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Energie & Management > Wirtschaft - Mittelstand setzt auf mittelfristige Energiebeschaffung
Quelle: Fotolia / THesIMPLIFY
Wirtschaft

Mittelstand setzt auf mittelfristige Energiebeschaffung

Im Rückblick aufs erste Quartal ist der deutsche Mittelstand zwar positiv gestimmt. Doch für die Zukunft ist er verunsichert. Dies zeigt sich auch in seinem Energiebezug.
58 % der mittelständischen Unternehmen sichern ihren Energiebezug mittelfristig über ein bis drei Jahre ab. 12 % bevorzugen eine kurzfristige Beschaffung der Energie von unter einem Monat. Lediglich 2 % der Mittelständler beziehen Energie langfristig in Verträgen, die länger als drei Jahre laufen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes (ZGV).

An der Befragung teilgenommen haben laut dem Verein 42.0000 Unternehmen aus 18 Branchen, darunter Küchen und Möbel, Konsumelektronik, Schuhe und Textil, das Bauhandwerk sowie Lebensmittel und Getränke. 

67 % der Befragten gaben an, die Energie über einen Versorger zu bekommen. 12 % beziehen ihre Energie über einen Direktvertrag − etwa über den Handel an der Börse. Nur rund 2 % der Unternehmen produzieren ihre Energie selbst. 

Angesichts der hohen Importabhängigkeit von Gas alarmierend: Mit mehr als 47 % nutzt die Mehrheit der Mittelständler vorrangig Erdgas als Brennstoff. Mehr als ein Viertel greift vorrangig auf Strom zurück, gefolgt von Öl, das rund 16 % hauptsächlich nutzen. Die Bezugsquelle zu ändern, das ziehen die meisten (61 %) trotz dem Ukrainekrieg nicht in Betracht. Nur rund 12 % können sich dies gegenwärtig vorstellen, so der ZGV. 

Energieeffizienz wichtiger denn je

Ludwig Veltmann appelliert: "Die beste Energie ist die, die man gar nicht erst verbraucht. Energieeffizienz lohnt sich also gerade jetzt." Im Schulterschluss zwischen Politik und Mittelstand muss nach Auffassung des ZGV- Hauptgeschäftsführers alles darangesetzt werden, die Energieversorgung nicht zu einem existenzbedrohenden Engpass werden zu lassen. Veltmann: "Gerade jetzt kommt es darauf an, noch mehr Tempo in Energieeffizienzmaßnahmen zu legen. Nur mit einem starken Mittelstand lässt sich die Leistungskraft der Wirtschaft und die Krisenresistenz nachhaltig und stabil erhalten."

Bei den Mittelständlern scheint es in Sachen Energieeffizienz bereits Einsicht zu geben: Über 54 % der Unternehmen beabsichtigt aufgrund der aktuellen Lage entsprechende Maßnahmen. Rund 32 % planen dies laut der Umfrage nicht. Zum hierzu notwendigen Personal: Knapp 44 % sehen sich gut aufgestellt, um Prozesse energieeffizienter zu machen. Rund 39 % der Unternehmen melden hier Bedarf nach Unterstützung an.

Als weiteres Ergebnis seiner Befragung konstatiert der ZGV eine gute Stimmung im Mittelstand − zumindest im Rückblick auf das erste Quartal. So bewerten 40 % ihre wirtschaftliche Situation für die ersten drei Monate des Jahres als befriedigend, was im Vergleich zum Schlussquartal 2021 ein Plus von 8 Punkten ausmacht. "Wirtschaftlich gut" ging es laut der Konjunkturbefragung etwas mehr als der Hälfte. Gleichzeitig sank die Zahl derer, die noch im vergangenen Quartal ihre Wirtschaftslage als schlecht bezeichnet haben − von 11 % auf unter 4 %.

Anlass dazu mag ihnen der Blick auf die Umsatzzahlen geben: Mehr als drei von vier Unternehmen meldeten für die ersten drei Monate des Jahres eine Umsatzsteigerung, während nur 1,8 % über Erlösrückgänge berichteten. Verhaltener zeigen sich die Mittelständler beim Blick für das laufende Jahr: Mit einem Umsatzplus rechnen rund 40 %, 37 % gehen von Stabilität aus und 19 % von Mindererlösen. 

