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Energie & Management > Wärme - Mehrheit der Deutschen bereit für kalten Winter
Quelle: Fotolia
Wärme

Mehrheit der Deutschen bereit für kalten Winter

Angesichts der drohenden Gasknappheit wären 65 % der Deutschen im kommenden Winter dazu bereit, ihre Heizung herunterzudrehen. Dies ergibt eine repräsentative Forsa-Umfrage. 
Statt die Heizung weiter aufzudrehen, will die Mehrheit der deutschen Bürgerinnen und Bürger eher auf einen Pullover oder eine wärmende Decke zurückgreifen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Forsa-Meinungsforschungsinstituts im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Ergebnisse der Erhebung lassen sich laut der Stiftung sowohl auf die Gesamtheit der erwachsenen Bevölkerung als auch auf die Hauseigentümer in Deutschland übertragen. Befragt wurden 1.000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren sowie auch 1.011 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in Deutschland.

65 % der Befragten geben demnach an, zu Einsparmaßnahmen beim Heizen bereit zu sein − Frauen eher (68 %) als Männer (61 %). Die größte Bereitschaft zeichnet sich mit 73 % bei den 18- bis 29-Jährigen ab. 30- bis 59-Jährige neigen eher weniger dazu (62 %). Bei den über 60-Jährigen steigt der Wert wieder (65 %). 

Maßnahmen, die eine höhere Energieeffizienz an oder in Gebäuden gewährleisten, halten eine große Mehrheit (87 %) für "sehr wichtig" und "wichtig“, um die Abhängigkeit von Energielieferungen aus anderen Ländern weiter runterzufahren. Bessere Dämmung, neue Fenster sowie energiesparende Geräte werden als Optionen genannt. 85 % der Befragten sind für den Einbau von Solaranlagen zur Eigenstromversorgung, 81 % für den Austausch älterer Heizungsanlagen.

Gebäudesektor als "entscheidender Schlüssel" gegen Klimakrise

Bei der Frage, welche erneuerbare Energien bei der Anschaffung einer neuen Heizungsanlage infrage kämen, gibt es klare Spitzenreiter: 58 % nennen die Solarthermie zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung, 52 % nennen die Wärmepumpe, die mit grünem Strom betrieben wird. Die Erwartungen hierzu an Politik und Gesetzgeber sind hoch: So erachten etwa zwei Drittel (64 %) der Befragten attraktive Förderbedingungen als einen wichtigen Anreiz für eine energetische Sanierung. 55 % verlangen einfachere Förderangebote, um eine solche Sanierung anzugehen. 

Die energetische Sanierung von Wohngebäuden sehen die Marktforscherinnen und Marktforscher des Forsa-Instituts als äußerst wichtig auf der politischen Agenda an. Die Umfrageergebnisse geben ihnen Anlass dazu: Zwar halten 44 %der Hauseigentümer eine solche Maßnahme "so gut wie in jedem Fall" für sinnvoll. Aber: 49 % der Befragten sind nur dann dafür, "wenn die Kosten der Sanierung nicht höher sind als die späteren Einsparungen beim Energieverbrauch" sind. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sieht den Gebäudesektor als einen "entscheidenden Schlüssel für die Lösung der energiepolitischen Aufgaben". Er betont: "Wir müssen ran an den alten Gebäudebestand. Es geht um Energieeffizienz, Energiesparen und den Ausbau erneuerbarer Energien und hilft gegen die Klimakrise. Zugleich führt das zur Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und Energieimporten aus dem Ausland." 

Sanierung kann Heizwärmebedarf auf ein Zehntel reduzieren

Das Einsparpotenzial im Gebäudebereich ist laut DBU enorm: Nahezu zwei Drittel der Gebäude wurden bundesweit vor 1977 errichtet – also bevor per Wärmeschutzverordnung die Dämmung von Dächern, Wänden und Kellerdecken vorgeschrieben wurde.

Ziel der Bundesregierung sind klimaneutrale Gebäude in Deutschland bis zum Jahr 2045, also ohne Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase (THG). In der Europäischen Union sind laut Kommission Gebäude für 40 % des Energieverbrauches und etwa ein Drittel der THG-Emissionen verantwortlich. Berechnungen zeigen, dass der Heizwärmebedarf bei Mehrfamilienhäusern durch Sanierung von Gebäudehülle und Haustechnik auf ein Zehntel reduziert werden kann – von rund 250 auf 25 kWh/m2 Wohnfläche und Jahr.

