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Energie & Management > Kernkraft - Münchens OB will Atomkraftwerk Isar 2 länger laufen lassen
Quelle: RWE
Kernkraft

Münchens OB will Atomkraftwerk Isar 2 länger laufen lassen

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) plädiert angesichts der Energiekrise für eine längere Laufzeit des Atomkraftwerks Isar 2. 
(dpa) − Der SPD-Politiker teilte mit, der Aufsichtsrat der Stadtwerke Münchner habe ihn am 21. Juli aufgefordert, bei der Bundesregierung die gesetzlichen Voraussetzungen für einen sogenannten Streckbetrieb einzufordern. Damit könnte der Meiler mit den bestehenden Brennelementen noch bis längstens Mitte kommenden Jahres weiterlaufen. "Damit würde zumindest ein Beitrag geleistet, um auch im Fall einer weiteren Verschärfung der Situation die Versorgungslage der Münchner Bürgerinnen und Bürger zu entspannen", begründete Reiter den Schritt.

Länger als bis höchstens Mitte 2023 soll Isar 2 allerdings nach dem Willen Reiters nicht laufen. "Eine weitergehende Verlängerung unter Einsatz neuer Brennelemente kommt für mich nach wie vor aufgrund der völlig ungelösten Endlagerproblematik keinesfalls in Betracht. Der Vorschlag der CSU, die Laufzeit der Kernkraftwerke generell zu verlängern und die AKW mit dem Kauf neuer Brennstäbe weiterzubetreiben, kommt für mich daher nicht Frage", betonte Reiter. Die Stadtwerke München sind mit 25 % an Isar 2 beteiligt, den Rest hält die Betreiberin Preussen Elektra.

Vonseiten der Union wurde der Vorschlag bereits abgelehnt. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte bei einer Klausurtagung im oberfränkischen Kloster Banz, ein Streckbetrieb würde keine Vergrößerung der gewonnenen Strommenge bedeuten - und sei damit nutzlos. 

CDU-Chef Friedrich Merz sagte im Kloster Banz, der Streckbetrieb mache nur dann Sinn, wenn die gewonnene Zeit dazu genutzt werde, über den Winter neue Brennelemente für eine verlängerte Laufzeit zu beschaffen. Frankreich gelinge es, Brennstäbe für mehr als 50 Kernkraftwerke zu besorgen. Die Frage sei, ob Deutschland dies für drei Anlagen gelänge. "Technisch geht es, juristisch ist es möglich, politisch muss es gewollt werden", sagte Merz. "Ob mit oder ohne Streckbetrieb ehrlich gesagt ist mir wurscht. Die Dinger müssen weiter laufen." 

Isar 2 ist eines von drei noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerken in Deutschland. Zum Jahresende sollen sie vom Netz gehen. Derzeit wird heftig darüber debattiert, sie wegen der angespannten Energiesituation länger laufen zu lassen. Neben der Union macht sich auch die FDP dafür stark. Deren Koalitionspartner SPD und Grüne lehnen dies ab. Das Bundeswirtschaftsministerium will allerdings in einem weiteren Stresstest die Stromversorgung unter verschärften Bedingungen prüfen.

Freitag, 22.07.2022, 08:39 Uhr
dpa
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Münchens OB will Atomkraftwerk Isar 2 länger laufen lassen
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) plädiert angesichts der Energiekrise für eine längere Laufzeit des Atomkraftwerks Isar 2. 
(dpa) − Der SPD-Politiker teilte mit, der Aufsichtsrat der Stadtwerke Münchner habe ihn am 21. Juli aufgefordert, bei der Bundesregierung die gesetzlichen Voraussetzungen für einen sogenannten Streckbetrieb einzufordern. Damit könnte der Meiler mit den bestehenden Brennelementen noch bis längstens Mitte kommenden Jahres weiterlaufen. "Damit würde zumindest ein Beitrag geleistet, um auch im Fall einer weiteren Verschärfung der Situation die Versorgungslage der Münchner Bürgerinnen und Bürger zu entspannen", begründete Reiter den Schritt.

Länger als bis höchstens Mitte 2023 soll Isar 2 allerdings nach dem Willen Reiters nicht laufen. "Eine weitergehende Verlängerung unter Einsatz neuer Brennelemente kommt für mich nach wie vor aufgrund der völlig ungelösten Endlagerproblematik keinesfalls in Betracht. Der Vorschlag der CSU, die Laufzeit der Kernkraftwerke generell zu verlängern und die AKW mit dem Kauf neuer Brennstäbe weiterzubetreiben, kommt für mich daher nicht Frage", betonte Reiter. Die Stadtwerke München sind mit 25 % an Isar 2 beteiligt, den Rest hält die Betreiberin Preussen Elektra.

Vonseiten der Union wurde der Vorschlag bereits abgelehnt. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte bei einer Klausurtagung im oberfränkischen Kloster Banz, ein Streckbetrieb würde keine Vergrößerung der gewonnenen Strommenge bedeuten - und sei damit nutzlos. 

CDU-Chef Friedrich Merz sagte im Kloster Banz, der Streckbetrieb mache nur dann Sinn, wenn die gewonnene Zeit dazu genutzt werde, über den Winter neue Brennelemente für eine verlängerte Laufzeit zu beschaffen. Frankreich gelinge es, Brennstäbe für mehr als 50 Kernkraftwerke zu besorgen. Die Frage sei, ob Deutschland dies für drei Anlagen gelänge. "Technisch geht es, juristisch ist es möglich, politisch muss es gewollt werden", sagte Merz. "Ob mit oder ohne Streckbetrieb ehrlich gesagt ist mir wurscht. Die Dinger müssen weiter laufen." 

Isar 2 ist eines von drei noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerken in Deutschland. Zum Jahresende sollen sie vom Netz gehen. Derzeit wird heftig darüber debattiert, sie wegen der angespannten Energiesituation länger laufen zu lassen. Neben der Union macht sich auch die FDP dafür stark. Deren Koalitionspartner SPD und Grüne lehnen dies ab. Das Bundeswirtschaftsministerium will allerdings in einem weiteren Stresstest die Stromversorgung unter verschärften Bedingungen prüfen.

Freitag, 22.07.2022, 08:39 Uhr
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