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Energie & Management > Mobilität - Metastudie: Verbrenner-Aus alternativlos
Quelle: Shutterstock / Aun Photographer
Mobilität

Metastudie: Verbrenner-Aus alternativlos

Laut einer Metastudie der Klima-Allianz Deutschland ist die Nutzung von E-Fuels für Verbrenner-Pkw unwirtschaftlich und ineffizient.
Im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) eine Metastudie erstellt. Diese zeigt laut einer Mitteilung der Klima-Allianz, dass es unwirtschaftlich ist, E-Fuels für Verbrenner-Pkw zu nutzen. „Zu teuer, ineffizient und nicht in ausreichenden Mengen verfügbar“, so die Erkenntnis des Forums.

Selbst mit staatlicher Unterstützung sei bis 2035 keine ausreichende Menge an E-Fuels herstellbar, um einen relevanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Die Metastudie, welche die Szenarien verschiedener Institute und Beratungsgesellschaften zusammenführt, legt den Schluss nahe, dass aufgrund der hohen Kosten und geringen Verfügbarkeit von E-Fuels die entsprechenden Fahrzeuge um 2050 herum nur eine marginale Rolle spielen. Allenfalls ein kleiner Restbestand an Verbrennern werde dann mit E-Fuels versorgt werden können.

Dagegen sei bis 2045 mit einem elektrifizierten Fahrzeugbestand von 75 bis 100 Prozent zu rechnen. Dies sei sowohl unter Effizienz- als auch Klimaschutzgesichtspunkten sinnvoll, denn 150 Onshore-Windkraftanlagen könnten den Strom für rund 240.000 Elektroautos bereitstellen. Dieser würde jedoch nur ausreichen, um für 37.500 Verbrenner E-Fuels zu erzeugen.

„Wer das europäische Verbrenner-Aus infrage stellt, führt Autokäufer in die Irre“, erklärt Stefanie Langkamp, Geschäftsleiterin Politik bei der Klima-Allianz Deutschland. Die Forderung, die Energiesteuer auf E-Fuels zu senken, würde eine Belastung des Staatshaushalts mit mindestens 45 Milliarden Euro bis 2050 bedeuten.

Industrie mit größtem Bedarf an Wasserstoff

„Diese Steuergelder brauchen wir dringend für den Ausbau klimafreundlicher Mobilität. Die kommende Bundesregierung muss prioritär den öffentlichen Nahverkehr stärken und gezielt kleine E-Autos für Menschen mit geringerem Einkommen fördern“, fordert Langkamp.
 
 
Statt im Personenverkehr seien E-Fuels im Flug- und Schiffsverkehr sinnvoller. „Die knappen Mengen an E-Fuels benötigen wir für den Flug- und Schiffsverkehr, weil dort die Elektrifizierung schwierig ist“, erklärt Matthias Runkel. Gleichzeitig sollten öffentliche Gelder in Forschung und Entwicklung sowie in Projektförderungen und den Aufbau der Infrastruktur fließen, um die Verfügbarkeit von E-Fuels und des Vorprodukts Wasserstoff dafür sicherzustellen, so der Leiter Verkehrs- und Finanzpolitik beim FÖS und Verfasser der Metastudie.

Der Bedarf an Wasserstoff werde je nach Szenario für das Jahr 2045 mit 215 bis 459 Milliarden kWh beziffert. Im Szenario mit dem höchsten Bedarf an E-Fuels – hier werden 305 Milliarden kWh veranschlagt – entfällt der größte Anteil auf die Industrie (173 Milliarden kWh), während der internationale Luft- und Seeverkehr 96 Milliarden kWh benötigt. Für den restlichen Verkehr stehen 27 und für den Gebäudesektor 9 Milliarden kWh zu Buche.

Die Klima-Allianz Deutschland ist ein Bündnis aus etwa 150 Mitgliedsorganisationen, die aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, beispielsweise dem Klima- und Umweltschutz, den Kirchen, den Gewerkschaften und der Bildung stammen.

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft ist ein Verein, der in seiner Satzung als Zweck unter anderem „die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet des Energie- und Rohstoffsektors, des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes“ festgeschrieben hat. Dazu gehört beispielsweise die Erforschung der „Grundlagen einer marktwirtschaftlichen und umweltgerechten Nutzung aller Energieträger“.

Das Factsheet zur Metastudie mit dem Titel „E-Fuels und ihre Grenzen – keine Alternative zum Verbrenner-Aus“ des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft steht hier zum Download zur Verfügung.

