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Energie & Management > Photovoltaik - Luftbrücke für größte alpine Solaranlage in der Schweiz errichtet
Bild: Shutterstock, THANIT PKC
Photovoltaik

Luftbrücke für größte alpine Solaranlage in der Schweiz errichtet

Aus dem Himmel kommt die Energie, vom Himmel fällt auch die gesamte Infrastruktur: Das Sonnenkraftwerk „Alpin Solar“ in der Schweiz entsteht komplett über eine Luftbrücke.
Am letzten Tag im Mai hat die Luftbrücke für die größte und am höchsten gelegene Solaranlage der Hochalpen ihren Dienst aufgenommen. Hubschrauber haben die ersten Materialien für das Projekt „Alpin Solar“ der Schweizer Energieversorger Axpo und IWB an ihren Bestimmungsort gebracht. An der Staumauer des in 2.500 Metern Höhe gelegenen Muttsees entsteht in den kommenden vier Monaten eine 2,2-MW-Solaranlage.

Die logistische Herausforderung für das rund 7,5 Mio. Euro teure Vorhaben ist immens. Die Staumauer in den Glarner Alpen ist über Lkw-Transporte nicht zu erreichen. Folglich treten Anlagenteile im Gesamtgewicht von 730 Tonnen sukzessive den Luftweg an. Auch etwa 5.000 Solarmodule müssen vom Zwischenlager in Tierfehd den Aufstieg antreten. Zuerst erreichte der erforderliche Baukran sein Ziel.

 
Die Bauarbeiten für die alpine Solaranlage am Schweizer Muttsee haben begonnen. 730 Tonnen Material müssen durch die Luft angeliefert werden. Bild: Axpo



Der durch den Pendelverkehr ausgelöste Energieeinsatz werde „innerhalb von wenigen Monaten Anlagenbetrieb“ ausgeglichen sein, teilte Axpo mit. Der größte Schweizer Erneuerbaren-Produzent will mit IWB, dem Versorger für die Region Basel, am Muttsee bis zu 3,3 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugen. Einen Käufer für die Energie gibt es bereits: Die Partner haben mit der Schweizer Supermarktkette Denner einen langfristigen Direktabnahmevertrag (PPA) über 20 Jahre geschlossen.

Die Hälfte der Stromernte wollen Axpo und IWB im Winter einfahren. Diese Hoffnung gründet auf mehreren Annahmen: Die Anlage bleibt durch ihre Höhe von Nebel verschont, die Module erreichen aufgrund der niedrigen Temperaturen einen besseren Wirkungsgrad und die beidseitig Licht aufnehmenden Solarzellen profitieren von der Reflexion des Schnees. Die Solaranlage spielt künftig mit dem Stausee einen nachhaltigen Doppelpass: Seit bald 55 Jahren treibt das Wasser des Muttsees ein Pumpspeicherwerk an.

Donnerstag, 3.06.2021, 09:36 Uhr
Volker Stephan
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Bild: Shutterstock, THANIT PKC
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Luftbrücke für größte alpine Solaranlage in der Schweiz errichtet
Aus dem Himmel kommt die Energie, vom Himmel fällt auch die gesamte Infrastruktur: Das Sonnenkraftwerk „Alpin Solar“ in der Schweiz entsteht komplett über eine Luftbrücke.
Am letzten Tag im Mai hat die Luftbrücke für die größte und am höchsten gelegene Solaranlage der Hochalpen ihren Dienst aufgenommen. Hubschrauber haben die ersten Materialien für das Projekt „Alpin Solar“ der Schweizer Energieversorger Axpo und IWB an ihren Bestimmungsort gebracht. An der Staumauer des in 2.500 Metern Höhe gelegenen Muttsees entsteht in den kommenden vier Monaten eine 2,2-MW-Solaranlage.

Die logistische Herausforderung für das rund 7,5 Mio. Euro teure Vorhaben ist immens. Die Staumauer in den Glarner Alpen ist über Lkw-Transporte nicht zu erreichen. Folglich treten Anlagenteile im Gesamtgewicht von 730 Tonnen sukzessive den Luftweg an. Auch etwa 5.000 Solarmodule müssen vom Zwischenlager in Tierfehd den Aufstieg antreten. Zuerst erreichte der erforderliche Baukran sein Ziel.

 
Die Bauarbeiten für die alpine Solaranlage am Schweizer Muttsee haben begonnen. 730 Tonnen Material müssen durch die Luft angeliefert werden. Bild: Axpo



Der durch den Pendelverkehr ausgelöste Energieeinsatz werde „innerhalb von wenigen Monaten Anlagenbetrieb“ ausgeglichen sein, teilte Axpo mit. Der größte Schweizer Erneuerbaren-Produzent will mit IWB, dem Versorger für die Region Basel, am Muttsee bis zu 3,3 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugen. Einen Käufer für die Energie gibt es bereits: Die Partner haben mit der Schweizer Supermarktkette Denner einen langfristigen Direktabnahmevertrag (PPA) über 20 Jahre geschlossen.

Die Hälfte der Stromernte wollen Axpo und IWB im Winter einfahren. Diese Hoffnung gründet auf mehreren Annahmen: Die Anlage bleibt durch ihre Höhe von Nebel verschont, die Module erreichen aufgrund der niedrigen Temperaturen einen besseren Wirkungsgrad und die beidseitig Licht aufnehmenden Solarzellen profitieren von der Reflexion des Schnees. Die Solaranlage spielt künftig mit dem Stausee einen nachhaltigen Doppelpass: Seit bald 55 Jahren treibt das Wasser des Muttsees ein Pumpspeicherwerk an.

Donnerstag, 3.06.2021, 09:36 Uhr
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