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Energie & Management > Stadtwerke - Lebensgefährliche Kraftwerksbesetzung in Greifswald
Quelle: Fotolia.com/nmann77
Stadtwerke

Lebensgefährliche Kraftwerksbesetzung in Greifswald

Klima-Aktivisten haben in den Morgenstunden des 10. September die Schornsteine und das Dach des Blockheizkraftwerks Greifswald besetzt. Die Stadtwerke schalteten die Anlage ab.
Um 5.30 Uhr waren sechs Personen in das Kraftwerksgelände eingedrungen. Sie kletterten auf das Dach der Anlage und die 30 Meter hohen Schornsteine und entrollten von dort ein blaues Transparent mit der Aufschrift „Gas is over“. Die Aktivisten ließen verlauten, ihre Aktion richte sich nicht nur gegen die Greifswalder Stadtwerke, sondern gegen die Politik als Ganzes. „Die Stadtwerke müssen, wie alle anderen Energieproduzenten auch, schnellstmöglich 100 Prozent erneuerbar werden“, heißt es in einem Statement.

Wie die Stadtwerke Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) als Betreiber des Gaskraftwerks erklärten, hätten sich die Personen in Lebensgefahr begeben: Die Abgase aus dem Schornstein seien bis zu 300 Grad heiß und auf dem Kraftwerksdach habe die Möglichkeit bestanden, durchzubrechen.

Die Stadtwerke schalteten die Anlage ab, auch den Mobilfunkmast auf dem Dach. Die Wärmeversorgung in der Greifswalder Innenstadt war daraufhin für mehrere Stunden unterbrochen. Zu den Betroffenen zählten nach Angaben des Versorgers 450 Haushalte und 25 Unternehmen.

Stadtwerke-Geschäftsführer kritisiert die Aktion scharf

Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Prauße hat die Besetzung scharf kritisiert. „Ich habe jederzeit Verständnis für Protest, aber nicht für diese Art von Aktionen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man habe nichts dagegen, wenn Umweltaktivisten Plakate aufhängen oder vor dem Heizwerk protestieren, erklärte er. Dann würde man ihnen sogar Tische und Stühle rausstellen. Aber die Aktion am 10. September sei lebensgefährlich gewesen.

Zudem wären die Greifswalder Stadtwerke, die sich schon lange für erneuerbare Energie einsetzen, die falsche Adresse: Man baue gerade für 42 Mio. Euro den größten Solarthermiepark in Deutschland.

Das Angebot von Prauße, auf eine Anzeige zu verzichten, wenn sie die Aktion beenden, nahmen nach Angaben des NDR drei Personen an. Drei andere müssen sich jetzt wegen Hausfriedensbruchs verantworten. Sie beendeten die Besetzung erst nach längeren Verhandlungen mit der Polizei.

Mit einer Drehleiter der Feuerwehr wurden sie dann nach 11 Uhr vom Dach geholt und zur Feststellung der Personalien mit auf die Polizeiwache genommen. Um 11.45 Uhr meldeten die Stadtwerke Greifswald, dass die Versorgungssicherheit wieder hergestellt ist.

Freitag, 10.09.2021, 16:01 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stadtwerke - Lebensgefährliche Kraftwerksbesetzung in Greifswald
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Lebensgefährliche Kraftwerksbesetzung in Greifswald
Klima-Aktivisten haben in den Morgenstunden des 10. September die Schornsteine und das Dach des Blockheizkraftwerks Greifswald besetzt. Die Stadtwerke schalteten die Anlage ab.
Um 5.30 Uhr waren sechs Personen in das Kraftwerksgelände eingedrungen. Sie kletterten auf das Dach der Anlage und die 30 Meter hohen Schornsteine und entrollten von dort ein blaues Transparent mit der Aufschrift „Gas is over“. Die Aktivisten ließen verlauten, ihre Aktion richte sich nicht nur gegen die Greifswalder Stadtwerke, sondern gegen die Politik als Ganzes. „Die Stadtwerke müssen, wie alle anderen Energieproduzenten auch, schnellstmöglich 100 Prozent erneuerbar werden“, heißt es in einem Statement.

Wie die Stadtwerke Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) als Betreiber des Gaskraftwerks erklärten, hätten sich die Personen in Lebensgefahr begeben: Die Abgase aus dem Schornstein seien bis zu 300 Grad heiß und auf dem Kraftwerksdach habe die Möglichkeit bestanden, durchzubrechen.

Die Stadtwerke schalteten die Anlage ab, auch den Mobilfunkmast auf dem Dach. Die Wärmeversorgung in der Greifswalder Innenstadt war daraufhin für mehrere Stunden unterbrochen. Zu den Betroffenen zählten nach Angaben des Versorgers 450 Haushalte und 25 Unternehmen.

Stadtwerke-Geschäftsführer kritisiert die Aktion scharf

Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Prauße hat die Besetzung scharf kritisiert. „Ich habe jederzeit Verständnis für Protest, aber nicht für diese Art von Aktionen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man habe nichts dagegen, wenn Umweltaktivisten Plakate aufhängen oder vor dem Heizwerk protestieren, erklärte er. Dann würde man ihnen sogar Tische und Stühle rausstellen. Aber die Aktion am 10. September sei lebensgefährlich gewesen.

Zudem wären die Greifswalder Stadtwerke, die sich schon lange für erneuerbare Energie einsetzen, die falsche Adresse: Man baue gerade für 42 Mio. Euro den größten Solarthermiepark in Deutschland.

Das Angebot von Prauße, auf eine Anzeige zu verzichten, wenn sie die Aktion beenden, nahmen nach Angaben des NDR drei Personen an. Drei andere müssen sich jetzt wegen Hausfriedensbruchs verantworten. Sie beendeten die Besetzung erst nach längeren Verhandlungen mit der Polizei.

Mit einer Drehleiter der Feuerwehr wurden sie dann nach 11 Uhr vom Dach geholt und zur Feststellung der Personalien mit auf die Polizeiwache genommen. Um 11.45 Uhr meldeten die Stadtwerke Greifswald, dass die Versorgungssicherheit wieder hergestellt ist.

Freitag, 10.09.2021, 16:01 Uhr
Günter Drewnitzky

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