Freitag, 7.02.2025, 15:31 Uhr
Fritz Wilhelm
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Quelle: Shutterstock / Aun Photographer
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Metastudie: Verbrenner-Aus alternativlos
Laut einer Metastudie der Klima-Allianz Deutschland ist die Nutzung von E-Fuels für Verbrenner-Pkw unwirtschaftlich und ineffizient.
Im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) eine Metastudie erstellt. Diese zeigt laut einer Mitteilung der Klima-Allianz, dass es unwirtschaftlich ist, E-Fuels für Verbrenner-Pkw zu nutzen. „Zu teuer, ineffizient und nicht in ausreichenden Mengen verfügbar“, so die Erkenntnis des Forums.

Selbst mit staatlicher Unterstützung sei bis 2035 keine ausreichende Menge an E-Fuels herstellbar, um einen relevanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Die Metastudie, welche die Szenarien verschiedener Institute und Beratungsgesellschaften zusammenführt, legt den Schluss nahe, dass aufgrund der hohen Kosten und geringen Verfügbarkeit von E-Fuels die entsprechenden Fahrzeuge um 2050 herum nur eine marginale Rolle spielen. Allenfalls ein kleiner Restbestand an Verbrennern werde dann mit E-Fuels versorgt werden können.

Dagegen sei bis 2045 mit einem elektrifizierten Fahrzeugbestand von 75 bis 100 Prozent zu rechnen. Dies sei sowohl unter Effizienz- als auch Klimaschutzgesichtspunkten sinnvoll, denn 150 Onshore-Windkraftanlagen könnten den Strom für rund 240.000 Elektroautos bereitstellen. Dieser würde jedoch nur ausreichen, um für 37.500 Verbrenner E-Fuels zu erzeugen.

„Wer das europäische Verbrenner-Aus infrage stellt, führt Autokäufer in die Irre“, erklärt Stefanie Langkamp, Geschäftsleiterin Politik bei der Klima-Allianz Deutschland. Die Forderung, die Energiesteuer auf E-Fuels zu senken, würde eine Belastung des Staatshaushalts mit mindestens 45 Milliarden Euro bis 2050 bedeuten.

Industrie mit größtem Bedarf an Wasserstoff

„Diese Steuergelder brauchen wir dringend für den Ausbau klimafreundlicher Mobilität. Die kommende Bundesregierung muss prioritär den öffentlichen Nahverkehr stärken und gezielt kleine E-Autos für Menschen mit geringerem Einkommen fördern“, fordert Langkamp.
 
 
Statt im Personenverkehr seien E-Fuels im Flug- und Schiffsverkehr sinnvoller. „Die knappen Mengen an E-Fuels benötigen wir für den Flug- und Schiffsverkehr, weil dort die Elektrifizierung schwierig ist“, erklärt Matthias Runkel. Gleichzeitig sollten öffentliche Gelder in Forschung und Entwicklung sowie in Projektförderungen und den Aufbau der Infrastruktur fließen, um die Verfügbarkeit von E-Fuels und des Vorprodukts Wasserstoff dafür sicherzustellen, so der Leiter Verkehrs- und Finanzpolitik beim FÖS und Verfasser der Metastudie.

Der Bedarf an Wasserstoff werde je nach Szenario für das Jahr 2045 mit 215 bis 459 Milliarden kWh beziffert. Im Szenario mit dem höchsten Bedarf an E-Fuels – hier werden 305 Milliarden kWh veranschlagt – entfällt der größte Anteil auf die Industrie (173 Milliarden kWh), während der internationale Luft- und Seeverkehr 96 Milliarden kWh benötigt. Für den restlichen Verkehr stehen 27 und für den Gebäudesektor 9 Milliarden kWh zu Buche.

Die Klima-Allianz Deutschland ist ein Bündnis aus etwa 150 Mitgliedsorganisationen, die aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, beispielsweise dem Klima- und Umweltschutz, den Kirchen, den Gewerkschaften und der Bildung stammen.

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft ist ein Verein, der in seiner Satzung als Zweck unter anderem „die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet des Energie- und Rohstoffsektors, des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes“ festgeschrieben hat. Dazu gehört beispielsweise die Erforschung der „Grundlagen einer marktwirtschaftlichen und umweltgerechten Nutzung aller Energieträger“.

Das Factsheet zur Metastudie mit dem Titel „E-Fuels und ihre Grenzen – keine Alternative zum Verbrenner-Aus“ des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft steht hier zum Download zur Verfügung.

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Fritz Wilhelm

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