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Energie & Management > Windkraft Onshore - Künftige Windmüller dürfen weiter höchstens 5,88 Cent bieten
Quelle: Pixabay / Ed White
Windkraft Onshore

Künftige Windmüller dürfen weiter höchstens 5,88 Cent bieten

Die Netzagentur hat die letzte Onshore-Windauktion in diesem Jahr bekannt gegeben. Der BWE protestiert dagegen, dass das Höchstgebot erneut bei 5,88 Ct/kWh liegen muss und nicht höher.
Projektierer von deutschen Windkraft-Projekten an Land dürfen an der Ausschreibung am 1. Dezember höchstens 5,88 Ct/kWh bieten, um in den Genuss einer Marktprämie-Förderung zu kommen. Das geht aus der Bekanntmachung der vierten und letzten Onshore-Ausschreibung in diesem Jahr durch die Bundesnetzagentur hervor. Gegen den Höchstgebotswert erhebt sich Protest des Branchenverbandes BWE.

Der 1. Dezember ist ein Nachholtermin für über 1.190 MW, die im Vorjahr keine Zuschläge bekamen. Teilnehmen dürfen Projektierer von Vorhaben, die bis zum 3. November dieses Jahres die immissionschutzrechtliche Genehmigung nachgewiesen haben. Die Ausschreibung ist statisch in Form der Abgabe eines papierenen Gebotes bis zum 1. Dezember. In den drei vorherigen Ausschreibungen in diesem Jahr kamen jeweils fast 1.333 MW unter den Hammer. Die letzten beiden waren aber deutlich unterzeichnet. Für einen einigermaßen linearen Ausbau zum nationalen Ziel von 115.000 MW 2030 müssten jährlich 8.000 bis 10.000 MW dazukommen.

Aus Sicht des Bundesverbands Windenergie ist der nun von der Netzagentur fortgeschriebene Höchstgebotswert von 5,88 Ct/kWh "unverändert zu niedrig". So drohe der Ausbau "zu erlahmen", warnte BWE-Präsident Hermann Albers. Die Kosten der Projektierer seien entlang der gesamten Lieferkette explodiert. Die Vermarktung beispielsweise sei jetzt zehnmal so teuer. Auch nach einem Zuschlag dauere es bis zur Inbetriebnahme mehr als zwei Jahre, in denen sich die Preise von Komponenten, Bauleistungen oder Zinsen veränderten. Damit könne der Höchstwert als Grundlage für die Finanzierung der Projekte kaum noch herangezogen werden.

Zusätzlich sorgt sich der BWE angesichts der Debatte um Zufallsgewinne vor nachträglichen Markteingriffen des Staates. Unterm Strich könne dies erneut zu einer Unterzeichnung führen.

Es wird schon auf Unterzeichnung spekuliert

Formal gibt es laut BWE genug installierte Leistung für diesen Nachholtermin. Über die betriebswirtschaftliche Motivation, mit einem 2021 durchgefallenen Projekt jetzt teilzunehmen, kann der Verband allerdings nur spekulieren.

Die Teilnehmer der jüngsten Auktionen spekulierten jedenfalls schon auf die Unterzeichnung und boten gleich auf den Höchstwert beziehungsweise leicht darunter. Am 1. September etwa lag der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert nur 0,04 Ct/kWh unter dem Höchstwert. Das niedrigste erfolgreiche Gebot wich nur 0,12 Ct/kWh nach unten ab. In den 2021er Ausschreibungen hatte der Höchstwert noch bei 6 Ct/kWh gelegen, 0,12 Ct/kWh mehr als in diesem Jahr.

Am Markt sind derzeit zwischen 22,70 und 29,60 Ct/kWh mit Onshore-Windkraft zu verdienen, so der PPA-Preisindex von E&M und Enervis für September, der sich hier allerdings nur auf zweijährige Power Purchase Agreements für Altanlagen bezieht, nicht auf Neuprojekte. Im Spotmarkt, wo die Direktvermarktung stattfindet, waren im September für deutschen Onshore-Windstrom im Schnitt 28,24 Ct/kWh zu erzielen.

Mittwoch, 26.10.2022, 15:33 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore - Künftige Windmüller dürfen weiter höchstens 5,88 Cent bieten
Quelle: Pixabay / Ed White
Windkraft Onshore
Künftige Windmüller dürfen weiter höchstens 5,88 Cent bieten
Die Netzagentur hat die letzte Onshore-Windauktion in diesem Jahr bekannt gegeben. Der BWE protestiert dagegen, dass das Höchstgebot erneut bei 5,88 Ct/kWh liegen muss und nicht höher.
Projektierer von deutschen Windkraft-Projekten an Land dürfen an der Ausschreibung am 1. Dezember höchstens 5,88 Ct/kWh bieten, um in den Genuss einer Marktprämie-Förderung zu kommen. Das geht aus der Bekanntmachung der vierten und letzten Onshore-Ausschreibung in diesem Jahr durch die Bundesnetzagentur hervor. Gegen den Höchstgebotswert erhebt sich Protest des Branchenverbandes BWE.

Der 1. Dezember ist ein Nachholtermin für über 1.190 MW, die im Vorjahr keine Zuschläge bekamen. Teilnehmen dürfen Projektierer von Vorhaben, die bis zum 3. November dieses Jahres die immissionschutzrechtliche Genehmigung nachgewiesen haben. Die Ausschreibung ist statisch in Form der Abgabe eines papierenen Gebotes bis zum 1. Dezember. In den drei vorherigen Ausschreibungen in diesem Jahr kamen jeweils fast 1.333 MW unter den Hammer. