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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - McKinsey skizziert die E-Auto-Welt von 2030
Quelle: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

McKinsey skizziert die E-Auto-Welt von 2030

Laut einer Analyse der Unternehmensberatung McKinsey wird die nächste Generation der E-Autofahrer viel stärker auf öffentliche und halböffentliche Ladestationen angewiesen sein.
Zur diesjährigen IAA Mobility, die erstmals in München stattfindet, hat McKinsey eine Studie veröffentlicht, die ihre wesentlichen Erkenntnis schon im Titel trägt: Die Zukunft des Automobils ist elektrisch. Warum diese Zukunft elektrisch ist, begründen die Berater dann in englischer Sprache und knapper Form auf 24 Seiten.

Zwar seien noch zahlreiche Herausforderungen auf dem Weg zu einem elektrifizierten Verkehrssektor zu meistern. Doch es lohne sich dafür zu „kämpfen“, gerade angesichts der Emissionen, Staus und Probleme der Verkehrssicherheit, die gerade in Städten den Bewohnern das Leben erschweren. Und die Probleme werden zunehmen, prophezeien die Autoren vor dem Hintergrund einer zunehmenden Urbanisierung und einer steigenden Zahl von Fahrzeugen im Individualverkehr.

Als Antwort darauf habe die Industrie eine Vielzahl von innovativen Ansätzen entwickelt, von Mobility-as-a-Service-Angeboten über intelligentes Verkehrs- und Parkraummanagement bis zu neuen Konzepten des Güterverkehrs.

Für 2030 prognostiziert McKinsey einen Marktanteil der E-Autos von 75 % an allen neu zugelassenen PKW in Europa. Damit werde der Kontinent den globalen Wandel anführen. China, der nach absoluten Zahlen größte Markt für Elektrofahrzeuge, folgt auf Platz 2 mit 70 % Anteil an den Neuzulassungen, vor den USA mit 65 %.

Produktionskapzitäten für ein Speichervolumen von 786 Mio. kWh im Jahr 2030 nötig

„Die Industrie steht vor dem größten Umbauprozess ihrer Geschichte", sagt Andreas Tschiesner, Senior Partner im Münchner Büro von McKinsey und Leiter der europäischen Automobilberatung. Der Wandel werde daran deutlich, dass immer mehr Autohersteller konkrete Jahreszahlen für den Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie bekanntgeben. „Das Kundeninteresse wächst weiter und die Regulierung wird verschärft“, skizziert er die Rahmenbedingungen.

Um das Wachstum zu ermöglichen, müssen ausreichend Batterien zur Verfügung stehen. Um den steigenden Bedarf zu decken und auch die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zu verringern, haben die Bundesregierung und andere europäische Staaten den Aufbau einer Zellfertigung in der EU angestoßen. Den Autoren der Studie zufolge werden in Europa 24 Batterie-Gigafactories benötigt. Konkret beziffern sie den Bedarf mit einer Kapazität von 786 Mio. Kilowattstunden im Jahr 2030. Dies würde ein Ausbau der Batteriefertigungskapazität um das 16-Fache bedeuten. „Neben bekannten Herstellern, die 2030 für 29 % des Volumens stehen, werden Joint Ventures von Autoherstellern (30 %) und Startups (24 %) eine gewichtige Rolle spielen“, schreiben die Berater in einer eigenen Mitteilung zur Studie.

Ein zentraler Faktor für einen erfolgreichen Wandel des Verkehrssektors ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Die erste Generation der E-Automobilisten lade vor allem zu Hause. Rund 80 % von ihnen hätten Zugang zu einer privaten Ladestation. Die nächste Generation sei jedoch stärker auf öffentliche und halböffentliche Ladepunkte angewiesen, da mehr als 50 % der Europäer in Mehrfamilienhäusern leben, heißt es weiter.

„Die Industrie muss daher bis 2030 rund 15.000 Ladepunkte, beispielsweise an Arbeitsplätzen, neu in Betrieb nehmen – und das jede Woche“, sagt Patrick Schaufuss, Partner im Münchner Büro von McKinsey. Darüber hinaus seien Hersteller und Energieversorger gefordert, die Voraussetzungen für ein smartes Laden schaffen, das Stromnachfrage und Angebot ausbalanciere.

Zu den insgesamt fünf Feldern, in denen die Verkehrswende besonders spürbar wird, zählen die Berater noch die Zulieferindustrie und die eigentliche Fahrzeugproduktion sowie die zusätzlichen Maßnahmen zur Emissionsreduktion im Verkehr. Dazu gehörten beispielsweise die Nutzung von Bio- und synthetischen Kraftstoffen sowie Fördermaßnahmen zur Erneuerung des Fahrzeugbestands.

Die Studie mit dem Titel „Why the automotive future is electric“ steht auf der Internetseite von McKinsey zum Download zur Verfügung.
 

