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Energie & Management > Klimaschutz - McKinsey-Studie: 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen
Quelle: Fotolia / Coloures-Pic
Klimaschutz

McKinsey-Studie: 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen

Die globale Öl-Nachfrage wird schon zwischen 2024 und 2027 ihren Höhepunkt erreichen. Die bisherigen Klimasschutzbemühungen reichen aber nicht aus, um die Erderwärmung aufzuhalten.
Das globale Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celcius zu begrenzen, kann nicht erreicht werden, selbst wenn alle Staaten ihre bislang selbst gesetzten Verpflichtungen zur Emissionsreduktion einhalten. Das geht aus der aktuellen Studie "Global Energy Perspective 2022" der Unternehmensberatung McKinsey hervor.

Zwar habe die Covid19-Pandemie zu einem kurzfristigen Rückgang der CO2-Emissionen um rund 5 % geführt, dieser Effekt habe sich aber bereits wieder relativiert. Sogar in dem Fall, dass alle Länder ihre angestrebten Klimaziele erfüllen, werde die globale Erwärmung bis 2100 voraussichtlich 1,7 Grad Celsius betragen.

Sollte die bisherige Politik unverändert fortgesetzt werden, erwärme sich die Erde bis zum Jahr 2100 sogar um etwa 2,4 Grad, heißt es in der Studie. Um das 1,5-Prozent-Ziel noch zu erreichen, müsse die weltweite Energiewende jetzt deutlich beschleunigt werden − weg von den fossilen Energieträgern, hin zu Effizienz, Elektrifizierung und zur Nutzung neuer Brennstoffe.

Insgesamt Wandel im Energiemix sichtbar

Gleichzeitig erkennt McKinsey allerdings bereits jetzt eine deutliche Trendwende. So werde die globale Nachfrage nach Öl schon zwischen 2024 und 2027 ihren Höhepunkt erreichen. In der letzten Studie aus dem Jahr 2021 waren die Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater noch von einem Höhepunkt im Jahr 2029 ausgegangen.

Die Nachfrage nach Kohle habe diesen Punkt bereits im Jahr 2013 überschritten und sei – mit einem Ausreißer im Jahr 2021 – seither und voraussichtlich auch in Zukunft rückläufig. Gas hingegen wird der aktuellen Studie zufolge noch bis 2035 verstärkt nachgefragt werden: Einen Anstieg von zehn bis 20 % im Vergleich zu heute prognostiziert McKinsey. Ob damit der Höhepunkt erreicht sein wird, sei heute noch nicht absehbar und hänge auch von den Entwicklungen im Bereich Wasserstoff ab.
 
Global Energy Perspective 2022
(zum Öffnen bitte auf das Bild klicken)
Quelle: McKinsey

Insgesamt zeichne sich ein Wandel im Energiemix ab. Im Jahr 2050 könnten Strom, Wasserstoff und synthetische Treibstoffe 50 % des weltweiten Energieverbrauchs decken. Angesichts der Elektrifizierung verschiedener Sektoren werde sich der Strombedarf bis 2050 voraussichtlich verdreifachen. Gewonnen werde der Strom dann zu bis zu 90 % aus erneuerbaren Energien, so die Prognose. Auch steige der Marktanteil von Wasserstoff, wasserstoffbasierten und synthetischen Treibstoffen angesichts der weltweiten Dekarbonisierungsanstrengungen deutlich.

Für die Studie wertete McKinsey die Daten zur Entwicklung von 55 Industriesektoren sowie mehr als 70 Energieprodukten und -brennstoffen in 146 Ländern aus. Erstellt wurde die Analyse bereits vor Beginn des Ukrainekrieges. Dieser führt laut McKinsey zu Unsicherheiten in einem lange nicht gekannten Ausmaß: Welche neuen Szenarien sich daraus ergeben könnten, sei abhängig von Ausmaß und Dauer des Krieges und der Reaktionen der verschiedenen Länder darauf, hieß es in der Pressekonferenz zur Vorstellung der Studie. Die Folgen seien momentan nur schwer abschätzbar.

