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Energie & Management > Wärmenetz - Millionenschwerer Förderbescheid für Brainergy Park Jülich
Quelle: Fotolia / fefufoto
Wärmenetz

Millionenschwerer Förderbescheid für Brainergy Park Jülich

19,5 Millionen Euro steuert die Bundesregierung in den kommenden vier Jahren für die Errichtung eines Low-Ex-Energienetzes im Brainergy Park Jülich bei.
Den Erhalt des millionenschweren Förderbescheids feierte das Team des Brainergy Park Jülich auf der Messe E-world in Essen am 23. Mai. Mit dabei waren Katherina Reiche aus dem Vorstand der Westenergie AG, Arndt Brauckmann von der Eon Energy Solutions GmbH sowie die Bürgermeister Axel Fuchs (parteilos, Stadt Jülich), Frank Rombey (parteilos, Gemeinde Niederzier) und Jürgen Frantzen (CDU, Landgemeinde Titz).

Zum Hintergrund: Die nordrhein-westfälischen Kommunen Jülich, Niederzier und Titz sowie der Kreis Düren entwickeln aktuell mit Partnern ein 52 Hektar großes interkommunales Gewerbegebiet − den "Brainergy Park". Unter Einbindung der lokalen Forschungs- und Start-up-Szene sollen dort 4.000 Arbeitsplätze entstehen, mit besonderem Fokus auf die Bereiche nachhaltige Energie, Bioökonomie und Digitalisierung.

Die nun bewilligten 19,5 Millionen sollen in den insgesamt rund 50 Millionen Euro kostenden Bau eines modernen Energienetzes fließen. Baustart ist im Jahr 2024, die Fertigstellung wird spätestens nach vier Jahren erwartet. Gefördert wird das Wärmenetz − das sogenannte Low-Ex-Netz − über die erst 2022 beschlossene Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Der Brainergy Park Jülich ist erst der zweite Empfänger eines Förderbescheids aus diesem Programm. Betreiber des im Gewerbepark anvisierten Energienetzes wird nach eigenen Angaben ein Joint Venture sein − die "Brainergy Park Energie".
 
Katherina Reiche (CEO Westenergie, mittig) freute sich zusammen mit Projektbeteiligten des Brainergy Park Jülich über den vom Bundeswirtschaftsministerium erteilten Förderbescheid.
Quelle: Brainergy Jülich GmbH

Zentraler Eisspeicher im Untergrund

Geplant ist ein über fünf Kilometer langes dekarbonisiertes Wärmenetz mit mehr als 40 dezentralen und zentralen Wärmepumpen und einer Gesamtleistung von rund 7 MW Leistung sowie der Bau eines großen zentralen Eisspeichers für die rund 200.000 Quadratmeter zu beheizende und zu kühlende Fläche. Der unterirdische Eisspeicher ist ein mit Wasser gefüllten Kunststoffschläuchen bestückter Tank. Ihm soll im Winter die benötigte Wärme entnommen werden und das entstehende Eis soll im Sommer zur Kühlung der Gebäude dienen. 

"Das Energienetz ist das Herz des gesamten Brainergy Park Jülich", erklärt Bernhard Hoffschmidt, Geschäftsführer der Brainergy Park Jülich GmbH: "Es ist wichtig, dass es uns hier gelingt, zu zeigen, wie man einen Businesspark der Zukunft maximal CO2-frei in Bezug auf Kälte und Wärme sowie für zentrale Anwendungen mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen kann."
 

Das passe zu dem, was sich die Partner inhaltlich in dem Gewerbegebiet vorgenommen haben: "Wir wollen zukunftsweisend den Transfer aus der Forschung in die Anwendung und in die lokale Wertschöpfung bringen. Künftig werden wir im Brainergy Park Jülich Unternehmen auf Basis einer CO2-neutralen Infrastruktur ansiedeln können", so Hoffschmidt.

Nutzung der Abwärme von Computerservern

Das Low-Ex-Netz bezeichnete Wärmenetz leitet aus der Außenluft entommmene Wärme über Rohrleitungen, in denen die Wassertemperatur 12 Grad beträgt, ohne Temperaturverlust zu den Gebäuden im Brainergy Park. "Da die Winter im Rheinland sehr mild sind, funktioniert das in Jülich sehr gut", erläutert Jan Stichtenoth, technischer Leiter des Energieversorgungssystems. Vor den Gebäuden heizen Wärmepumpen das Wasser dann auf die von den Kunden gewünschte Temperatur auf. Beim Rückfluss des Wassers über separate Rohrleitungen können die Nutzer des Gebäudes auch Abwärme wieder ins Netz einspeisen, die etwa in Serverräumen entsteht.

Alle Gebäude im Brainergy Park erhalten verpflichtend Photovoltaik-Dachanlagen. Windenergie kommt von den in fußläufiger Nähe liegenden Windrädern. Um diese erneuerbare Energie optimal lokal zu nutzen, ist die Errichtung eines ergänzenden Betriebsstromnetzes und auch Stromspeicher geplant.

