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Energie & Management > Gastbeitrag - Mit der Public Cloud zu mehr Innovationen
Quelle: E&M
Gastbeitrag

Mit der Public Cloud zu mehr Innovationen

Kritische Infrastrukturen und Public Cloud – das passt sehr gut zusammen, gerade für den Betrieb von Energienetzen. Ein Gastbeitrag von Jörg Ritter* von BTC.
Energiewirtschaft, Gesundheitswesen, Transport und Verkehr, Finanz- und Versicherungswesen – diese und einige weitere Sektoren in Wirtschaft und Verwaltung zählen zu den kritischen Infrastrukturen. Sie müssen besonders geschützt werden – vor Naturkatastrophen ebenso wie vor Cyberangriffen. Viele Kritis-Betreiber glauben, dass dies am besten gelingt, wenn sie ihre IT abgeschottet in eigenen Rechenzentren betreiben.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Eine Public Cloud ist der ideale Ort für die IT zum Betrieb einer kritischen Infrastruktur. Sie bietet nicht weniger, sondern mehr Sicherheit und entgegen manchen Einwänden lässt sich auch die Datenschutz-Grundverordnung einhalten.

Hier einige Beweise: Die Deutsche Bahn hat zwei Rechenzentren abgeschaltet und in die Cloud verlagert. Die Solaris Bank ist komplett in der AWS-Cloud, die Commerzbank in Azure. Auch in der Energiewirtschaft gibt es vermehrt Erfolgsbeispiele. Eines ist Prisma, ein Joint Venture von Betreibern von Ferngasnetzen in Europa. Vor drei Jahren entschied sich Prisma, die Plattform in die Public Cloud von AWS zu migrieren. Das war in der Branche ein Paukenschlag.

Wohlgemerkt: Es geht hier nicht um Infrastructure as a Service bloß zur Bereitstellung von Rechen- und Speicherkapazität, sondern um die Königsdisziplin Software as a Service mit dem Betrieb der kompletten Handelsplattform mit Vertrags- und Fahrplan-Management von allen Beteiligten auf der Plattform.

Public Clouds laufen hochstabil

Kritis-Anwendungen profitieren in der Cloud von vielen Vorteilen: Getrennte Standorte mit deutlich mehr als 100 Kilometer Abstand zueinander, Anbindung an die Stromversorgung mehrerer Netzbetreiber, Schutz vor Ransomware- und DDOS-Attacken sowie einer Reihe von inhärenten Funktionen für die Hochverfügbarkeit von Anwendungen und Disaster Recovery-Fähigkeit.

Der nächste logische Schritt ist, dass man auch Netzleitsysteme zur Steuerung von Anlagen in die Public Cloud bringt. Hier gibt es noch große Vorbehalte, doch auch das ist möglich. So hat BTC für die Konzernmutter EWE AG mehrere Erzeuger erneuerbarer Energien zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengeschlossen, das aus der Azure-Cloud gesteuert wird. Das erlaubt die Direktvermarktung von Regelenergie im 15-Minuten-Takt und damit interessante Geschäftsmodelle.
 
*Jörg Ritter ist CEO der BTC Business Technology Consulting AG
Quelle: BTC AG

In kritischen Infrastrukturen muss sichergestellt sein, dass die Daten nicht in falsche Hände fallen und dass diese Daten nicht manipuliert werden können. Diesen Schutz erledigen Hardware-Sicherheitsmodule (HSM). Die müssen allerdings zertifiziert sein. Solche zertifizierten HSM werden aber bisher nur in Private Clouds eingesetzt. Sobald sie auch in Public Clouds Einzug halten, entstehen nochmals weitere Einsatzmöglichen der Cloud im Kritis-Umfeld.

Cloud first bedeutet Innovation first

Cloud First fordert auch der Markt. In der Energiebranche hat das Innovationstempo erheblich angezogen, viele neue Geschäftsmodelle entstehen gerade. Vor allem Unternehmen mit schnell wachsenden Datenmengen profitieren davon, weil sie sich um die Kapazitätsplanung keine Gedanken mehr machen müssen. Mit Pay per Use zahlen sie immer nur genau die Rechen- und Speicherkapazität, die sie gerade brauchen. Auch in Sachen Ausfallsicherheit haben AWS, Azure und Co. ihre Hausaufgaben gemacht. Public Clouds fallen bis zu 90 % seltener aus als On-Premise-Lösungen.

Und noch ein wichtiges Thema: Klimaschutz. Die Anbieter von Public Clouds bemühen sich sehr, den Energieverbrauch zu drücken. Ein großes, gut ausgelastetes Rechenzentrum braucht weniger Energie als viele kleinere Rechenzentren. So kann die Digitalisierung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der IT-Branchenverband Bitkom hat in einer Studie berechnet, dass die Digitalisierung mehr Energie sparen kann, als sie selbst verbraucht. Doch dazu müssen Unternehmen ihren Beitrag leisten. Und dazu müssen sie in die Cloud gehen.

Die Bitkom-Studie "Klimaschutz durch digitale Technologien" gibt es hier zum Download.

