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Energie & Management > Klimaschutz - Merkel ruft zu weltweitem Emissionshandelssystem auf
Bild: malp / Fotolia
Klimaschutz

Merkel ruft zu weltweitem Emissionshandelssystem auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte beim virtuellen Petersberger Klimadialog vor Ministern aus rund 40 Staaten mehr Anstrengungen zur CO2-Minderung und Solidarität.
Der Petersberger Klimadialog behandelt seit 2010 jährlich aktuelle Fragen des internationalen Klimaschutzes. In diesem Jahr steht die Vorbereitung der
UN-Klimakonferenz „COP 26“, im November 2021 im schottischen Glasgow im Mittelpunkt. Sie ist eine Nachfolgekonferenz des Pariser Klimaschutzgipfels von 2015. In ihrer Rede vor den Regierungsvertretern aus 40 Staaten appellierte die deutsche Bundeskanzlerin, verbindliche nationale Treibhausgasminderungen festzulegen und internationale Solidarität zu üben.

Deutschland soll nach den Plänen der Regierung schon bis 2045 statt 2050 klimaneutral werden. Auf dem Weg dorthin soll es neue Zwischenziele geben, unter anderem eine Treibhausgasreduktion um 65 statt 55 % bis 2030. Bis heute sind diese Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 % gesunken. Die Klimagesetz-Änderung soll schon in der kommenden Woche im Kabinett verabschiedet werden, versprach Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Johnson lobt Deutschlands Anstrengungen

Der britische Premierminister Boris Johnson lobte das Beispiel Deutschlands mit den neuen Klimaschutzverpflichtungen und würdigt Merkels Klimaschutzimpulse der Vergangenheit. „Alle Länder müssen sich wappnen gegen die Katastrophen, die aus dem Klimawandel auf uns zukommen“, appellierte Johnson.

Es liege an den Industrienationen, den Ländern zu helfen, die als erste darunter leiden werden. „Wir müssen auf grünes Wachstum setzen, nachdem wir in der Vergangenheit mit unserer Industrie das Weltklima beastet haben“, sagte Johnson. Er werde auch andere Regierungschefs auffordern, mehr zu tun.

Emissionshandel als technologieoffene Maßnahme

Merkel betonte, dass sie einen CO2-Preis auch außerhalb der Energiewirtschaft für ein zielführendes Mittel halte, um Klimaschutz mit marktwirtschaftlichen Mitteln durchzusetzen. „Ich möchte alle ermuntern, dieses Marktinstrument international einzuführen, weil es auch technologieoffene Lösungen ermöglicht“, sagte die Kanzlerin. Sie unterstrich die Bedeutung internationaler Solidarität sowohl für den Wirtschaftsumbau zur Nachhaltigkeit wie auch für die Anpassung an Klimaveränderungen.

Deutschland habe bereits Initiativen angestoßen wie den jährlichen Fonds von 100 Mrd. Dollar für weltweite Programme. Dieser sei aber nur bis 2025 festgelegt und müsse in Glasgow verlängert werden. Deutschland habe seinen Beitrag auf 4,8 Mrd. Euro verdoppelt. Hinzu kämen Kredite. Künftig sollten aus dem Fonds nur noch erneuerbare Technologien finanziert werden, appellierte Merkel.

Erneuerbare Energie kommt aus der Nische

Deutschland sei bereit, weiterhin beizutragen, es sollte aber auch verstärkt privates Kapital mobilisiert werden. „Das wird einfacher, wenn sich Klimaschutz augenscheinlich wirtschaftlich lohnt“, sagte die Kanzlerin. Der G7-Gipfel im Juni in Cornwall solle den Schutz der Biodiversität unterstützen. „Diese Kosten zahlen sich aus, weil sie künftige Pandemien vermeiden und Verluste von Lebensräumen und Arten aufhalten“, argumentierte Merkel. „Wir müssen künftigen Generationen die Lebensgrundlagen erhalten“, schloss sie.

In ihrer Begrüßung der Regierungsvertreter sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), es sei ein Fortschritt, dass die Corona-Pandemie nicht wie befürchtet den Klimaschutz ausgebremst habe. Viele Länder und auch die EU hätten ihre CO2-Emissionen gesenkt und ehrgeizigere Ziele verabschiedet. „Erneuerbare Energieerzeuger kommen weltweit aus der Nische und brechen jedes Jahr die Ausbaurekorde“, sagte Schulze. Es gelte, die Gesellschaften noch krisenfester aufzustellen und bei der COP 26 einen gemeinsamen Zeitrahmen für die Nationalen Klimaschutzpläne abzustecken.

