Die Kabel für das Gleichstromprojekt A-Nord werden schon produziert. Quelle: Prysmian
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat Tiefbau-Leistungen für mehr als 1.300 Kilometer Erdkabel-Trasse vergeben. Es geht um die Gleichstrom-Projekte Korridor B und Rhein-Main-Link.
Verträge für die Verlegung der Erdkabel hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion nach eigenen Angaben mit drei Arbeitsgemeinschaften geschlossen. Die Tiefbauleistungen wurden erstmals in einem gemeinsamen Beschaffungsprogramm gebündelt und ausgeschrieben. Ziel sei es, so heißt es in einer Unternehmensmitteilung, bereits in einer frühen Projektphase die wichtigen externen Ressourcen für den Tiefbau am Markt zu sichern. Damit beuge Amprion Kostensteigerungen vor und minimiere Projektrisiken.
„Das innovative Beschaffungsprogramm ist Teil unserer Kapazitätssicherungsstrategie und schafft langfristige Planungssicherheit für uns und unsere Partner“, erklärte dazu CFO Peter Rüth. So könne man Planung und Genehmigung frühzeitig optimieren und den Bau bestmöglich organisieren. „Das hilft uns, große Energiewende-Projekte zeit- und budgetgerecht voranzutreiben“, so Rüth.
Bis zu zweimal 8.000 MWZur Angebotsabgabe hatten sich verschiedene Firmen zusammengeschlossen:
- Für die Tiefbauleistungen im Projekt Rhein-Main-Link erhielten Eiffage Infra-Bau und De Romein zusammen den Zuschlag.
- Mit den Arbeiten für die Süd-Strecke von Korridor B wurden Max Streicher und Leonhard Weiss beauftragt.
- Den Tiefbau für die Nord-Strecke übernehmen gemeinsam Johann Bunte, Depenbrock Bau, Anton Meyer, Bernhard Heckmann, Knoll, Reinhard Rohrbau, Hölscher Wasserbau und Epping Rohrvortrieb.
Korridor B umfasst die Leitungsbauvorhaben 48 und 49 aus dem Bundesbedarfsplangesetz. Von Anfang der 2030er Jahre an soll die insgesamt rund 710
Kilometer lange Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) Strom per Erdkabel aus Schleswig-Holstein und dem Norden Niedersachsens nach Nordrhein-Westfalen übertragen. Für beide Vorhaben hat der Gesetzgeber je ein zusätzliches Leerrohr-System vorgesehen. Damit liegt die Übertragungskapazität bei insgesamt 8.000
MW.
Der Rhein-Main-Link wiederum bündelt vier Gleichstrom-Erdkabelprojekte zum Transport von ebenfalls bis zu 8.000
MW von Niedersachsen nach Hessen. Der leistungsstarke Energiekorridor soll ab 2033 die Wirtschaftsregion Rhein-Main stärken und das bestehende Übertragungsnetz als eine Art Bypass entlasten.
Korridor
B und Rhein-Main-Link gelten mit ihrer hohen Übertragungskapazität als entscheidend für das Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele.
Dienstag, 20.08.2024, 16:09 Uhr
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