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Energie & Management > Österreich - Ladetarifkalkulator für mehr Transparenz
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

Ladetarifkalkulator für mehr Transparenz

Ein vom Regulator E-Control entwickeltes Programm soll den „Tarifdschungel“ in der E-Mobilität leichter durchschaubar machen. Laut der Politik ist diese in „unaufhaltsamem Vormarsch“.
 
Österreichs Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, präsentierten am 23. November den sogenannten „Ladetarifkalkulator“. Dieser wurde von der E-Control im Auftrag des Energieministeriums (BMK) in Zusammenarbeit mit den in Österreich tätigen Elektromobilitätsunternehmen erarbeitet und wird von der Behörde betrieben. Er ermöglicht, die Angebote an den öffentlichen Ladestellen für E-Autos zu vergleichen und soll auf diese Weise Transparenz in den oft beklagten „Tarifdschungel“ bringen.

Aufgrund der vom Nutzer eingegeben Daten erstellt das Programm eine Liste. Diese zeigt die hochgerechnete fiktive jährliche Ladekosten sowie den Preis in Euro/100 Kilometer. Anzugeben sind der Fahrzeugtyp, die gewünschte höchste Ladeleistung, der ungefähre Anteil der Ladungen an öffentlichen Stationen an der Gesamtzahl der jährlichen Ladungen sowie die pro Jahr gefahrenen Kilometer.

Zudem können die Nutzer aus einer Reihe von Produkteigenschaften wählen – etwa, ob sie ihr Fahrzeug ausschließlich mit Ökostrom laden möchten, ob sie die Abrechnung nach Kilowattstunden oder nach der Ladedauer bevorzugen und ob sie Produkte mit Rabatten oder Bindefristen wünschen. Überdies ist es möglich, anzugeben, in welchem Bundesland jemand sein Fahrzeug hauptsächlich laden möchte. Auch können die Nutzer des Kalkulators die eingegebenen Daten speichern und sich mittels „Watchdog-Funktion“ über neue Angebote informieren lassen.

Im ersten Halbjahr 2024 wird die E-Control ihr Online-Ladestellenverzeichnis adaptieren und mit dem Ladetarifkalkulator verknüpfen. Die künftig im Ladestellenverzeichnis verfügbaren Echtzeitdaten ermöglichen, im Kalkulator anzuzeigen, ob eine bestimmte Ladestelle gerade frei ist. Die Ladepunkt-Daten-Verordnung als Rechtsgrundlage für die Verfügbarkeit der Echtzeitdaten ist in Begutachtung. Im Ladestellenverzeichnis der E-Control sind derzeit knapp 21.000 Ladepunkte an 9.000 öffentlichen Ladestellen eingetragen.

Laut Urbantschitsch finden durchschnittlich rund 20 bis 25 Prozent der jährlichen Ladungen an öffentlichen Stellen statt. Zumeist laden die E-Fahrzeug-Nutzer ihre Autos zu Hause oder am Arbeitsplatz. Rund 60 Prozent der Ladungen werden mittels Ladekarte bezahlt, weitere 15 Prozent ad hoc. Bei den übrigen 25 Prozent handelt es sich um Gratisladungen, deren Anteil der E-Control zufolge aber „stark rückläufig“ ist.

„Unaufhaltsamer Vormarsch“

Gewessler betonte bei der Präsentation des Kalkulators, die E-Mobilität befinde sich in Österreich „unaufhaltsam auf dem Vormarsch.“ Im Oktober seien etwa 4.400 rein elektrisch betriebene PKW neu zugelassen worden. Dies entspreche einem Anteil von 23 Prozent an sämtlichen Neuzulassungen. Der massive Anstieg der Strompreise im Jahr 2022 habe die rasante Entwicklung der E-Mobilität „nicht gebremst“, versicherte die Ministerin.

Ihr zufolge verfügt Österreich im europaweiten Vergleich über eine der am besten entwickelten Ladeinfrastrukturen. Diese werde weiter ausgebaut. Seit 8. November stehen dazu im Rahmen des Förderprogramms „Ladeinfrastruktur in unterversorgten Gebieten“ (Ladin) 10 Millionen Euro bereit. Bis einschließlich 6. März 2024 können diesbezügliche Vorhaben eingereicht werden. Insgesamt stehen für Subventionen im Bereich E-Mobilität im kommenden Jahr rund 342 Millionen Euro zur Verfügung, teilte Gewessler mit.

Der Ladetarifkalkulator ist im Internet zugänglich.

