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Energie & Management > Gas - LNG-Tanker bleiben in Wartestellung
Quelle: Fotolia / WoGi
Gas

LNG-Tanker bleiben in Wartestellung

Die nordwesteuropäischen Gaspreise haben sich am Mittwoch fester gezeigt. Die Aussicht auf etwas niedrigere Temeraturen sind der Grund.
Der Day-ahead am niederländischen TTF gewann bis gegen 13.25 Uhr 20,40 auf 98,00 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat legte um 2,5 auf 119,00 Euro zu. Am deutschen THE ging es für den Dezember um 8,15 auf 120,00 Euro nach oben.

„Es wird etwas kälter“, sagte ein Händler zu den Aufschlägen. Zudem zögerten viele LNG-Tanker-Disponenten derzeit, ihre Ladung zu löschen, weil sie auf höhere Preise hofften. Mehr als 30 Tanker mit LNG sollen laut Presseberichten in Wartestellung liegen. Die Schiffe, die insgesamt Flüssigerdgas im Wert von 2 Milliarden US-Dollar transportieren, warten vor Nordwesteuropa und der Iberischen Halbinsel.

Marktbeobachtern zufolge wird es wahrscheinlich noch einen weiteren Monat dauern, bis die Tankschiffe ein Terminal zum Entladen ihrer Fracht finden, da die Lagerplätze voll seien. Die Schiffe hätten im Moment einen Anreiz, ihre Stellung zu halten und nicht andere Destinationen anzufahren, da man davon ausgeht, dass die kältere Jahreszeit letztlich die Nachfrage nach Energie und damit die Preise in die Höhe treiben wird.

Zugute kommt den Europäern dabei die derzeit schwache Konjunktur in China, die die LNG-Nachfrage und -Preise in Asien dämpft. Das in den nächsten Tagen rückläufige Windstromaufkommen dürfte ebenfalls zu den Aufschlägen beitragen.

Kurzfristig bullish hat sich möglicherweise auch die Meldung vom Dienstag ausgewirkt, wonach die EU-Kommission von dem Vorschlag abgerückt ist, Preise-Caps für Gasimporte einzuführen. Damit steigt der Handlungsdruck auf die europäischen Staaten, über alternative Maßnahmen zur Preisbegrenzung nachzudenken. Solange dies nicht geschieht, stehen die Europäer in Konkurrenz zueinander und treiben die Preise nach oben.

„Für den Markt stellt sich die Situation trotzdem ganz anders dar als noch vor einem Monat“, so ein Händler. Der milde Oktober hat das Befüllen der Gasspeicher ermöglicht. „Mit jedem Tag, an dem es mild bleibt, verbessert sich unsere Situation etwas mehr“, so ein weiterer Marktbeobachter.

Trotzdem sei es noch viel zu früh, um für diesen Winter Entwarnung zu geben. Das Winterhalbjahr laufe bis Ende März. Spätfröste im Februar und März könnten die Preise massiv unter Aufwärtsdruck setzen. Je später die Kältewelle einsetze, umso geringer sei allerdings der Risikoaufschlag, der in den dann gehandelten Preisen enthalten sei.

Mittwoch, 9.11.2022, 17:40 Uhr
Claus-Detlef Großmann
Energie & Management > Gas - LNG-Tanker bleiben in Wartestellung
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Gas
LNG-Tanker bleiben in Wartestellung
Die nordwesteuropäischen Gaspreise haben sich am Mittwoch fester gezeigt. Die Aussicht auf etwas niedrigere Temeraturen sind der Grund.
Der Day-ahead am niederländischen TTF gewann bis gegen 13.25 Uhr 20,40 auf 98,00 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat legte um 2,5 auf 119,00 Euro zu. Am deutschen THE ging es für den Dezember um 8,15 auf 120,00 Euro nach oben.

„Es wird etwas kälter“, sagte ein Händler zu den Aufschlägen. Zudem zögerten viele LNG-Tanker-Disponenten derzeit, ihre Ladung zu löschen, weil sie auf höhere Preise hofften. Mehr als 30 Tanker mit LNG sollen laut Presseberichten in Wartestellung liegen. Die Schiffe, die insgesamt Flüssigerdgas im Wert von 2 Milliarden US-Dollar transportieren, warten vor Nordwesteuropa und der Iberischen Halbinsel.

Marktbeobachtern zufolge wird es wahrscheinlich noch einen weiteren Monat dauern, bis die Tankschiffe ein Terminal zum Entladen ihrer Fracht finden, da die Lagerplätze voll seien. Die Schiffe hätten im Moment einen Anreiz, ihre Stellung zu halten und nicht andere Destinationen anzufahren, da man davon ausgeht, dass die kältere Jahreszeit letztlich die Nachfrage nach Energie und damit die Preise in die Höhe treiben wird.

Zugute kommt den Europäern dabei die derzeit schwache Konjunktur in China, die die LNG-Nachfrage und -Preise in Asien dämpft. Das in den nächsten Tagen rückläufige Windstromaufkommen dürfte ebenfalls zu den Aufschlägen beitragen.

Kurzfristig bullish hat sich möglicherweise auch die Meldung vom Dienstag ausgewirkt, wonach die EU-Kommission von dem Vorschlag abgerückt ist, Preise-Caps für Gasimporte einzuführen. Damit steigt der Handlungsdruck auf die europäischen Staaten, über alternative Maßnahmen zur Preisbegrenzung nachzudenken. Solange dies nicht geschieht, stehen die Europäer in Konkurrenz zueinander und treiben die Preise nach oben.

„Für den Markt stellt sich die Situation trotzdem ganz anders dar als noch vor einem Monat“, so ein Händler. Der milde Oktober hat das Befüllen der Gasspeicher ermöglicht. „Mit jedem Tag, an dem es mild bleibt, verbessert sich unsere Situation etwas mehr“, so ein weiterer Marktbeobachter.

Trotzdem sei es noch viel zu früh, um für diesen Winter Entwarnung zu geben. Das Winterhalbjahr laufe bis Ende März. Spätfröste im Februar und März könnten die Preise massiv unter Aufwärtsdruck setzen. Je später die Kältewelle einsetze, umso geringer sei allerdings der Risikoaufschlag, der in den dann gehandelten Preisen enthalten sei.

Mittwoch, 9.11.2022, 17:40 Uhr
Claus-Detlef Großmann

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