Freitag, 22.04.2022, 16:05 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wirtschaft - Mittelstand setzt auf mittelfristige Energiebeschaffung
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Mittelstand setzt auf mittelfristige Energiebeschaffung
Im Rückblick aufs erste Quartal ist der deutsche Mittelstand zwar positiv gestimmt. Doch für die Zukunft ist er verunsichert. Dies zeigt sich auch in seinem Energiebezug.
58 % der mittelständischen Unternehmen sichern ihren Energiebezug mittelfristig über ein bis drei Jahre ab. 12 % bevorzugen eine kurzfristige Beschaffung der Energie von unter einem Monat. Lediglich 2 % der Mittelständler beziehen Energie langfristig in Verträgen, die länger als drei Jahre laufen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes (ZGV).

An der Befragung teilgenommen haben laut dem Verein 42.0000 Unternehmen aus 18 Branchen, darunter Küchen und Möbel, Konsumelektronik, Schuhe und Textil, das Bauhandwerk sowie Lebensmittel und Getränke. 

67 % der Befragten gaben an, die Energie über einen Versorger zu bekommen. 12 % beziehen ihre Energie über einen Direktvertrag − etwa über den Handel an der Börse. Nur rund 2 % der Unternehmen produzieren ihre Energie selbst. 

Angesichts der hohen Importabhängigkeit von Gas alarmierend: Mit mehr als 47 % nutzt die Mehrheit der Mittelständler vorrangig Erdgas als Brennstoff. Mehr als ein Viertel greift vorrangig auf Strom zurück, gefolgt von Öl, das rund 16 % hauptsächlich nutzen. Die Bezugsquelle zu ändern, das ziehen die meisten (61 %) trotz dem Ukrainekrieg nicht in Betracht. Nur rund 12 % können sich dies gegenwärtig vorstellen, so der ZGV. 

Energieeffizienz wichtiger denn je

Ludwig Veltmann appelliert: "Die beste Energie ist die, die man gar nicht erst verbraucht. Energieeffizienz lohnt sich also gerade jetzt." Im Schulterschluss zwischen Politik und Mittelstand muss nach Auffassung des ZGV- Hauptgeschäftsführers alles darangesetzt werden, die Energieversorgung nicht zu einem existenzbedrohenden Engpass werden zu lassen. Veltmann: "Gerade jetzt kommt es darauf an, noch mehr Tempo in Energieeffizienzmaßnahmen zu legen. Nur mit einem starken Mittelstand lässt sich die Leistungskraft der Wirtschaft und die Krisenresistenz nachhaltig und stabil erhalten."

Bei den Mittelständlern scheint es in Sachen Energieeffizienz bereits Einsicht zu geben: Über 54 % der Unternehmen beabsichtigt aufgrund der aktuellen Lage entsprechende Maßnahmen. Rund 32 % planen dies laut der Umfrage nicht. Zum hierzu notwendigen Personal: Knapp 44 % sehen sich gut aufgestellt, um Prozesse energieeffizienter zu machen. Rund 39 % der Unternehmen melden hier Bedarf nach Unterstützung an.

Als weiteres Ergebnis seiner Befragung konstatiert der ZGV eine gute Stimmung im Mittelstand − zumindest im Rückblick auf das erste Quartal. So bewerten 40 % ihre wirtschaftliche Situation für die ersten drei Monate des Jahres als befriedigend, was im Vergleich zum Schlussquartal 2021 ein Plus von 8 Punkten ausmacht. "Wirtschaftlich gut" ging es laut der Konjunkturbefragung etwas mehr als der Hälfte. Gleichzeitig sank die Zahl derer, die noch im vergangenen Quartal ihre Wirtschaftslage als schlecht bezeichnet haben − von 11 % auf unter 4 %.

Anlass dazu mag ihnen der Blick auf die Umsatzzahlen geben: Mehr als drei von vier Unternehmen meldeten für die ersten drei Monate des Jahres eine Umsatzsteigerung, während nur 1,8 % über Erlösrückgänge berichteten. Verhaltener zeigen sich die Mittelständler beim Blick für das laufende Jahr: Mit einem Umsatzplus rechnen rund 40 %, 37 % gehen von Stabilität aus und 19 % von Mindererlösen. 

Freitag, 22.04.2022, 16:05 Uhr
Davina Spohn

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