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Energie & Management > Personalie - Mark Garrett verlässt OMV
Quelle: Shutterstock / Monster Ztudio
Personalie

Mark Garrett verlässt OMV

Der Aufsichtsratschef des österreichischen Konzerns legt sein Mandat mit Ende Mai zurück. Neu in den Aufsichtsrat einziehen soll Lutz Feldmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der EnBW.
Mark Garrett, der Aufsichtsratsvorsitzende des österreichischen Öl-, Erdgas- und Chemiekonzerns OMV, verzichtet auf die Verlängerung seines Mandats. Dieses läuft daher mit Ende der Hauptversammlung am 31. Mai aus. Das berichtete die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG). Sie verwaltet den Anteil der Republik Österreich an der OMV, der sich auf 31,5 Prozent beläuft. Für seinen Schritt machte Garrett "neue berufliche Herausforderungen" geltend. Als neues Mitglied des Aufsichtsrats schlägt die ÖBAG Lutz Feldmann vor. Ihr zufolge ist dieser "derzeit unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und war zuvor in verschiedenen Managementfunktionen bei Eon, BP und Aral tätig." Für die Wahl Feldmanns ist die Zustimmung der MPPH notwendig, der staatlichen Investmentgesellschaft des Emirats Abu Dhabi, der 24,9 Prozent der OMV gehören. Ein Syndikatsvertrag verpflichtet die ÖBAG und die MPPH, in den Hauptversammlungen einvernehmlich abzustimmen.

Garrett gehört dem Aufsichtsrat seit Ende September 2020 an. ÖBAG-Chefin Edith Hlawati konstatierte, er habe "den Aufsichtsrat der OMV in einer sehr herausfordernden Zeit mit viel Erfahrung und Weitsicht geführt. Unter seiner Vorsitzführung wurden wichtige strategische und personelle Entscheidungen getroffen. Auch hat er das Management bei den Herausforderungen, die sich in den letzten Jahren durch die verschiedenen Krisen ergeben haben, beraten und unterstützt."

Nicht unumstritten

Unumstritten war der gebürtige Australier indessen nicht. Zwischen ihm und dem vormaligen OMV-Generaldirektor Rainer Seele soll es immer wieder zu Konflikten gekommen sein – was beide Herren vehement in Abrede stellten.

Garretts nunmehriger Rückzug wird mit angeblichen Debatten über die strategischen Perspektiven der OMV in Verbindung gebracht. Er hatte maßgeblich die Stärkung der Chemiesparte forciert. Deren Kernstück ist die 75-Prozent-Beteiligung der OMV an dem Kunststoff- und Düngemittelkonzern Borealis, deren Vorstandschef Garrett bis 2018 war. Sein dortiger Nachfolger war der heutige OMV-Generaldirektor Alfred Stern. Erst im März vergangenen Jahres hatte die OMV ihre neue Konzernstrategie beschlossen, die die Chemiesparte sinngemäß als "Wachstumsmotor" des Konzerns bezeichnet.

Gerüchten zufolge ist im Umfeld der MPPH-Eigentümer indessen geplant, die Borealis mehrheitlich zu übernehmen und einen Chemiekonzern von Weltformat aufzubauen. Gelingt dies, wäre die Strategie der OMV hinfällig. Sie müsste sich neu ausrichten, auf welche Weise auch immer. In Medienberichten war zuletzt von einem "Machtkampf" in der OMV die Rede, der zwischen den Proponenten des seit März 2022 geltenden Kurses mit Schwerpunkt Chemie und den Vertretern des traditionell dominanten Öl- und Gasgeschäfts tobe.

Freitag, 14.04.2023, 16:25 Uhr
Klaus Fischer
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Mark Garrett verlässt OMV
Der Aufsichtsratschef des österreichischen Konzerns legt sein Mandat mit Ende Mai zurück. Neu in den Aufsichtsrat einziehen soll Lutz Feldmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der EnBW.
Mark Garrett, der Aufsichtsratsvorsitzende des österreichischen Öl-, Erdgas- und Chemiekonzerns OMV, verzichtet auf die Verlängerung seines Mandats. Dieses läuft daher mit Ende der Hauptversammlung am 31. Mai aus. Das berichtete die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG). Sie verwaltet den Anteil der Republik Österreich an der OMV, der sich auf 31,5 Prozent beläuft. Für seinen Schritt machte Garrett "neue berufliche Herausforderungen" geltend. Als neues Mitglied des Aufsichtsrats schlägt die ÖBAG Lutz Feldmann vor. Ihr zufolge ist dieser "derzeit unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und war zuvor in verschiedenen Managementfunktionen bei Eon, BP und Aral tätig." Für die Wahl Feldmanns ist die Zustimmung der MPPH notwendig, der staatlichen Investmentgesellschaft des Emirats Abu Dhabi, der 24,9 Prozent der OMV gehören. Ein Syndikatsvertrag verpflichtet die ÖBAG und die MPPH, in den Hauptversammlungen einvernehmlich abzustimmen.

Garrett gehört dem Aufsichtsrat seit Ende September 2020 an. ÖBAG-Chefin Edith Hlawati konstatierte, er habe "den Aufsichtsrat der OMV in einer sehr herausfordernden Zeit mit viel Erfahrung und Weitsicht geführt. Unter seiner Vorsitzführung wurden wichtige strategische und personelle Entscheidungen getroffen. Auch hat er das Management bei den Herausforderungen, die sich in den letzten Jahren durch die verschiedenen Krisen ergeben haben, beraten und unterstützt."

Nicht unumstritten

Unumstritten war der gebürtige Australier indessen nicht. Zwischen ihm und dem vormaligen OMV-Generaldirektor Rainer Seele soll es immer wieder zu Konflikten gekommen sein – was beide Herren vehement in Abrede stellten.

Garretts nunmehriger Rückzug wird mit angeblichen Debatten über die strategischen Perspektiven der OMV in Verbindung gebracht. Er hatte maßgeblich die Stärkung der Chemiesparte forciert. Deren Kernstück ist die 75-Prozent-Beteiligung der OMV an dem Kunststoff- und Düngemittelkonzern Borealis, deren Vorstandschef Garrett bis 2018 war. Sein dortiger Nachfolger war der heutige OMV-Generaldirektor Alfred Stern. Erst im März vergangenen Jahres hatte die OMV ihre neue Konzernstrategie beschlossen, die die Chemiesparte sinngemäß als "Wachstumsmotor" des Konzerns bezeichnet.

Gerüchten zufolge ist im Umfeld der MPPH-Eigentümer indessen geplant, die Borealis mehrheitlich zu übernehmen und einen Chemiekonzern von Weltformat aufzubauen. Gelingt dies, wäre die Strategie der OMV hinfällig. Sie müsste sich neu ausrichten, auf welche Weise auch immer. In Medienberichten war zuletzt von einem "Machtkampf" in der OMV die Rede, der zwischen den Proponenten des seit März 2022 geltenden Kurses mit Schwerpunkt Chemie und den Vertretern des traditionell dominanten Öl- und Gasgeschäfts tobe.

Freitag, 14.04.2023, 16:25 Uhr
Klaus Fischer

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