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Energie & Management > Stromnetz - Leitfaden für Naturschutz im Trassenmanagement
Quelle: VDE/FNN
Stromnetz

Leitfaden für Naturschutz im Trassenmanagement

Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE FNN) hat eine Umsetzungshilfe für ökologisches Trassenmanagement erarbeitet.
Rahmenbedingungen, Handlungsfelder, Maßnahmen – dies sind die Themen, die das VDE FNN in seinem 31-seitigen Dokument adressiert. Neben Begriffsbestimmungen, etwa die Abgrenzung des ökologischen vom konventionellen Trassenmanagement, enthält die Umsetzungshilfe eine Reihe von Erläuterungen und Hinweise zum ökologischen Trassenmanagement − kurz ÖTM − bei Bestandstrassen. Aber auch die vorausschauende Trassenpflege bei Neubau- oder Ersatzneubauvorhaben und deren Berücksichtigung in den entsprechenden Genehmigungsverfahren wird betrachtet.

Die Autoren des Leitfadens weisen darauf hin, dass allerdings „aufgrund des fehlenden Flächenzugriffs, der fehlenden Prognosesicherheit hinsichtlich der sich später im Betrieb entwickelnden Vegetation und des gegebenenfalls ohnehin erforderlichen forstrechtlichen Ausgleichs das ÖTM nur dann in Genehmigungsverfahren eingebracht werden kann, wenn es flächen- und vertragsscharf als Kompensationsmaßnahme in den Genehmigungsunterlagen festgesetzt wird.“ Außerdem halten sie fest: „Eine Verpflichtung zu einem generellen, dauerhaften, flächendeckenden ÖTM während der gesamten Betriebsdauer, welche sich aus der Genehmigung heraus ergibt, ist mit Blick auf die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich.“ Somit lasse sich das ÖTM nicht als Standardmaßnahme in Genehmigungsverfahren festsetzen.

Die Verfasser verweisen darauf, dass neben den Netzbetreibern selbst auch Dritte, etwa Naturschutzverbände oder interessierte Eigentümer der Flächen, ökologische Maßnahmen ergreifen können – entweder aus eigener Initiative oder mit öffentlicher Förderung.

Wie VDE FNN in einer Mitteilung betont, geht es in der Umsetzungshilfe vor allem um die Vereinbarkeit von Betriebssicherheit und Umweltschutz. Beide müssten sich nicht ausschließen. Um die Leitungs- und Betriebssicherheit jederzeit zu gewährleisten, müssen Maste und Leiterseile erreichbar bleiben. Nur so können Wartungsarbeiten ohne zusätzlichen Aufwand durchgeführt und die Trassenpflege betrieben werden, um beispielsweise Stromausfälle durch umgestürzte Bäume zu vermeiden. Wenn doch ein Havariefall eintrete, müsse ein ungehinderter Zugang gewährleistet sein.

„Stromtrassen bedeuten immer auch Einschnitte in die Umwelt. Gleichzeitig bieten Trassen Chancen für die Artenvielfalt“, erklärt Heike Kerber. Ökologisches Trassenmanagement fördere die Ansiedlung vielfältiger Arten, schütze Boden und Nützlinge und stelle die Betriebssicherheit der Leitungen sicher, so die Geschäftsführerin des VDE FNN. Für die breite Akzeptanz und Anwendung des ökologischen Trassenmanagements bei Netzbetreibern dürften erfolgreiche Maßnahmen, wie die Ansiedlung seltener Arten, nicht den künftigen Netzbetrieb behindern.

Die Umsetzungshilfe, für die Netzbetreiber, der Naturschutzbund Nabu und das Bundesamt für Naturschutz zusammengearbeitet haben, listet eine Reihe von Fallbeispielen auf, die zeigen sollen, wie Netzbetreiber artenreiche Trassenbiotope ermöglicht haben. Die schonende Entfernung von Gehölzen hat laut FNN bereits Lebensräume für Licht und Wärme liebende Arten geschaffen. Und das Beispiel einer Ziegenherde zeige, wie Tiere auch auf einer kilometerlangen Strecke die Pflege der Trassenbepflanzung übernehmen können.

Die 31-seitige Umsetzungshilfe „Ökologisches Trassenmanagement − Rahmenbedingungen, Handlungsfelder, Maßnahmen“ lassen sich auf der Internetseite des VDE FNN herunterladen.
 

