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Energie & Management > Bilanz - Mainova steigert Ergebnis
Quelle: Fotolia / Minerva Studio
Bilanz

Mainova steigert Ergebnis

Der Energieversorger Mainova erreicht im abgelaufenen Geschäftsjahr ein um fast 6 Mio. Euro höheres Ergebnis vor Steuern. Die Prognose für 2022 weicht davon deutlich ab.
Auch wenn sie zurzeit kippelig erscheinen, das Bekenntnis zu ihnen ist fest: „Die Märkte können aus unserer Sicht zwar überreagieren, aber es gibt keinen besseren Garanten dafür, dass man Innovationen treibt“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Mainova bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2021. Innovationen, Technologieoffenheit, Warenaustausch auf internationalen Märkten, den „wir sicher auch ein Stück weit verteidigen müssen“, beschrieb Constantin Alsheimer als Weg in die Zukunft der Energiewirtschaft im rohstoffarmen Deutschland. Einen Weg, bei dem er Mainova „auf Kurs“ sieht.

„Das war ein erfreuliches Geschäftsjahr summa summarum“, resümierte Alsheimer. Für 2021 bilanziert der Energieversorger ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern (EBT) von 166 Mio. Euro, das sind knapp 6 Mio. Euro mehr als 2020. Die Stromversorgung trägt 28,1 Mio. Euro zum Ergebnis bei – ein Plus von 21,8 Mio. Euro. Hintergrund: 2020 musste Mainova nach eigenen Angaben große Spotmengen verkaufen, die Kunden in der Corona-Pandemie nicht abnahmen - bei fallenden Märken. 2021 dagegen habe man „Spotmarktmengen in sehr stark steigende Märkte hinein verkaufen können“, erklärte Alsheimer. Zudem spiegele sich in dem Plus Kundenwachstum wider.

„Gutes Ergebnis“ bei Beteiligungen

In der Gasversorgung verbucht das Unternehmen ein um 5 Mio. Euro höheres EBT. Mit 45 Mio. Euro steht Gas in der Bilanz. Die Zahl der Gradzahltage, also Heiztage, sei um 17,5 % höher gewesen. „Der Schub wäre größer ausgefallen, wenn die Preise an den Beschaffungsmärkten nicht so gestiegen wären“, so der Mainova-Chef

Das Ergebnis im Segment Erzeugung und Fernwärme beziffert der Versorger auf 22 Mio. Euro - ein Minus um 34 Mio. Euro. Alsheimer: „Wir haben hier einen geplanten Ergebnisrückgang“. Dieser hänge mit Neubewertungen der Gaskraftwerke zusammen.
 
 
„Etwa auf Vorjahresniveau“ sieht man die erneuerbaren Energien und Energiedienstleistungen (EDL). Mit knapp 9 Mio. Euro schlägt sich die Sparte im Ergebnis nieder. Positiv entwickelt habe sich das Biomassekraftwerk Fechenheim, das Geschäft mit Mieterstrom und das Contracting.

Als stabil erweist sich auch das Ergebnis, das die Beteiligungen liefern: 77 Mio. Euro. „Das gute Ergebnis der Beteiligungen bestätigt einmal mehr unsere strategische Ausrichtung mit diversifizierten Geschäftsfeldern“, sagte Alsheimer und erinnerte an die Thüga-Beteiligung, „die am stärksten zu Buche schlägt.“ Die Mainova hat mit dem Stadtwerke-Netzwerk eine Überkreuzbeteiligung.

Steigende Investitionen

Die Investitionen machten 169 Mio. Euro aus, gegenüber 2020 fast 50 Mio. Euro mehr. „In den nächsten fünf Jahren investieren wir rund 1,8 Milliarden Euro hauptsächlich für:
  • den zunehmenden Ausbau der Netze und Erzeugungsinfrastruktur,
  • den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien,
  • die Digitalisierung
  • sowie den Aufbau neuer Geschäftsfelder wie beispielsweise den Bau und Betrieb von Rechenzentren“, so der Vorstandsvorsitzende.
  • Ein Investitionsschwerpunkt ist der Umstieg von Kohle auf Gas. Das Kohlekraftwerk in Frankfurt-West soll 2026 durch ein wasserstofftaugliches Gaskraftwerk ersetzt werden.
Ein neues Geschäftsfeld, das man entwicklen wolle, seien grüne Power Purchase Agreements oder Direktlieferverträge aus Erneuerbaren-Anlagen. Alsheimer verwies auf den 175 MW-Solarpark, den Mainova in Brandenburg errichtet.

