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Energie & Management > Gas - Müller sieht gute Ausgangsposition im Sommer
Quelle: Shutterstock
Gas

Müller sieht gute Ausgangsposition im Sommer

Der milde Winter hat die Gas-Versorgungslage in Deutschland entspannt. Eine Prognose für die nächste Heizperiode sei jedoch nicht möglich, sagt der Chef der Bundesnetzagentur.
Die Bundesregierung hat gemäß dem Energiewirtschaftsgesetz die Pflicht, über die Umsetzung bestimmter Vorgaben zu berichten, die beispielsweise auch die Befüllung der Gasspeicher betreffen. Entsprechend hat sie die Füllstände zu den gesetzlich vorgegebenen Terminen bekannt gegeben. Etwa zeitgleich hat Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, davon gesprochen, dass eine „gute Situation“ zu Beginn des kommenden Sommers zu erwarten sei.

In einem gestreamten Gespräch mit Achim Wambach, Präsident des Leibnitz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, sagte er, es sei davon auszugehen, dass die Speicherstände zu Beginn des Sommers wahrscheinlich noch „eine Sechs, wenn es noch einmal kalt werden sollte, eine Fünf“ als erste Ziffer haben werden. Aber wahrscheinlich werde die Startmenge in den Sommer doppelt so groß sein, wie im vergangenen Jahr, so der Präsident der Bundesnetzagentur. Dies sei sowohl finanziell als auch im Hinblick auf Markt- und Preisentwicklung eine „gute Situation“.

Müller zeigte sich sehr zuversichtlich, dass es im Winter 2022/23 nicht mehr zu einer Gasmangellage kommen werde. Für den Winter 2023/24 werde er aber keine Prognose wagen, denn das aktuelle Ausbleiben einer Gasmangellage sei zu einem wesentlichen Teil auf das milde Wetter zurückzuführen. Wie wahrscheinlich es ist, dass auch 2023/24 ein milder Winter werde, lasse sich nicht vorhersagen, so Müller. Darüber hinaus sei nicht sicher, ob sowohl Privathaushalte als auch die Industrie wieder willens und in der Lage sein werden, Gas zu sparen. Hinzu komme schließlich noch die allgemeine Gefährdungslage der kritischen Infrastruktur. All diese Faktoren erlauben nach Müllers Überzeugung derzeit keine Prognose für die Versorgungslage im nächsten Winter.

Drei Faktoren für den nächsten Winter entscheidend

Mit einem Volumen von 24 Milliarden Kubikmetern verfügt Deutschland in der EU über das größte Erdgasspeichervolumen. Zum Stichtag 1. Oktober 2022 betrug der Bundesregierung zufolge der durchschnittliche Füllstand 91,79 Prozent. Bis zum 1. November 2022 war der Wert auf 99,19 Prozent gestiegen und am 13. November des vergangenen Jahres war die 100-Prozent-Marke erreicht.

Lediglich der Speicher in Rheden habe aufgrund technischer Probleme die Vorgaben nicht exakt zu den Stichtagen erreichen können. Der mit einer Kapazität von 3,9 Milliarden Kubikmetern größte Erdgasspeicher in Deutschland war am 1. Oktober 2022 zu 77,91 Prozent gefüllt. Am 1. November waren es 92,5 Prozent und schließlich am 13. November des vergangenen Jahres 94,75 Prozent.

Der aktuelle Lagebericht der Bundesnetzagentur vom 17. Februar 2023 beziffert den Gesamtspeicherstand in Deutschland mit 71,86 Prozent. Während der Erdgasverbrauch zwischen dem 6. und 10. Februar dieses Jahres 17 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021 gelegen habe, sei dennoch ein Anstieg gegenüber der Vorwoche um 8,6 Prozent zu verzeichnen, so die Behörde auf ihrer Internetseite. Auch wenn der temperaturbereinigte Verbrauch 13,2 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021 liege, befinde er sich angesichts der Alarmstufe des Notfallplans Gas im kritischen Bereich.

Dem Erdgasspeichergesetz zufolge müssen die Füllstände der Speicher zum 1. Oktober mindestens 75 Prozent, zum 1. November mindestens 85 Prozent und zum 1. Dezember mindestens 95 Prozent betragen.