Montag, 2.05.2022, 09:28 Uhr
Redaktion
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Mit der Public Cloud zu mehr Innovationen
Kritische Infrastrukturen und Public Cloud – das passt sehr gut zusammen, gerade für den Betrieb von Energienetzen. Ein Gastbeitrag von Jörg Ritter* von BTC.
Energiewirtschaft, Gesundheitswesen, Transport und Verkehr, Finanz- und Versicherungswesen – diese und einige weitere Sektoren in Wirtschaft und Verwaltung zählen zu den kritischen Infrastrukturen. Sie müssen besonders geschützt werden – vor Naturkatastrophen ebenso wie vor Cyberangriffen. Viele Kritis-Betreiber glauben, dass dies am besten gelingt, wenn sie ihre IT abgeschottet in eigenen Rechenzentren betreiben.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Eine Public Cloud ist der ideale Ort für die IT zum Betrieb einer kritischen Infrastruktur. Sie bietet nicht weniger, sondern mehr Sicherheit und entgegen manchen Einwänden lässt sich auch die Datenschutz-Grundverordnung einhalten.

Hier einige Beweise: Die Deutsche Bahn hat zwei Rechenzentren abgeschaltet und in die Cloud verlagert. Die Solaris Bank ist komplett in der AWS-Cloud, die Commerzbank in Azure. Auch in der Energiewirtschaft gibt es vermehrt Erfolgsbeispiele. Eines ist Prisma, ein Joint Venture von Betreibern von Ferngasnetzen in Europa. Vor drei Jahren entschied sich Prisma, die Plattform in die Public Cloud von AWS zu migrieren. Das war in der Branche ein Paukenschlag.

Wohlgemerkt: Es geht hier nicht um Infrastructure as a Service bloß zur Bereitstellung von Rechen- und Speicherkapazität, sondern um die Königsdisziplin Software as a Service mit dem Betrieb der kompletten Handelsplattform mit Vertrags- und Fahrplan-Management von allen Beteiligten auf der Plattform.

Public Clouds laufen hochstabil

Kritis-Anwendungen profitieren in der Cloud von vielen Vorteilen: Getrennte Standorte mit deutlich mehr als 100 Kilometer Abstand zueinander, Anbindung an die Stromversorgung mehrerer Netzbetreiber, Schutz vor Ransomware- und DDOS-Attacken sowie einer Reihe von inhärenten Funktionen für die Hochverfügbarkeit von Anwendungen und Disaster Recovery-Fähigkeit.

Der nächste logische Schritt ist, dass man auch Netzleitsysteme zur Steuerung von Anlagen in die Public Cloud bringt. Hier gibt es noch große Vorbehalte, doch auch das ist möglich. So hat BTC für die Konzernmutter EWE AG mehrere Erzeuger erneuerbarer Energien zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengeschlossen, das aus der Azure-Cloud gesteuert wird. Das erlaubt die Direktvermarktung von Regelenergie im 15-Minuten-Takt und damit interessante Geschäftsmodelle.
 
*Jörg Ritter ist CEO der BTC Business Technology Consulting AG
Quelle: BTC AG

In kritischen Infrastrukturen muss sichergestellt sein, dass die Daten nicht in falsche Hände fallen und dass diese Daten nicht manipuliert werden können. Diesen Schutz erledigen Hardware-Sicherheitsmodule (HSM). Die müssen allerdings zertifiziert sein. Solche zertifizierten HSM werden aber bisher nur in Private Clouds eingesetzt. Sobald sie auch in Public Clouds Einzug halten, entstehen nochmals weitere Einsatzmöglichen der Cloud im Kritis-Umfeld.

Cloud first bedeutet Innovation first

Cloud First fordert auch der Markt. In der Energiebranche hat das Innovationstempo erheblich angezogen, viele neue Geschäftsmodelle entstehen gerade. Vor allem Unternehmen mit schnell wachsenden Datenmengen profitieren davon, weil sie sich um die Kapazitätsplanung keine Gedanken mehr machen müssen. Mit Pay per Use zahlen sie immer nur genau die Rechen- und Speicherkapazität, die sie gerade brauchen. Auch in Sachen Ausfallsicherheit haben AWS, Azure und Co. ihre Hausaufgaben gemacht. Public Clouds fallen bis zu 90 % seltener aus als On-Premise-Lösungen.

Und noch ein wichtiges Thema: Klimaschutz. Die Anbieter von Public Clouds bemühen sich sehr, den Energieverbrauch zu drücken. Ein großes, gut ausgelastetes Rechenzentrum braucht weniger Energie als viele kleinere Rechenzentren. So kann die Digitalisierung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der IT-Branchenverband Bitkom hat in einer Studie berechnet, dass die Digitalisierung mehr Energie sparen kann, als sie selbst verbraucht. Doch dazu müssen Unternehmen ihren Beitrag leisten. Und dazu müssen sie in die Cloud gehen.

Die Bitkom-Studie "Klimaschutz durch digitale Technologien" gibt es hier zum Download.

Montag, 2.05.2022, 09:28 Uhr
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