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Energie & Management > Studien - Kurzstudie umreißt Perspektiven für EVU
Quelle: alphaspirit / Fotolia
Studien

Kurzstudie umreißt Perspektiven für EVU

In einer Kurzstudie schildert das Aachener Beratungsunternehmen BET, wie Energieversorger Gewinnrückgänge in traditionellen Bereichen kompensieren können. Manches klingt vertraut.
Energieunternehmen dürften künftig gezwungen sein, neue Geschäftsfelder zu erschließen, um Gewinnrückgänge in traditionellen Bereichen zu kompensieren und ihren Eigentümern weiterhin Ertragsanteile überweisen zu können. Dafür sind allerdings erhebliche Investitionen nötig. Wie sich mit dieser Situation zurande kommen lässt, umreißt eine Kurzstudie mit dem Titel „EVU 2030 – Die wirtschaftliche Perspektive“, die das Beratungsunternehmen BET mit Hauptsitz in Aachen am 6. Juni veröffentlichte.

Grundsätzlich ist dem BET zufolge damit zu rechnen, dass die Erträge im klassischen Energiegeschäft bis 2030 um rund ein Drittel sinken. Gleichzeitig dürfte sich der Investitionsbedarf um etwa zwei Drittel erhöhen. Anhand eines Muster-Energieversorgers mit 70 Beschäftigten, einem Jahresumsatz von 60 Millionen Euro sowie einem operativen Ergebnis (Ebit) von rund 5,4 Millionen Euro, der im Strom-, Gas-, Wasser- sowie Wärmegeschäft tätig ist und ein regionales Strom- sowie Erdgasnetz betreibt, erarbeitete das BET eine Reihe von Empfehlungen für die Branche. Zumindest in Teilen klingen diese vertraut.

So sollte nach Ansicht des BET jedes EVU „eine Strategie entwickeln und damit einen klaren Plan haben, welche Geschäftsfelder für die Zukunft im Fokus stehen. Dabei spielen neue Geschäftsmodelle rund um Energiedienstleistungen und erneuerbare Energien eine zentrale Rolle.“ Konzentriert sich ein Versorger weiter auf das traditionelle Geschäft, ist er gut beraten, seine Kosten zu senken und seine Strukturen so „schlank“ wie möglich zu gestalten.

Hilfreich können auch Kooperationen sein. In diesem Fall sollte das EVU prüfen, welche Leistungen es selbst in welcher Tiefe erbringen will. Überdies ergibt es Sinn, den Verkauf von Geschäftsfeldern „ergebnisoffen“ zu diskutieren.

Mehr Kennzahlen, mehr Kooperation

Ferner ist es nötig, neben Kennzahlen wie dem Ebit auch die Entwicklung des Cash Flows sowie der Finanzierungskosten und der Fähigkeit zur Ausschüttung von Erträgen an die Eigentümer zu beachten. „Jedes EVU sollte neben der Mittelfristplanung auch über eine Langfristplanung verfügen, um den perspektivischen Finanzierungsbedarf und den Cash Flow einschätzen zu können“, heißt es in der Kurzstudie.

Aufgrund der immer strenger werdenden regulatorischen Vorgaben, des Mangels an Fachkräften sowie der nicht zu unterschätzenden Investitionen in neue Geschäftsfelder können Kooperationen sinnvoll sein, von strategischen Partnerschaften über Gemeinschaftsunternehmen bis zu Fusionen.

Überdies gilt es, die Effizienz der Geschäftstätigkeit zu verbessern. Dienlich dazu sind der Kurzstudie zufolge nicht zuletzt „Automatisierung und Digitalisierung“ sowie die Klärung der Frage der „Eigenleistungstiefe“. Beim Aufbau neuer Geschäftsfelder gemeinsam mit Partnern schließlich beschränken sich viele EVU oft auf Vertriebstätigkeiten. Jedoch könnte es sinnvoll sein, auch Leistungen mit einem „hohen Wertschöpfungsanteil“ in Eigenregie zu erbringen. Zu klären wäre der Studie zufolge beispielsweise, ob ein EVU Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Wallboxen selbst installieren könnte.

„Organische Perspektive“

Laut BET sind die notwendigen Anpassungen der EVU an die neuen Gegebenheiten mit erheblichen Auswirkungen auf „die Prozesse, das Personal und die IT-Infrastruktur“ verbunden. Mit diesen Themen befasst sich eine weitere Kurzstudie mit dem Titel „EVU 2030 – Die organisatorische Perspektive“, die das Beratungsunternehmen „im Laufe des Jahres“ publizieren möchte.

Die Studie „EVU 2030 – Die wirtschaftliche Perspektive“ kann auf der Internetseite von BET heruntergeladen werden.