"Auf die Kunden kommt einiges zu"

Zurückhaltend zeigt sich das Mainova-Management angesichts der geopolitischen Lage beim Ausblick. Vorbehaltlich der zusätzlichen Risiken, die der Krieg in der Ukraine mit sich bringt, erwarte Mainova für 2020 „ein bereinigtes EBT deutlich unter dem Niveau des Jahres 2021“.

Schon fest steht dagegen ein langfristiger Preiseffekt: „Die momentane Marktsituation spiegelt sich nur in Teilen bisher in den Preise wider“, sagte Vorständin Diana Rauhut und verwies auf die langfristige Beschaffungsstrategie von Mainova. „Wir werden diese Preisentwicklung der letzten Monate in den nächsten ein, zwei Jahren dann sehen. Da kommt auf die Privat- und Gewerbekunden noch einiges zu.“ Sie und ihre Vorstandskollegen halten es für geboten, Steuern und Abgaben zu senken. "Wenn der Staat eine soziale Schieflage und Schwächung des Mittelstands vermeiden will, die wir hier auf die Unternehmen zukommen sehen, sehen wir hier einen großen Hebel“, so Rauhut.

Finanzkennzahlen im Überblick
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern (EBT in Mio. Euro)20212020
EBT insgesamt165,8160,0
Stromversorgung28,16,3
Gasversorgung45,2 40,4
Erzeugung und Fernwärme22,055,8
Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen8,79,6
Wasserversorgung3,51,6
Beteiligungen76,877,1
Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung-18,5-30,8
(Quelle: Mainova)




 

Freitag, 25.03.2022, 16:36 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Mainova steigert Ergebnis
Quelle: Fotolia / Minerva Studio
Bilanz
Mainova steigert Ergebnis
Der Energieversorger Mainova erreicht im abgelaufenen Geschäftsjahr ein um fast 6 Mio. Euro höheres Ergebnis vor Steuern. Die Prognose für 2022 weicht davon deutlich ab.
Auch wenn sie zurzeit kippelig erscheinen, das Bekenntnis zu ihnen ist fest: „Die Märkte können aus unserer Sicht zwar überreagieren, aber es gibt keinen besseren Garanten dafür, dass man Innovationen treibt“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Mainova bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2021. Innovationen, Technologieoffenheit, Warenaustausch auf internationalen Märkten, den „wir sicher auch ein Stück weit verteidigen müssen“, beschrieb Constantin Alsheimer als Weg in die Zukunft der Energiewirtschaft im rohstoffarmen Deutschland. Einen Weg, bei dem er Mainova „auf Kurs“ sieht.

„Das war ein erfreuliches Geschäftsjahr summa summarum“, resümierte Alsheimer. Für 2021 bilanziert der Energieversorger ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern (EBT) von 166 Mio. Euro, das sind knapp 6 Mio. Euro mehr als 2020. Die Stromversorgung trägt 28,1 Mio. Euro zum Ergebnis bei – ein Plus von 21,8 Mio. Euro. Hintergrund: 2020 musste Mainova nach eigenen Angaben große Spotmengen verkaufen, die Kunden in der Corona-Pandemie nicht abnahmen - bei fallenden Märken. 2021 dagegen habe man „Spotmarktmengen in sehr stark steigende Märkte hinein verkaufen können“, erklärte Alsheimer. Zudem spiegele sich in dem Plus Kundenwachstum wider.

