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Energie & Management > Gasspeicher - Mit 70 Prozent Füllstand in den Winter?
Quelle: Fotolia / B Wylezich
Gasspeicher

Mit 70 Prozent Füllstand in den Winter?

In den Gazprom-Speichern in Deutschland ist nach wie vor mehr Luft als Gas. Und es sieht nicht danach aus, dass sich daran bis zum Beginn der Ausspeicherperiode viel ändert.
Importgas kommt in Deutschland an, doch am Füllstand ist das kaum abzulesen. Das größte Erdgasvorratslager Deutschlands, der Porenspeicher im niedersächsischen Rehden, ist aktuell zu 10 % gefüllt. Anfang November hatte der Befüllungsgrad knapp 9,5 % betragen. Der Arbeitsgasvolumen wuchs seither von 4,18 Mrd. kWh auf 4,39 Mrd. kWh (Stand: 21. November). Zum Vergleich: Ende November vergangenen Jahres befanden sich 34,9 Mrd kWh in dem sich über acht Quadratkilometer erstreckenden Speicherhorizont im Untergrund.

In der Zeit von 4. Oktober bis 1. November stand der Speicherbetrieb nach den „Bewegungsdaten“ des Anlagenbetreibers Astora, einer Gazprom-Konzerngesellschaft, still, die tägliche Ein- und Ausspeicherleistung ist mit Null beziffert. Am 2. und 3. November wurden 11,4 und 17,1 Mio. kWh entnommen, danach nur aufgefüllt. Am 6. und 7. November gelangten jeweils 38 Mio. kWh in den Speicher, danach lag die tägliche Einspeicherleistung zwischen 0 und 65,4 Mio. kWh.

Nicht viel hinzugekommen ist unter dem Strich auch im Speicher Katharina der Gazprom-Tochter Peissen. Er ist nach Angaben der Organisation Gas Infrastructure Europe (GIE) zu gut 48 % gefüllt. Vor einem Monat hatte der Wert bei 43 % gelegen. Die Gesamtkapazität beträgt 5,5 Mrd. kWh. Bei Katharina ist die Einspeicherung am 9. November wieder gestartet worden. Der Spitzenwert lag bisher bei 50 Mio. kWh pro Tag.

Durch die viele Luft in Rehden scheint der deutschlandweite Messfühler wie festgenagelt. "Anfang Oktober erreichten die Gasspeicher in Deutschland einen Füllstand von über 70 Prozent. Seitdem haben an unterschiedlichen Standorten immer wieder Ein- und Ausspeicherungen stattgefunden", sagt Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Initiative Energien Speichern (Ines). "Da die Speicherbewegungen sich oftmals ausgeglichen haben, wurde der Füllstand insgesamt kaum verändert und liegt immer noch bei rund 70 Prozent.“ Im Saldo für alle Speicher beobachte man seit 19. November wieder einen ganz leichten Anstieg der Füllstände

Ein Anstieg, der, wenn er so weitergeht, bedeutet, dass Deutschland mit einem Rekordtiefstand bei den Gasspeichern in den Winter geht. "Umfangreiche Ausspeicherungen beginnen in der Regel ab Ende November beziehungsweise Anfang Dezember. Bis auf wenige Ausnahmen, wurde in den vergangenen zehn Jahren dann immer bis zum Winterende mehr Gas entnommen als eingespeichert,“ erklärt Bleschke.

Tut sich noch etwas vor Beginn der Ausspeicherphase? Es sei "nicht auszuschließen, dass einzelne Speicher noch weiter befüllt werden", sagt Bleschke.
 

Montag, 22.11.2021, 16:15 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Gasspeicher - Mit 70 Prozent Füllstand in den Winter?
Quelle: Fotolia / B Wylezich
Gasspeicher
Mit 70 Prozent Füllstand in den Winter?
In den Gazprom-Speichern in Deutschland ist nach wie vor mehr Luft als Gas. Und es sieht nicht danach aus, dass sich daran bis zum Beginn der Ausspeicherperiode viel ändert.
Importgas kommt in Deutschland an, doch am Füllstand ist das kaum abzulesen. Das größte Erdgasvorratslager Deutschlands, der Porenspeicher im niedersächsischen Rehden, ist aktuell zu 10 % gefüllt. Anfang November hatte der Befüllungsgrad knapp 9,5 % betragen. Der Arbeitsgasvolumen wuchs seither von 4,18 Mrd. kWh auf 4,39 Mrd. kWh (Stand: 21. November). Zum Vergleich: Ende November vergangenen Jahres befanden sich 34,9 Mrd kWh in dem sich über acht Quadratkilometer erstreckenden Speicherhorizont im Untergrund.

In der Zeit von 4. Oktober bis 1. November stand der Speicherbetrieb nach den „Bewegungsdaten“ des Anlagenbetreibers Astora, einer Gazprom-Konzerngesellschaft, still, die tägliche Ein- und Ausspeicherleistung ist mit Null beziffert. Am 2. und 3. November wurden 11,4 und 17,1 Mio. kWh entnommen, danach nur aufgefüllt. Am 6. und 7. November gelangten jeweils 38 Mio. kWh in den Speicher, danach lag die tägliche Einspeicherleistung zwischen 0 und 65,4 Mio. kWh.

Nicht viel hinzugekommen ist unter dem Strich auch im Speicher Katharina der Gazprom-Tochter Peissen. Er ist nach Angaben der Organisation Gas Infrastructure Europe (GIE) zu gut 48 % gefüllt. Vor einem Monat hatte der Wert bei 43 % gelegen. Die Gesamtkapazität beträgt 5,5 Mrd. kWh. Bei Katharina ist die Einspeicherung am 9. November wieder gestartet worden. Der Spitzenwert lag bisher bei 50 Mio. kWh pro Tag.

Durch die viele Luft in Rehden scheint der deutschlandweite Messfühler wie festgenagelt. "Anfang Oktober erreichten die Gasspeicher in Deutschland einen Füllstand von über 70 Prozent. Seitdem haben an unterschiedlichen Standorten immer wieder Ein- und Ausspeicherungen stattgefunden", sagt Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Initiative Energien Speichern (Ines). "Da die Speicherbewegungen sich oftmals ausgeglichen haben, wurde der Füllstand insgesamt kaum verändert und liegt immer noch bei rund 70 Prozent.“ Im Saldo für alle Speicher beobachte man seit 19. November wieder einen ganz leichten Anstieg der Füllstände

Ein Anstieg, der, wenn er so weitergeht, bedeutet, dass Deutschland mit einem Rekordtiefstand bei den Gasspeichern in den Winter geht. "Umfangreiche Ausspeicherungen beginnen in der Regel ab Ende November beziehungsweise Anfang Dezember. Bis auf wenige Ausnahmen, wurde in den vergangenen zehn Jahren dann immer bis zum Winterende mehr Gas entnommen als eingespeichert,“ erklärt Bleschke.

Tut sich noch etwas vor Beginn der Ausspeicherphase? Es sei "nicht auszuschließen, dass einzelne Speicher noch weiter befüllt werden", sagt Bleschke.
 

Montag, 22.11.2021, 16:15 Uhr
Manfred Fischer

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