Donnerstag, 6.05.2021, 15:48 Uhr
Susanne Harmsen
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Bild: malp / Fotolia
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Merkel ruft zu weltweitem Emissionshandelssystem auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte beim virtuellen Petersberger Klimadialog vor Ministern aus rund 40 Staaten mehr Anstrengungen zur CO2-Minderung und Solidarität.
Der Petersberger Klimadialog behandelt seit 2010 jährlich aktuelle Fragen des internationalen Klimaschutzes. In diesem Jahr steht die Vorbereitung der
UN-Klimakonferenz „COP 26“, im November 2021 im schottischen Glasgow im Mittelpunkt. Sie ist eine Nachfolgekonferenz des Pariser Klimaschutzgipfels von 2015. In ihrer Rede vor den Regierungsvertretern aus 40 Staaten appellierte die deutsche Bundeskanzlerin, verbindliche nationale Treibhausgasminderungen festzulegen und internationale Solidarität zu üben.

Deutschland soll nach den Plänen der Regierung schon bis 2045 statt 2050 klimaneutral werden. Auf dem Weg dorthin soll es neue Zwischenziele geben, unter anderem eine Treibhausgasreduktion um 65 statt 55 % bis 2030. Bis heute sind diese Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 % gesunken. Die Klimagesetz-Änderung soll schon in der kommenden Woche im Kabinett verabschiedet werden, versprach Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Johnson lobt Deutschlands Anstrengungen

Der britische Premierminister Boris Johnson lobte das Beispiel Deutschlands mit den neuen Klimaschutzverpflichtungen und würdigt Merkels Klimaschutzimpulse der Vergangenheit. „Alle Länder müssen sich wappnen gegen die Katastrophen, die aus dem Klimawandel auf uns zukommen“, appellierte Johnson.

Es liege an den Industrienationen, den Ländern zu helfen, die als erste darunter leiden werden. „Wir müssen auf grünes Wachstum setzen, nachdem wir in der Vergangenheit mit unserer Industrie das Weltklima beastet haben“, sagte Johnson. Er werde auch andere Regierungschefs auffordern, mehr zu tun.

Emissionshandel als technologieoffene Maßnahme

Merkel betonte, dass sie einen CO2-Preis auch außerhalb der Energiewirtschaft für ein zielführendes Mittel halte, um Klimaschutz mit marktwirtschaftlichen Mitteln durchzusetzen. „Ich möchte alle ermuntern, dieses Marktinstrument international einzuführen, weil es auch technologieoffene Lösungen ermöglicht“, sagte die Kanzlerin. Sie unterstrich die Bedeutung internationaler Solidarität sowohl für den Wirtschaftsumbau zur Nachhaltigkeit wie auch für die Anpassung an Klimaveränderungen.

Deutschland habe bereits Initiativen angestoßen wie den jährlichen Fonds von 100 Mrd. Dollar für weltweite Programme. Dieser sei aber nur bis 2025 festgelegt und müsse in Glasgow verlängert werden. Deutschland habe seinen Beitrag auf 4,8 Mrd. Euro verdoppelt. Hinzu kämen Kredite. Künftig sollten aus dem Fonds nur noch erneuerbare Technologien finanziert werden, appellierte Merkel.

Erneuerbare Energie kommt aus der Nische

Deutschland sei bereit, weiterhin beizutragen, es sollte aber auch verstärkt privates Kapital mobilisiert werden. „Das wird einfacher, wenn sich Klimaschutz augenscheinlich wirtschaftlich lohnt“, sagte die Kanzlerin. Der G7-Gipfel im Juni in Cornwall solle den Schutz der Biodiversität unterstützen. „Diese Kosten zahlen sich aus, weil sie künftige Pandemien vermeiden und Verluste von Lebensräumen und Arten aufhalten“, argumentierte Merkel. „Wir müssen künftigen Generationen die Lebensgrundlagen erhalten“, schloss sie.

In ihrer Begrüßung der Regierungsvertreter sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), es sei ein Fortschritt, dass die Corona-Pandemie nicht wie befürchtet den Klimaschutz ausgebremst habe. Viele Länder und auch die EU hätten ihre CO2-Emissionen gesenkt und ehrgeizigere Ziele verabschiedet. „Erneuerbare Energieerzeuger kommen weltweit aus der Nische und brechen jedes Jahr die Ausbaurekorde“, sagte Schulze. Es gelte, die Gesellschaften noch krisenfester aufzustellen und bei der COP 26 einen gemeinsamen Zeitrahmen für die Nationalen Klimaschutzpläne abzustecken.

Donnerstag, 6.05.2021, 15:48 Uhr
Susanne Harmsen

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