Freitag, 24.11.2023, 12:26 Uhr
Klaus Fischer
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Österreich
Ladetarifkalkulator für mehr Transparenz
Ein vom Regulator E-Control entwickeltes Programm soll den „Tarifdschungel“ in der E-Mobilität leichter durchschaubar machen. Laut der Politik ist diese in „unaufhaltsamem Vormarsch“.
 
Österreichs Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, präsentierten am 23. November den sogenannten „Ladetarifkalkulator“. Dieser wurde von der E-Control im Auftrag des Energieministeriums (BMK) in Zusammenarbeit mit den in Österreich tätigen Elektromobilitätsunternehmen erarbeitet und wird von der Behörde betrieben. Er ermöglicht, die Angebote an den öffentlichen Ladestellen für E-Autos zu vergleichen und soll auf diese Weise Transparenz in den oft beklagten „Tarifdschungel“ bringen.

Aufgrund der vom Nutzer eingegeben Daten erstellt das Programm eine Liste. Diese zeigt die hochgerechnete fiktive jährliche Ladekosten sowie den Preis in Euro/100 Kilometer. Anzugeben sind der Fahrzeugtyp, die gewünschte höchste Ladeleistung, der ungefähre Anteil der Ladungen an öffentlichen Stationen an der Gesamtzahl der jährlichen Ladungen sowie die pro Jahr gefahrenen Kilometer.

Zudem können die Nutzer aus einer Reihe von Produkteigenschaften wählen – etwa, ob sie ihr Fahrzeug ausschließlich mit Ökostrom laden möchten, ob sie die Abrechnung nach Kilowattstunden oder nach der Ladedauer bevorzugen und ob sie Produkte mit Rabatten oder Bindefristen wünschen. Überdies ist es möglich, anzugeben, in welchem Bundesland jemand sein Fahrzeug hauptsächlich laden möchte. Auch können die Nutzer des Kalkulators die eingegebenen Daten speichern und sich mittels „Watchdog-Funktion“ über neue Angebote informieren lassen.

Im ersten Halbjahr 2024 wird die E-Control ihr Online-Ladestellenverzeichnis adaptieren und mit dem Ladetarifkalkulator verknüpfen. Die künftig im Ladestellenverzeichnis verfügbaren Echtzeitdaten ermöglichen, im Kalkulator anzuzeigen, ob eine bestimmte Ladestelle gerade frei ist. Die Ladepunkt-Daten-Verordnung als Rechtsgrundlage für die Verfügbarkeit der Echtzeitdaten ist in Begutachtung. Im Ladestellenverzeichnis der E-Control sind derzeit knapp 21.000 Ladepunkte an 9.000 öffentlichen Ladestellen eingetragen.

Laut Urbantschitsch finden durchschnittlich rund 20 bis 25 Prozent der jährlichen Ladungen an öffentlichen Stellen statt. Zumeist laden die E-Fahrzeug-Nutzer ihre Autos zu Hause oder am Arbeitsplatz. Rund 60 Prozent der Ladungen werden mittels Ladekarte bezahlt, weitere 15 Prozent ad hoc. Bei den übrigen 25 Prozent handelt es sich um Gratisladungen, deren Anteil der E-Control zufolge aber „stark rückläufig“ ist.

„Unaufhaltsamer Vormarsch“

Gewessler betonte bei der Präsentation des Kalkulators, die E-Mobilität befinde sich in Österreich „unaufhaltsam auf dem Vormarsch.“ Im Oktober seien etwa 4.400 rein elektrisch betriebene PKW neu zugelassen worden. Dies entspreche einem Anteil von 23 Prozent an sämtlichen Neuzulassungen. Der massive Anstieg der Strompreise im Jahr 2022 habe die rasante Entwicklung der E-Mobilität „nicht gebremst“, versicherte die Ministerin.

Ihr zufolge verfügt Österreich im europaweiten Vergleich über eine der am besten entwickelten Ladeinfrastrukturen. Diese werde weiter ausgebaut. Seit 8. November stehen dazu im Rahmen des Förderprogramms „Ladeinfrastruktur in unterversorgten Gebieten“ (Ladin) 10 Millionen Euro bereit. Bis einschließlich 6. März 2024 können diesbezügliche Vorhaben eingereicht werden. Insgesamt stehen für Subventionen im Bereich E-Mobilität im kommenden Jahr rund 342 Millionen Euro zur Verfügung, teilte Gewessler mit.

Der Ladetarifkalkulator ist im Internet zugänglich.

Freitag, 24.11.2023, 12:26 Uhr
Klaus Fischer

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