Montag, 6.09.2021, 17:01 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - McKinsey skizziert die E-Auto-Welt von 2030
Quelle: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge
McKinsey skizziert die E-Auto-Welt von 2030
Laut einer Analyse der Unternehmensberatung McKinsey wird die nächste Generation der E-Autofahrer viel stärker auf öffentliche und halböffentliche Ladestationen angewiesen sein.
Zur diesjährigen IAA Mobility, die erstmals in München stattfindet, hat McKinsey eine Studie veröffentlicht, die ihre wesentlichen Erkenntnis schon im Titel trägt: Die Zukunft des Automobils ist elektrisch. Warum diese Zukunft elektrisch ist, begründen die Berater dann in englischer Sprache und knapper Form auf 24 Seiten.

Zwar seien noch zahlreiche Herausforderungen auf dem Weg zu einem elektrifizierten Verkehrssektor zu meistern. Doch es lohne sich dafür zu „kämpfen“, gerade angesichts der Emissionen, Staus und Probleme der Verkehrssicherheit, die gerade in Städten den Bewohnern das Leben erschweren. Und die Probleme werden zunehmen, prophezeien die Autoren vor dem Hintergrund einer zunehmenden Urbanisierung und einer steigenden Zahl von Fahrzeugen im Individualverkehr.

Als Antwort darauf habe die Industrie eine Vielzahl von innovativen Ansätzen entwickelt, von Mobility-as-a-Service-Angeboten über intelligentes Verkehrs- und Parkraummanagement bis zu neuen Konzepten des Güterverkehrs.

Für 2030 prognostiziert McKinsey einen Marktanteil der E-Autos von 75 % an allen neu zugelassenen PKW in Europa. Damit werde der Kontinent den globalen Wandel anführen. China, der nach absoluten Zahlen größte Markt für Elektrofahrzeuge, folgt auf Platz 2 mit 70 % Anteil an den Neuzulassungen, vor den USA mit 65 %.

Produktionskapzitäten für ein Speichervolumen von 786 Mio. kWh im Jahr 2030 nötig

„Die Industrie steht vor dem größten Umbauprozess ihrer Geschichte", sagt Andreas Tschiesner, Senior Partner im Münchner Büro von McKinsey und Leiter der europäischen Automobilberatung. Der Wandel werde daran deutlich, dass immer mehr Autohersteller konkrete Jahreszahlen für den Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie bekanntgeben. „Das Kundeninteresse wächst weiter und die Regulierung wird verschärft“, skizziert er die Rahmenbedingungen.

Um das Wachstum zu ermöglichen, müssen ausreichend Batterien zur Verfügung stehen. Um den steigenden Bedarf zu decken und auch die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zu verringern, haben die Bundesregierung und andere europäische Staaten den Aufbau einer Zellfertigung in der EU angestoßen. Den Autoren der Studie zufolge werden in Europa 24 Batterie-Gigafactories benötigt. Konkret beziffern sie den Bedarf mit einer Kapazität von 786 Mio. Kilowattstunden im Jahr 2030. Dies würde ein Ausbau der Batteriefertigungskapazität um das 16-Fache bedeuten. „Neben bekannten Herstellern, die 2030 für 29 % des Volumens stehen, werden Joint Ventures von Autoherstellern (30 %) und Startups (24 %) eine gewichtige Rolle spielen“, schreiben die Berater in einer eigenen Mitteilung zur Studie.

Ein zentraler Faktor für einen erfolgreichen Wandel des Verkehrssektors ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Die erste Generation der E-Automobilisten lade vor allem zu Hause. Rund 80 % von ihnen hätten Zugang zu einer privaten Ladestation. Die nächste Generation sei jedoch stärker auf öffentliche und halböffentliche Ladepunkte angewiesen, da mehr als 50 % der Europäer in Mehrfamilienhäusern leben, heißt es weiter.

„Die Industrie muss daher bis 2030 rund 15.000 Ladepunkte, beispielsweise an Arbeitsplätzen, neu in Betrieb nehmen – und das jede Woche“, sagt Patrick Schaufuss, Partner im Münchner Büro von McKinsey. Darüber hinaus seien Hersteller und Energieversorger gefordert, die Voraussetzungen für ein smartes Laden schaffen, das Stromnachfrage und Angebot ausbalanciere.

Zu den insgesamt fünf Feldern, in denen die Verkehrswende besonders spürbar wird, zählen die Berater noch die Zulieferindustrie und die eigentliche Fahrzeugproduktion sowie die zusätzlichen Maßnahmen zur Emissionsreduktion im Verkehr. Dazu gehörten beispielsweise die Nutzung von Bio- und synthetischen Kraftstoffen sowie Fördermaßnahmen zur Erneuerung des Fahrzeugbestands.

Die Studie mit dem Titel „Why the automotive future is electric“ steht auf der Internetseite von McKinsey zum Download zur Verfügung.
 

Montag, 6.09.2021, 17:01 Uhr
Fritz Wilhelm

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