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Energie & Management > Kernkraft - Mehrheit für längerfristigen AKW-Weiterbetrieb offen
Quelle: Shutterstock / lassedesignen
Kernkraft

Mehrheit für längerfristigen AKW-Weiterbetrieb offen

Mehr als jeder zweite in Deutschland ist nach einer Umfrage in der Energiekrise offen für einen längerfristigen Weiterbetrieb deutscher Atomkraftwerke.
(dpa) − Insgesamt 56 % der Befragten können sich einen Betrieb über das Jahr 2024 hinaus vorstellen oder sind sogar dafür. Das zeigen Ergebnisse einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts "YouGov" im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind nach Angaben von Yougov repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Von den insgesamt 2.027 Befragten erklärten 19 %, die deutschen Atomkraftwerke sollten "unbegrenzt" weiterlaufen, weitere 37 % gaben an, deutsche AKW sollten auch über 2024 hinaus weiterlaufen, "wenn es die Energiekrise erfordert". 

Rund jeder Dritte ist für eine klare Befristung der Laufzeiten. So sprachen sich 12 % für einen Betrieb bis höchstens Ende 2024 aus. Dies entspricht im Wesentlichen der Position der FDP, die auf einen Weiterbetrieb aller drei verbliebenen Atomkraftwerke bis ins Jahr 2024 dringt. 14 % plädierten für eine Weiternutzung in diesem Winter bis April 2023. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat vorgeschlagen, zwei der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke in einer Reserve zu halten, um sie im Fall von Stromengpässen nutzen zu können. Er hatte zuletzt erklärt, er gehe davon aus, dass es nötig sein werde, diese auch bis ins Frühjahr zu nutzen. 

Weitere 10 % der Befragten meinten, deutsche Atomkraftwerke sollten wie im Atomausstieg vorgesehen bis zum Jahresende vom Netz gehen. 

​Uneinigkeit auf politischer Ebene

Um den Umgang mit den letzten drei deutschen Atomkraftwerken ist in der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ein heftiger Streit entbrannt. Während die FDP auf einen längeren Weiterbetrieb dringt, lehnen dies insbesondere die Grünen ab. 

Das Thema spielt auch eine Rolle beim Bundesparteitag der Grünen in Bonn, der am 14. Oktober beginnt und sich am ersten Tag mit dem Thema Energie befassen soll. Der Bundesvorstand der Partei will einen Antrag zur Abstimmung stellen, der den von Habeck vorgeschlagenen Reservebetrieb unterstützt. "Für den äußersten Notfall, so unwahrscheinlich er auch sein mag" wäre demnach ein AKW-Weiterbetrieb denkbar. Die beiden süddeutschen AKW Isar 2 und Neckarwestheim 2 sollen in Bereitschaft gehen und falls nötig bis zum Frühjahr genutzt werden, "ohne neue Brennelemente". 

Freitag, 14.10.2022, 11:38 Uhr
dpa
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Kernkraft
Mehrheit für längerfristigen AKW-Weiterbetrieb offen
Mehr als jeder zweite in Deutschland ist nach einer Umfrage in der Energiekrise offen für einen längerfristigen Weiterbetrieb deutscher Atomkraftwerke.
(dpa) − Insgesamt 56 % der Befragten können sich einen Betrieb über das Jahr 2024 hinaus vorstellen oder sind sogar dafür. Das zeigen Ergebnisse einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts "YouGov" im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind nach Angaben von Yougov repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Von den insgesamt 2.027 Befragten erklärten 19 %, die deutschen Atomkraftwerke sollten "unbegrenzt" weiterlaufen, weitere 37 % gaben an, deutsche AKW sollten auch über 2024 hinaus weiterlaufen, "wenn es die Energiekrise erfordert". 

Rund jeder Dritte ist für eine klare Befristung der Laufzeiten. So sprachen sich 12 % für einen Betrieb bis höchstens Ende 2024 aus. Dies entspricht im Wesentlichen der Position der FDP, die auf einen Weiterbetrieb aller drei verbliebenen Atomkraftwerke bis ins Jahr 2024 dringt. 14 % plädierten für eine Weiternutzung in diesem Winter bis April 2023. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat vorgeschlagen, zwei der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke in einer Reserve zu halten, um sie im Fall von Stromengpässen nutzen zu können. Er hatte zuletzt erklärt, er gehe davon aus, dass es nötig sein werde, diese auch bis ins Frühjahr zu nutzen. 

Weitere 10 % der Befragten meinten, deutsche Atomkraftwerke sollten wie im Atomausstieg vorgesehen bis zum Jahresende vom Netz gehen. 

​Uneinigkeit auf politischer Ebene

Um den Umgang mit den letzten drei deutschen Atomkraftwerken ist in der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ein heftiger Streit entbrannt. Während die FDP auf einen längeren Weiterbetrieb dringt, lehnen dies insbesondere die Grünen ab. 

Das Thema spielt auch eine Rolle beim Bundesparteitag der Grünen in Bonn, der am 14. Oktober beginnt und sich am ersten Tag mit dem Thema Energie befassen soll. Der Bundesvorstand der Partei will einen Antrag zur Abstimmung stellen, der den von Habeck vorgeschlagenen Reservebetrieb unterstützt. "Für den äußersten Notfall, so unwahrscheinlich er auch sein mag" wäre demnach ein AKW-Weiterbetrieb denkbar. Die beiden süddeutschen AKW Isar 2 und Neckarwestheim 2 sollen in Bereitschaft gehen und falls nötig bis zum Frühjahr genutzt werden, "ohne neue Brennelemente". 

Freitag, 14.10.2022, 11:38 Uhr
dpa

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