiner Fernwärme-Versorgung: Die Anschlussquote soll bis 2040 auf 50
Prozent steigen, der Anteil der nichtfossilen Energiequellen bis 2035 von 30 auf 100
Prozent (wir berichteten).
Eine der Großmaßnahmen ist der Anschluss eines neuen Quartiers namens „Tiefes Feld“ mit 2.000 Wohnungen für 4.000 Einwohner im Südwesten der zweitgrößten bayerischen Stadt auf einer bisher landwirtschaftlichen Fläche am Main-Donau-Kanal. Das Quartier soll 2030 fertig sein. Die N-Ergie verlegt seit 2023 Fernwärmerohre dorthin, im Endausbau 2,4
Kilometer.
Jetzt hat sie laut Unternehmensmitteilung entlang der Route ein weiteres Fernwärme-Ausbaugebiet definiert, je nach Zählung das dritte oder vierte in der Stadt. 450
Wohneinheiten direkt östlich des künftigen Quartiers können künftig an die Fernwärme angeschlossen werden. In dem Abschnitt sind Mehrfamilienhäuser verbreitet. Nächstes Jahr werden insgesamt entlang der neuen Leitung etwa 60
Hausanschlüsse fertiggestellt. N-Ergie-Vorstandssprecher Maik Render hatte versprochen, dass der Anschlussbeitrag auf 10.000 Euro pauschaliert und gedeckelt wird (wir berichteten).
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In Türkis das künftige Quartier „Tiefes Feld“ am Kanal; die 2,4 Kilometer lange Fernwärmeleitung (lila Linie) wird von Ost nach West gebaut (durchgezogene Linie = fertig) Quelle: N-Ergie |
Großprojekt iKWKEin weiteres Großvorhaben ist ein innovatives Kraft-Wärme-Kopplungs-System (iKWK) aus zwei erdgasbetriebenen und wasserstofftauglichen Blockheizkraftwerken, einer Luft-Großwärmepumpe mit Pufferspeicher und zwei Elektroheizern. Die Elektroheizer existieren schon im Heizkraftwerk Nürnberg-Sandreuth, die zwei anderen iKWK-Elemente sollen von 2026 bis 2028 errichtet werden.
Die N-Ergie investiert in die Dekarbonisierung der Fernwärme 600
Millionen Euro und in die Erweiterung des Netzes, auch im Norden der Stadt, bis 2040 1
Milliarde Euro. Wie berichtet, will man proaktiv loslegen und nicht den Ratsbeschluss für den kommunalen Wärmeplan abwarten, der fürs erste Quartal 2025 angepeilt ist.
Diese Aktivität des Kommunalversorgers gefällt dem Oberbürgermeister durchaus: „Mit der Anbindung unserer neuen Stadtquartiere an das Fernwärmenetz kommen wir unseren Klimazielen in Nürnberg wieder einen großen Schritt näher“, erklärte der CSU-Politiker Marcus König.
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Die Fernwärmeleitung im Bau in der west-östlich führenden Hauptstraße Rothenburger Straße im Nürnberger Südwesten Quelle: N-Ergie |
Mittwoch, 9.10.2024, 10:50 Uhr
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