 

Dienstag, 6.06.2023, 15:54 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Studien - Kurzstudie umreißt Perspektiven für EVU
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Kurzstudie umreißt Perspektiven für EVU
In einer Kurzstudie schildert das Aachener Beratungsunternehmen BET, wie Energieversorger Gewinnrückgänge in traditionellen Bereichen kompensieren können. Manches klingt vertraut.
Energieunternehmen dürften künftig gezwungen sein, neue Geschäftsfelder zu erschließen, um Gewinnrückgänge in traditionellen Bereichen zu kompensieren und ihren Eigentümern weiterhin Ertragsanteile überweisen zu können. Dafür sind allerdings erhebliche Investitionen nötig. Wie sich mit dieser Situation zurande kommen lässt, umreißt eine Kurzstudie mit dem Titel „EVU 2030 – Die wirtschaftliche Perspektive“, die das Beratungsunternehmen BET mit Hauptsitz in Aachen am 6. Juni veröffentlichte.

Grundsätzlich ist dem BET zufolge damit zu rechnen, dass die Erträge im klassischen Energiegeschäft bis 2030 um rund ein Drittel sinken. Gleichzeitig dürfte sich der Investitionsbedarf um etwa zwei Drittel erhöhen. Anhand eines Muster-Energieversorgers mit 70 Beschäftigten, einem Jahresumsatz von 60 Millionen Euro sowie einem operativen Ergebnis (Ebit) von rund 5,4 Millionen Euro, der im Strom-, Gas-, Wasser- sowie Wärmegeschäft tätig ist und ein regionales Strom- sowie Erdgasnetz betreibt, erarbeitete das BET eine Reihe von Empfehlungen für die Branche. Zumindest in Teilen klingen diese vertraut.

So sollte nach Ansicht des BET jedes EVU „eine Strategie entwickeln und damit einen klaren Plan haben, welche Geschäftsfelder für die Zukunft im Fokus stehen. Dabei spielen neue Geschäftsmodelle rund um Energiedienstleistungen und erneuerbare Energien eine zentrale Rolle.“ Konzentriert sich ein Versorger weiter auf das traditionelle Geschäft, ist er gut beraten, seine Kosten zu senken und seine Strukturen so „schlank“ wie möglich zu gestalten.

Hilfreich können auch Kooperationen sein. In diesem Fall sollte das EVU prüfen, welche Leistungen es selbst in welcher Tiefe erbringen will. Überdies ergibt es Sinn, den Verkauf von Geschäftsfeldern „ergebnisoffen“ zu diskutieren.

Mehr Kennzahlen, mehr Kooperation

Ferner ist es nötig, neben Kennzahlen wie dem Ebit auch die Entwicklung des Cash Flows sowie der Finanzierungskosten und der Fähigkeit zur Ausschüttung von Erträgen an die Eigentümer zu beachten. „Jedes EVU sollte neben der Mittelfristplanung auch über eine Langfristplanung verfügen, um den perspektivischen Finanzierungsbedarf und den Cash Flow einschätzen zu können“, heißt es in der Kurzstudie.

Aufgrund der immer strenger werdenden regulatorischen Vorgaben, des Mangels an Fachkräften sowie der nicht zu unterschätzenden Investitionen in neue Geschäftsfelder können Kooperationen sinnvoll sein, von strategischen Partnerschaften über Gemeinschaftsunternehmen bis zu Fusionen.

Überdies gilt es, die Effizienz der Geschäftstätigkeit zu verbessern. Dienlich dazu sind der Kurzstudie zufolge nicht zuletzt „Automatisierung und Digitalisierung“ sowie die Klärung der Frage der „Eigenleistungstiefe“. Beim Aufbau neuer Geschäftsfelder gemeinsam mit Partnern schließlich beschränken sich viele EVU oft auf Vertriebstätigkeiten. Jedoch könnte es sinnvoll sein, auch Leistungen mit einem „hohen Wertschöpfungsanteil“ in Eigenregie zu erbringen. Zu klären wäre der Studie zufolge beispielsweise, ob ein EVU Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Wallboxen selbst installieren könnte.

„Organische Perspektive“

Laut BET sind die notwendigen Anpassungen der EVU an die neuen Gegebenheiten mit erheblichen Auswirkungen auf „die Prozesse, das Personal und die IT-Infrastruktur“ verbunden. Mit diesen Themen befasst sich eine weitere Kurzstudie mit dem Titel „EVU 2030 – Die organisatorische Perspektive“, die das Beratungsunternehmen „im Laufe des Jahres“ publizieren möchte.

Die Studie „EVU 2030 – Die wirtschaftliche Perspektive“ kann auf der Internetseite von BET heruntergeladen werden.

 

Dienstag, 6.06.2023, 15:54 Uhr
Klaus Fischer

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