Dienstag, 26.04.2022, 11:30 Uhr
Katia Meyer-Tien
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McKinsey-Studie: 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen
Die globale Öl-Nachfrage wird schon zwischen 2024 und 2027 ihren Höhepunkt erreichen. Die bisherigen Klimasschutzbemühungen reichen aber nicht aus, um die Erderwärmung aufzuhalten.
Das globale Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celcius zu begrenzen, kann nicht erreicht werden, selbst wenn alle Staaten ihre bislang selbst gesetzten Verpflichtungen zur Emissionsreduktion einhalten. Das geht aus der aktuellen Studie "Global Energy Perspective 2022" der Unternehmensberatung McKinsey hervor.

Zwar habe die Covid19-Pandemie zu einem kurzfristigen Rückgang der CO2-Emissionen um rund 5 % geführt, dieser Effekt habe sich aber bereits wieder relativiert. Sogar in dem Fall, dass alle Länder ihre angestrebten Klimaziele erfüllen, werde die globale Erwärmung bis 2100 voraussichtlich 1,7 Grad Celsius betragen.

Sollte die bisherige Politik unverändert fortgesetzt werden, erwärme sich die Erde bis zum Jahr 2100 sogar um etwa 2,4 Grad, heißt es in der Studie. Um das 1,5-Prozent-Ziel noch zu erreichen, müsse die weltweite Energiewende jetzt deutlich beschleunigt werden − weg von den fossilen Energieträgern, hin zu Effizienz, Elektrifizierung und zur Nutzung neuer Brennstoffe.

Insgesamt Wandel im Energiemix sichtbar

Gleichzeitig erkennt McKinsey allerdings bereits jetzt eine deutliche Trendwende. So werde die globale Nachfrage nach Öl schon zwischen 2024 und 2027 ihren Höhepunkt erreichen. In der letzten Studie aus dem Jahr 2021 waren die Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater noch von einem Höhepunkt im Jahr 2029 ausgegangen.

Die Nachfrage nach Kohle habe diesen Punkt bereits im Jahr 2013 überschritten und sei – mit einem Ausreißer im Jahr 2021 – seither und voraussichtlich auch in Zukunft rückläufig. Gas hingegen wird der aktuellen Studie zufolge noch bis 2035 verstärkt nachgefragt werden: Einen Anstieg von zehn bis 20 % im Vergleich zu heute prognostiziert McKinsey. Ob damit der Höhepunkt erreicht sein wird, sei heute noch nicht absehbar und hänge auch von den Entwicklungen im Bereich Wasserstoff ab.
 
Global Energy Perspective 2022
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Insgesamt zeichne sich ein Wandel im Energiemix ab. Im Jahr 2050 könnten Strom, Wasserstoff und synthetische Treibstoffe 50 % des weltweiten Energieverbrauchs decken. Angesichts der Elektrifizierung verschiedener Sektoren werde sich der Strombedarf bis 2050 voraussichtlich verdreifachen. Gewonnen werde der Strom dann zu bis zu 90 % aus erneuerbaren Energien, so die Prognose. Auch steige der Marktanteil von Wasserstoff, wasserstoffbasierten und synthetischen Treibstoffen angesichts der weltweiten Dekarbonisierungsanstrengungen deutlich.

Für die Studie wertete McKinsey die Daten zur Entwicklung von 55 Industriesektoren sowie mehr als 70 Energieprodukten und -brennstoffen in 146 Ländern aus. Erstellt wurde die Analyse bereits vor Beginn des Ukrainekrieges. Dieser führt laut McKinsey zu Unsicherheiten in einem lange nicht gekannten Ausmaß: Welche neuen Szenarien sich daraus ergeben könnten, sei abhängig von Ausmaß und Dauer des Krieges und der Reaktionen der verschiedenen Länder darauf, hieß es in der Pressekonferenz zur Vorstellung der Studie. Die Folgen seien momentan nur schwer abschätzbar.

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Katia Meyer-Tien

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