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Energie & Management > Wasserstoff - Meilenstein auf dem Weg zum Wasserstoff-Speicher
160 Stahlrohre wurden bis in eine Tiefe von 1.000 Metern verbaut, Bild: EWE, Andreas Prinz
Wasserstoff

Meilenstein auf dem Weg zum Wasserstoff-Speicher

Der EWE-Konzern vermeldet einen wichtigen Schritt bei der Erforschung von Untertage-Wasserstoffspeichern: Ein dafür erforderliches Rohrsystem wurde bis in 1.000 Metern Tiefe eingebaut.
Der Energiedienstleister EWE spricht von einem Meilenstein beim Bau einer Wasserstoff-Testkaverne im brandenburgischen Rüdersdorf. "Mit dem Forschungsvorhaben nehmen wir in Europa eine Vorreiterrolle ein", erklärte in einer Unternehmensmitteilung der EWE-Wasserstoffbotschafter Paul Schneider. Erkenntnisse aus dem Projekt seien nämlich übertragbar auf große Kavernenspeicher. Bevor solche gebaut werden, will man mit dem Versuch nachweisen, dass das Gas in Hohlräumen unter der Erde sicher gelagert werden kann.

Nach dem erfolgreichen Einbau der Doppelstahlrohre bereitet EWE jetzt die Herstellung des unterirdischen Hohlraums vor. Im Herbst soll dann mit der Ausspülung des Steinsalzes begonnen und eine kleine Kaverne geschaffen werden. Die Steinsalzschicht unter dem Speichergelände beginnt in rund 600 Metern Tiefe und reicht bis zu 3.200 Meter unter die Erdoberfläche.

Die Kaverne soll ein Volumen von 500 Kubikmetern haben. "Dahinein passt ungefähr ein Einfamilienhaus. In der Dimension des Salzstocks ist das winzig, sozusagen eine kleine Kirsche in einem riesigen Baum“, erläuterte Projektleiter Hayo Seeba.

In Rüdersdorf betreibt EWE zwei seiner insgesamt 37 Erdgaskavernen in Salzgestein. Die Bohrung für eine weitere Kaverne war bereits vorhanden. Diese nutzt EWE nun für den Bau der Wasserstoff-Testkaverne.

Reinheitsgrad und Materialverträglichkeit sind gefragt

Das Unternehmen erhofft sich von dem Forschungsvorhaben vor allem Erkenntnisse darüber, welchen Reinheitsgrad der Wasserstoff hat, wenn er eine Zeit lang in der Kaverne gespeichert war. Auch dient der Probelauf dazu, Behörden im Hinblick auf eine spätere großtechnische Speicherung nachzuweisen, dass sich der Wasserstoff gut mit den verbauten Materialien verträgt.

Für diese Untersuchungen kooperiert EWE mit dem Institut für Vernetzte Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Investitionsvolumen für das Projekt "HyCAVmobil" beläuft sich auf rund 10 Mio. Euro. Vier Millionen davon sind EWE-Mittel. Den Rest stellt das Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zur Verfügung.

Die Erkenntnisse, die die kleine Forschungskaverne liefert, will EWE nutzen, um künftig unterirdische Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen zu nutzen. Wasserstoffbotschafter Schneider hält in diesem Zusammenhang eine Förderung von Umrüstkosten für geboten, besonders in der Phase des Markthochlaufes.
Ausgeklügeltes Doppelrohrsystem: Das innere Rohr lässt
sich später für Materialuntersuchungen leicht herausziehen
Bild: EWE/ Andreas Prinz

Freitag, 9.04.2021, 13:44 Uhr
Günter Drewnitzky
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160 Stahlrohre wurden bis in eine Tiefe von 1.000 Metern verbaut, Bild: EWE, Andreas Prinz
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Meilenstein auf dem Weg zum Wasserstoff-Speicher
Der EWE-Konzern vermeldet einen wichtigen Schritt bei der Erforschung von Untertage-Wasserstoffspeichern: Ein dafür erforderliches Rohrsystem wurde bis in 1.000 Metern Tiefe eingebaut.
Der Energiedienstleister EWE spricht von einem Meilenstein beim Bau einer Wasserstoff-Testkaverne im brandenburgischen Rüdersdorf. "Mit dem Forschungsvorhaben nehmen wir in Europa eine Vorreiterrolle ein", erklärte in einer Unternehmensmitteilung der EWE-Wasserstoffbotschafter Paul Schneider. Erkenntnisse aus dem Projekt seien nämlich übertragbar auf große Kavernenspeicher. Bevor solche gebaut werden, will man mit dem Versuch nachweisen, dass das Gas in Hohlräumen unter der Erde sicher gelagert werden kann.

Nach dem erfolgreichen Einbau der Doppelstahlrohre bereitet EWE jetzt die Herstellung des unterirdischen Hohlraums vor. Im Herbst soll dann mit der Ausspülung des Steinsalzes begonnen und eine kleine Kaverne geschaffen werden. Die Steinsalzschicht unter dem Speichergelände beginnt in rund 600 Metern Tiefe und reicht bis zu 3.200 Meter unter die Erdoberfläche.

Die Kaverne soll ein Volumen von 500 Kubikmetern haben. "Dahinein passt ungefähr ein Einfamilienhaus. In der Dimension des Salzstocks ist das winzig, sozusagen eine kleine Kirsche in einem riesigen Baum“, erläuterte Projektleiter Hayo Seeba.

In Rüdersdorf betreibt EWE zwei seiner insgesamt 37 Erdgaskavernen in Salzgestein. Die Bohrung für eine weitere Kaverne war bereits vorhanden. Diese nutzt EWE nun für den Bau der Wasserstoff-Testkaverne.

Reinheitsgrad und Materialverträglichkeit sind gefragt

Das Unternehmen erhofft sich von dem Forschungsvorhaben vor allem Erkenntnisse darüber, welchen Reinheitsgrad der Wasserstoff hat, wenn er eine Zeit lang in der Kaverne gespeichert war. Auch dient der Probelauf dazu, Behörden im Hinblick auf eine spätere großtechnische Speicherung nachzuweisen, dass sich der Wasserstoff gut mit den verbauten Materialien verträgt.

Für diese Untersuchungen kooperiert EWE mit dem Institut für Vernetzte Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Investitionsvolumen für das Projekt "HyCAVmobil" beläuft sich auf rund 10 Mio. Euro. Vier Millionen davon sind EWE-Mittel. Den Rest stellt das Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zur Verfügung.

Die Erkenntnisse, die die kleine Forschungskaverne liefert, will EWE nutzen, um künftig unterirdische Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen zu nutzen. Wasserstoffbotschafter Schneider hält in diesem Zusammenhang eine Förderung von Umrüstkosten für geboten, besonders in der Phase des Markthochlaufes.
Ausgeklügeltes Doppelrohrsystem: Das innere Rohr lässt
sich später für Materialuntersuchungen leicht herausziehen
Bild: EWE/ Andreas Prinz

Freitag, 9.04.2021, 13:44 Uhr
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