Mittwoch, 20.07.2022, 14:42 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wärme - Mehrheit der Deutschen bereit für kalten Winter
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Wärme
Mehrheit der Deutschen bereit für kalten Winter
Angesichts der drohenden Gasknappheit wären 65 % der Deutschen im kommenden Winter dazu bereit, ihre Heizung herunterzudrehen. Dies ergibt eine repräsentative Forsa-Umfrage. 
Statt die Heizung weiter aufzudrehen, will die Mehrheit der deutschen Bürgerinnen und Bürger eher auf einen Pullover oder eine wärmende Decke zurückgreifen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Forsa-Meinungsforschungsinstituts im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Ergebnisse der Erhebung lassen sich laut der Stiftung sowohl auf die Gesamtheit der erwachsenen Bevölkerung als auch auf die Hauseigentümer in Deutschland übertragen. Befragt wurden 1.000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren sowie auch 1.011 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in Deutschland.

65 % der Befragten geben demnach an, zu Einsparmaßnahmen beim Heizen bereit zu sein − Frauen eher (68 %) als Männer (61 %). Die größte Bereitschaft zeichnet sich mit 73 % bei den 18- bis 29-Jährigen ab. 30- bis 59-Jährige neigen eher weniger dazu (62 %). Bei den über 60-Jährigen steigt der Wert wieder (65 %). 

Maßnahmen, die eine höhere Energieeffizienz an oder in Gebäuden gewährleisten, halten eine große Mehrheit (87 %) für "sehr wichtig" und "wichtig“, um die Abhängigkeit von Energielieferungen aus anderen Ländern weiter runterzufahren. Bessere Dämmung, neue Fenster sowie energiesparende Geräte werden als Optionen genannt. 85 % der Befragten sind für den Einbau von Solaranlagen zur Eigenstromversorgung, 81 % für den Austausch älterer Heizungsanlagen.

Gebäudesektor als "entscheidender Schlüssel" gegen Klimakrise

Bei der Frage, welche erneuerbare Energien bei der Anschaffung einer neuen Heizungsanlage infrage kämen, gibt es klare Spitzenreiter: 58 % nennen die Solarthermie zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung, 52 % nennen die Wärmepumpe, die mit grünem Strom betrieben wird. Die Erwartungen hierzu an Politik und Gesetzgeber sind hoch: So erachten etwa zwei Drittel (64 %) der Befragten attraktive Förderbedingungen als einen wichtigen Anreiz für eine energetische Sanierung. 55 % verlangen einfachere Förderangebote, um eine solche Sanierung anzugehen. 

Die energetische Sanierung von Wohngebäuden sehen die Marktforscherinnen und Marktforscher des Forsa-Instituts als äußerst wichtig auf der politischen Agenda an. Die Umfrageergebnisse geben ihnen Anlass dazu: Zwar halten 44 %der Hauseigentümer eine solche Maßnahme "so gut wie in jedem Fall" für sinnvoll. Aber: 49 % der Befragten sind nur dann dafür, "wenn die Kosten der Sanierung nicht höher sind als die späteren Einsparungen beim Energieverbrauch" sind. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sieht den Gebäudesektor als einen "entscheidenden Schlüssel für die Lösung der energiepolitischen Aufgaben". Er betont: "Wir müssen ran an den alten Gebäudebestand. Es geht um Energieeffizienz, Energiesparen und den Ausbau erneuerbarer Energien und hilft gegen die Klimakrise. Zugleich führt das zur Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und Energieimporten aus dem Ausland." 

Sanierung kann Heizwärmebedarf auf ein Zehntel reduzieren

Das Einsparpotenzial im Gebäudebereich ist laut DBU enorm: Nahezu zwei Drittel der Gebäude wurden bundesweit vor 1977 errichtet – also bevor per Wärmeschutzverordnung die Dämmung von Dächern, Wänden und Kellerdecken vorgeschrieben wurde.

Ziel der Bundesregierung sind klimaneutrale Gebäude in Deutschland bis zum Jahr 2045, also ohne Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase (THG). In der Europäischen Union sind laut Kommission Gebäude für 40 % des Energieverbrauches und etwa ein Drittel der THG-Emissionen verantwortlich. Berechnungen zeigen, dass der Heizwärmebedarf bei Mehrfamilienhäusern durch Sanierung von Gebäudehülle und Haustechnik auf ein Zehntel reduziert werden kann – von rund 250 auf 25 kWh/m2 Wohnfläche und Jahr.

Mittwoch, 20.07.2022, 14:42 Uhr
Davina Spohn

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