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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Laden mit einem Megawatt
Bild: Picture Factory / Fotolia
Elektrofahrzeuge

Laden mit einem Megawatt

An der Technischen Hochschule (TH) Lübeck entsteht die schnellste E-Ladestation Deutschlands.
Forschende am Fachgebiet Elektromobilität und Leistungselektronik (EMLE) der TH Lübeck haben eine Schnellladetechnik für E-Autos entwickelt, die Elektrofahrzeuge mit bis zu 1.000 Kilowatt innerhalb von wenigen Minuten voll aufladen kann.

Die Wissenschaftler hinter der Schnellladetechnik sind Dr. Roland Tiedemann, Professor für Leistungselektronik, und sein Team. Er sagt: „Der Grundgedanke besteht für uns darin, dass wir eine Ladeleistung erzeugen, die ein Elektrofahrzeug in wenigen Minuten voll auflädt.“ Zeitlich soll sich für die Nutzerinnen und Nutzer nichts von einem herkömmlichen Tankstellenstopp für Verbrennerfahrzeuge unterscheiden.

In einem grauen, circa 1,85 Meter großen Blechschrank im Labor des Fachgebiets EMLE verbirgt sich der bereits voll funktionstüchtige Prototyp „FE-Alpha“. „FE-Alpha kann mit 100 kW den BMW i3 knapp unter einer halben Stunde laden. Aber wir sind auch lange nicht bei der Volllast“, erklärt der stellvertretende Leiter des Fachgebiets, Clemens Kerssen. Roland Tiedemann ergänzt: „Wenn die Batterien und Kabel dafür ausgelegt wären, dann könnten wir auch mit 1.000 kW Leistung laden.“ Dazu muss allerdings auch die Batterietechnologie in den Autos soweit sein. Das Fahrzeug bestimmt, wie schnell geladen wird. Das derzeitige Ziel besteht für die Forschenden darin, 400 kW zu erreichen, wie es auch ihr Projekttitel „Power 400“ verrät.

Das − neben der hohen Ladeleistung − Besondere an dem Projekt: Eine Kombination aus der E-Ladesäule und einem Pufferspeicher entlastet das Stromnetz und könnte auch als Zwischenspeicher für erneuerbare Energien genutzt werden. Bei dem Pufferspeicher handelt sich um eine Batterie, die im Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT entwickelt wird. Die Zwischenspeicherung entlastet das Stromnetz, denn „wenn man 400 kW aus dem Netz an eine Ladesäule anschließt, dann gehen die Lichter aus“, gibt Tiedemann zu bedenken. 

Mit der aktuellen 100 kW Ladeleistung des Prototypen FE-Alpha geben sich die Forschenden nicht zufrieden. Tiedemann: „Die Idee von unserem Ladesystem ist, dass wir die Leistung beliebig erhöhen können. Die Technik wird so erweitert, dass die Autos auch mit 1.000 kW geladen werden können.“ So könnten etwa auch zehn Autos gleichzeitig mit 100 kW laden, ohne das Versorgungsstromnetz zu destabilisieren.

Das Projekt wird mit insgesamt 2,5 Millionen Euro von der Europäischen Union und dem Land Schleswig-Holstein gefördert.

Mittwoch, 31.03.2021, 14:09 Uhr
Peter Koller
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An der Technischen Hochschule (TH) Lübeck entsteht die schnellste E-Ladestation Deutschlands.
Forschende am Fachgebiet Elektromobilität und Leistungselektronik (EMLE) der TH Lübeck haben eine Schnellladetechnik für E-Autos entwickelt, die Elektrofahrzeuge mit bis zu 1.000 Kilowatt innerhalb von wenigen Minuten voll aufladen kann.

Die Wissenschaftler hinter der Schnellladetechnik sind Dr. Roland Tiedemann, Professor für Leistungselektronik, und sein Team. Er sagt: „Der Grundgedanke besteht für uns darin, dass wir eine Ladeleistung erzeugen, die ein Elektrofahrzeug in wenigen Minuten voll auflädt.“ Zeitlich soll sich für die Nutzerinnen und Nutzer nichts von einem herkömmlichen Tankstellenstopp für Verbrennerfahrzeuge unterscheiden.

In einem grauen, circa 1,85 Meter großen Blechschrank im Labor des Fachgebiets EMLE verbirgt sich der bereits voll funktionstüchtige Prototyp „FE-Alpha“. „FE-Alpha kann mit 100 kW den BMW i3 knapp unter einer halben Stunde laden. Aber wir sind auch lange nicht bei der Volllast“, erklärt der stellvertretende Leiter des Fachgebiets, Clemens Kerssen. Roland Tiedemann ergänzt: „Wenn die Batterien und Kabel dafür ausgelegt wären, dann könnten wir auch mit 1.000 kW Leistung laden.“ Dazu muss allerdings auch die Batterietechnologie in den Autos soweit sein. Das Fahrzeug bestimmt, wie schnell geladen wird. Das derzeitige Ziel besteht für die Forschenden darin, 400 kW zu erreichen, wie es auch ihr Projekttitel „Power 400“ verrät.

Das − neben der hohen Ladeleistung − Besondere an dem Projekt: Eine Kombination aus der E-Ladesäule und einem Pufferspeicher entlastet das Stromnetz und könnte auch als Zwischenspeicher für erneuerbare Energien genutzt werden. Bei dem Pufferspeicher handelt sich um eine Batterie, die im Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT entwickelt wird. Die Zwischenspeicherung entlastet das Stromnetz, denn „wenn man 400 kW aus dem Netz an eine Ladesäule anschließt, dann gehen die Lichter aus“, gibt Tiedemann zu bedenken. 

Mit der aktuellen 100 kW Ladeleistung des Prototypen FE-Alpha geben sich die Forschenden nicht zufrieden. Tiedemann: „Die Idee von unserem Ladesystem ist, dass wir die Leistung beliebig erhöhen können. Die Technik wird so erweitert, dass die Autos auch mit 1.000 kW geladen werden können.“ So könnten etwa auch zehn Autos gleichzeitig mit 100 kW laden, ohne das Versorgungsstromnetz zu destabilisieren.

Das Projekt wird mit insgesamt 2,5 Millionen Euro von der Europäischen Union und dem Land Schleswig-Holstein gefördert.

Mittwoch, 31.03.2021, 14:09 Uhr
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