Donnerstag, 1.06.2023, 09:10 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wärmenetz - Millionenschwerer Förderbescheid für Brainergy Park Jülich
Quelle: Fotolia / fefufoto
Wärmenetz
Millionenschwerer Förderbescheid für Brainergy Park Jülich
19,5 Millionen Euro steuert die Bundesregierung in den kommenden vier Jahren für die Errichtung eines Low-Ex-Energienetzes im Brainergy Park Jülich bei.
Den Erhalt des millionenschweren Förderbescheids feierte das Team des Brainergy Park Jülich auf der Messe E-world in Essen am 23. Mai. Mit dabei waren Katherina Reiche aus dem Vorstand der Westenergie AG, Arndt Brauckmann von der Eon Energy Solutions GmbH sowie die Bürgermeister Axel Fuchs (parteilos, Stadt Jülich), Frank Rombey (parteilos, Gemeinde Niederzier) und Jürgen Frantzen (CDU, Landgemeinde Titz).

Zum Hintergrund: Die nordrhein-westfälischen Kommunen Jülich, Niederzier und Titz sowie der Kreis Düren entwickeln aktuell mit Partnern ein 52 Hektar großes interkommunales Gewerbegebiet − den "Brainergy Park". Unter Einbindung der lokalen Forschungs- und Start-up-Szene sollen dort 4.000 Arbeitsplätze entstehen, mit besonderem Fokus auf die Bereiche nachhaltige Energie, Bioökonomie und Digitalisierung.

Die nun bewilligten 19,5 Millionen sollen in den insgesamt rund 50 Millionen Euro kostenden Bau eines modernen Energienetzes fließen. Baustart ist im Jahr 2024, die Fertigstellung wird spätestens nach vier Jahren erwartet. Gefördert wird das Wärmenetz − das sogenannte Low-Ex-Netz − über die erst 2022 beschlossene Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Der Brainergy Park Jülich ist erst der zweite Empfänger eines Förderbescheids aus diesem Programm. Betreiber des im Gewerbepark anvisierten Energienetzes wird nach eigenen Angaben ein Joint Venture sein − die "Brainergy Park Energie".
 
Katherina Reiche (CEO Westenergie, mittig) freute sich zusammen mit Projektbeteiligten des Brainergy Park Jülich über den vom Bundeswirtschaftsministerium erteilten Förderbescheid.
Quelle: Brainergy Jülich GmbH

Zentraler Eisspeicher im Untergrund

Geplant ist ein über fünf Kilometer langes dekarbonisiertes Wärmenetz mit mehr als 40 dezentralen und zentralen Wärmepumpen und einer Gesamtleistung von rund 7 MW Leistung sowie der Bau eines großen zentralen Eisspeichers für die rund 200.000 Quadratmeter zu beheizende und zu kühlende Fläche. Der unterirdische Eisspeicher ist ein mit Wasser gefüllten Kunststoffschläuchen bestückter Tank. Ihm soll im Winter die benötigte Wärme entnommen werden und das entstehende Eis soll im Sommer zur Kühlung der Gebäude dienen. 

"Das Energienetz ist das Herz des gesamten Brainergy Park Jülich", erklärt Bernhard Hoffschmidt, Geschäftsführer der Brainergy Park Jülich GmbH: "Es ist wichtig, dass es uns hier gelingt, zu zeigen, wie man einen Businesspark der Zukunft maximal CO2-frei in Bezug auf Kälte und Wärme sowie für zentrale Anwendungen mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen kann."
 

Das passe zu dem, was sich die Partner inhaltlich in dem Gewerbegebiet vorgenommen haben: "Wir wollen zukunftsweisend den Transfer aus der Forschung in die Anwendung und in die lokale Wertschöpfung bringen. Künftig werden wir im Brainergy Park Jülich Unternehmen auf Basis einer CO2-neutralen Infrastruktur ansiedeln können", so Hoffschmidt.

Nutzung der Abwärme von Computerservern

Das Low-Ex-Netz bezeichnete Wärmenetz leitet aus der Außenluft entommmene Wärme über Rohrleitungen, in denen die Wassertemperatur 12 Grad beträgt, ohne Temperaturverlust zu den Gebäuden im Brainergy Park. "Da die Winter im Rheinland sehr mild sind, funktioniert das in Jülich sehr gut", erläutert Jan Stichtenoth, technischer Leiter des Energieversorgungssystems. Vor den Gebäuden heizen Wärmepumpen das Wasser dann auf die von den Kunden gewünschte Temperatur auf. Beim Rückfluss des Wassers über separate Rohrleitungen können die Nutzer des Gebäudes auch Abwärme wieder ins Netz einspeisen, die etwa in Serverräumen entsteht.

Alle Gebäude im Brainergy Park erhalten verpflichtend Photovoltaik-Dachanlagen. Windenergie kommt von den in fußläufiger Nähe liegenden Windrädern. Um diese erneuerbare Energie optimal lokal zu nutzen, ist die Errichtung eines ergänzenden Betriebsstromnetzes und auch Stromspeicher geplant.

Donnerstag, 1.06.2023, 09:10 Uhr
Davina Spohn

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