Freitag, 17.02.2023, 15:54 Uhr
Fritz Wilhelm
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Müller sieht gute Ausgangsposition im Sommer
Der milde Winter hat die Gas-Versorgungslage in Deutschland entspannt. Eine Prognose für die nächste Heizperiode sei jedoch nicht möglich, sagt der Chef der Bundesnetzagentur.
Die Bundesregierung hat gemäß dem Energiewirtschaftsgesetz die Pflicht, über die Umsetzung bestimmter Vorgaben zu berichten, die beispielsweise auch die Befüllung der Gasspeicher betreffen. Entsprechend hat sie die Füllstände zu den gesetzlich vorgegebenen Terminen bekannt gegeben. Etwa zeitgleich hat Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, davon gesprochen, dass eine „gute Situation“ zu Beginn des kommenden Sommers zu erwarten sei.

In einem gestreamten Gespräch mit Achim Wambach, Präsident des Leibnitz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, sagte er, es sei davon auszugehen, dass die Speicherstände zu Beginn des Sommers wahrscheinlich noch „eine Sechs, wenn es noch einmal kalt werden sollte, eine Fünf“ als erste Ziffer haben werden. Aber wahrscheinlich werde die Startmenge in den Sommer doppelt so groß sein, wie im vergangenen Jahr, so der Präsident der Bundesnetzagentur. Dies sei sowohl finanziell als auch im Hinblick auf Markt- und Preisentwicklung eine „gute Situation“.

Müller zeigte sich sehr zuversichtlich, dass es im Winter 2022/23 nicht mehr zu einer Gasmangellage kommen werde. Für den Winter 2023/24 werde er aber keine Prognose wagen, denn das aktuelle Ausbleiben einer Gasmangellage sei zu einem wesentlichen Teil auf das milde Wetter zurückzuführen. Wie wahrscheinlich es ist, dass auch 2023/24 ein milder Winter werde, lasse sich nicht vorhersagen, so Müller. Darüber hinaus sei nicht sicher, ob sowohl Privathaushalte als auch die Industrie wieder willens und in der Lage sein werden, Gas zu sparen. Hinzu komme schließlich noch die allgemeine Gefährdungslage der kritischen Infrastruktur. All diese Faktoren erlauben nach Müllers Überzeugung derzeit keine Prognose für die Versorgungslage im nächsten Winter.

Drei Faktoren für den nächsten Winter entscheidend

Mit einem Volumen von 24 Milliarden Kubikmetern verfügt Deutschland in der EU über das größte Erdgasspeichervolumen. Zum Stichtag 1. Oktober 2022 betrug der Bundesregierung zufolge der durchschnittliche Füllstand 91,79 Prozent. Bis zum 1. November 2022 war der Wert auf 99,19 Prozent gestiegen und am 13. November des vergangenen Jahres war die 100-Prozent-Marke erreicht.

Lediglich der Speicher in Rheden habe aufgrund technischer Probleme die Vorgaben nicht exakt zu den Stichtagen erreichen können. Der mit einer Kapazität von 3,9 Milliarden Kubikmetern größte Erdgasspeicher in Deutschland war am 1. Oktober 2022 zu 77,91 Prozent gefüllt. Am 1. November waren es 92,5 Prozent und schließlich am 13. November des vergangenen Jahres 94,75 Prozent.

Der aktuelle Lagebericht der Bundesnetzagentur vom 17. Februar 2023 beziffert den Gesamtspeicherstand in Deutschland mit 71,86 Prozent. Während der Erdgasverbrauch zwischen dem 6. und 10. Februar dieses Jahres 17 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021 gelegen habe, sei dennoch ein Anstieg gegenüber der Vorwoche um 8,6 Prozent zu verzeichnen, so die Behörde auf ihrer Internetseite. Auch wenn der temperaturbereinigte Verbrauch 13,2 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021 liege, befinde er sich angesichts der Alarmstufe des Notfallplans Gas im kritischen Bereich.

Dem Erdgasspeichergesetz zufolge müssen die Füllstände der Speicher zum 1. Oktober mindestens 75 Prozent, zum 1. November mindestens 85 Prozent und zum 1. Dezember mindestens 95 Prozent betragen.

Freitag, 17.02.2023, 15:54 Uhr
Fritz Wilhelm

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