„Gutes Ergebnis“ bei Beteiligungen

In der Gasversorgung verbucht das Unternehmen ein um 5 Mio. Euro höheres EBT. Mit 45 Mio. Euro steht Gas in der Bilanz. Die Zahl der Gradzahltage, also Heiztage, sei um 17,5 % höher gewesen. „Der Schub wäre größer ausgefallen, wenn die Preise an den Beschaffungsmärkten nicht so gestiegen wären“, so der Mainova-Chef

Das Ergebnis im Segment Erzeugung und Fernwärme beziffert der Versorger auf 22 Mio. Euro - ein Minus um 34 Mio. Euro. Alsheimer: „Wir haben hier einen geplanten Ergebnisrückgang“. Dieser hänge mit Neubewertungen der Gaskraftwerke zusammen.
 
 
„Etwa auf Vorjahresniveau“ sieht man die erneuerbaren Energien und Energiedienstleistungen (EDL). Mit knapp 9 Mio. Euro schlägt sich die Sparte im Ergebnis nieder. Positiv entwickelt habe sich das Biomassekraftwerk Fechenheim, das Geschäft mit Mieterstrom und das Contracting.

Als stabil erweist sich auch das Ergebnis, das die Beteiligungen liefern: 77 Mio. Euro. „Das gute Ergebnis der Beteiligungen bestätigt einmal mehr unsere strategische Ausrichtung mit diversifizierten Geschäftsfeldern“, sagte Alsheimer und erinnerte an die Thüga-Beteiligung, „die am stärksten zu Buche schlägt.“ Die Mainova hat mit dem Stadtwerke-Netzwerk eine Überkreuzbeteiligung.

Steigende Investitionen

Die Investitionen machten 169 Mio. Euro aus, gegenüber 2020 fast 50 Mio. Euro mehr. „In den nächsten fünf Jahren investieren wir rund 1,8 Milliarden Euro hauptsächlich für:
  • den zunehmenden Ausbau der Netze und Erzeugungsinfrastruktur,
  • den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien,
  • die Digitalisierung
  • sowie den Aufbau neuer Geschäftsfelder wie beispielsweise den Bau und Betrieb von Rechenzentren“, so der Vorstandsvorsitzende.
  • Ein Investitionsschwerpunkt ist der Umstieg von Kohle auf Gas. Das Kohlekraftwerk in Frankfurt-West soll 2026 durch ein wasserstofftaugliches Gaskraftwerk ersetzt werden.
Ein neues Geschäftsfeld, das man entwicklen wolle, seien grüne Power Purchase Agreements oder Direktlieferverträge aus Erneuerbaren-Anlagen. Alsheimer verwies auf den 175 MW-Solarpark, den Mainova in Brandenburg errichtet.

"Auf die Kunden kommt einiges zu"

Zurückhaltend zeigt sich das Mainova-Management angesichts der geopolitischen Lage beim Ausblick. Vorbehaltlich der zusätzlichen Risiken, die der Krieg in der Ukraine mit sich bringt, erwarte Mainova für 2020 „ein bereinigtes EBT deutlich unter dem Niveau des Jahres 2021“.

Schon fest steht dagegen ein langfristiger Preiseffekt: „Die momentane Marktsituation spiegelt sich nur in Teilen bisher in den Preise wider“, sagte Vorständin Diana Rauhut und verwies auf die langfristige Beschaffungsstrategie von Mainova. „Wir werden diese Preisentwicklung der letzten Monate in den nächsten ein, zwei Jahren dann sehen. Da kommt auf die Privat- und Gewerbekunden noch einiges zu.“ Sie und ihre Vorstandskollegen halten es für geboten, Steuern und Abgaben zu senken. "Wenn der Staat eine soziale Schieflage und Schwächung des Mittelstands vermeiden will, die wir hier auf die Unternehmen zukommen sehen, sehen wir hier einen großen Hebel“, so Rauhut.

Finanzkennzahlen im Überblick
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern (EBT in Mio. Euro)20212020
EBT insgesamt165,8160,0
Stromversorgung28,16,3
Gasversorgung45,2 40,4
Erzeugung und Fernwärme22,055,8
Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen8,79,6
Wasserversorgung3,51,6
Beteiligungen76,877,1
Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung-18,5-30,8
(Quelle: Mainova)




 

Freitag, 25.03.2022, 16:36 Uhr
Manfred Fischer

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