Dienstag, 25.06.2024, 17:11 Uhr
Fritz Wilhelm
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Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE FNN) hat eine Umsetzungshilfe für ökologisches Trassenmanagement erarbeitet.
Rahmenbedingungen, Handlungsfelder, Maßnahmen – dies sind die Themen, die das VDE FNN in seinem 31-seitigen Dokument adressiert. Neben Begriffsbestimmungen, etwa die Abgrenzung des ökologischen vom konventionellen Trassenmanagement, enthält die Umsetzungshilfe eine Reihe von Erläuterungen und Hinweise zum ökologischen Trassenmanagement − kurz ÖTM − bei Bestandstrassen. Aber auch die vorausschauende Trassenpflege bei Neubau- oder Ersatzneubauvorhaben und deren Berücksichtigung in den entsprechenden Genehmigungsverfahren wird betrachtet.

Die Autoren des Leitfadens weisen darauf hin, dass allerdings „aufgrund des fehlenden Flächenzugriffs, der fehlenden Prognosesicherheit hinsichtlich der sich später im Betrieb entwickelnden Vegetation und des gegebenenfalls ohnehin erforderlichen forstrechtlichen Ausgleichs das ÖTM nur dann in Genehmigungsverfahren eingebracht werden kann, wenn es flächen- und vertragsscharf als Kompensationsmaßnahme in den Genehmigungsunterlagen festgesetzt wird.“ Außerdem halten sie fest: „Eine Verpflichtung zu einem generellen, dauerhaften, flächendeckenden ÖTM während der gesamten Betriebsdauer, welche sich aus der Genehmigung heraus ergibt, ist mit Blick auf die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich.“ Somit lasse sich das ÖTM nicht als Standardmaßnahme in Genehmigungsverfahren festsetzen.

Die Verfasser verweisen darauf, dass neben den Netzbetreibern selbst auch Dritte, etwa Naturschutzverbände oder interessierte Eigentümer der Flächen, ökologische Maßnahmen ergreifen können – entweder aus eigener Initiative oder mit öffentlicher Förderung.

Wie VDE FNN in einer Mitteilung betont, geht es in der Umsetzungshilfe vor allem um die Vereinbarkeit von Betriebssicherheit und Umweltschutz. Beide müssten sich nicht ausschließen. Um die Leitungs- und Betriebssicherheit jederzeit zu gewährleisten, müssen Maste und Leiterseile erreichbar bleiben. Nur so können Wartungsarbeiten ohne zusätzlichen Aufwand durchgeführt und die Trassenpflege betrieben werden, um beispielsweise Stromausfälle durch umgestürzte Bäume zu vermeiden. Wenn doch ein Havariefall eintrete, müsse ein ungehinderter Zugang gewährleistet sein.

„Stromtrassen bedeuten immer auch Einschnitte in die Umwelt. Gleichzeitig bieten Trassen Chancen für die Artenvielfalt“, erklärt Heike Kerber. Ökologisches Trassenmanagement fördere die Ansiedlung vielfältiger Arten, schütze Boden und Nützlinge und stelle die Betriebssicherheit der Leitungen sicher, so die Geschäftsführerin des VDE FNN. Für die breite Akzeptanz und Anwendung des ökologischen Trassenmanagements bei Netzbetreibern dürften erfolgreiche Maßnahmen, wie die Ansiedlung seltener Arten, nicht den künftigen Netzbetrieb behindern.

Die Umsetzungshilfe, für die Netzbetreiber, der Naturschutzbund Nabu und das Bundesamt für Naturschutz zusammengearbeitet haben, listet eine Reihe von Fallbeispielen auf, die zeigen sollen, wie Netzbetreiber artenreiche Trassenbiotope ermöglicht haben. Die schonende Entfernung von Gehölzen hat laut FNN bereits Lebensräume für Licht und Wärme liebende Arten geschaffen. Und das Beispiel einer Ziegenherde zeige, wie Tiere auch auf einer kilometerlangen Strecke die Pflege der Trassenbepflanzung übernehmen können.

Die 31-seitige Umsetzungshilfe „Ökologisches Trassenmanagement − Rahmenbedingungen, Handlungsfelder, Maßnahmen“ lassen sich auf der Internetseite des VDE FNN herunterladen.
 

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Fritz Wilhelm

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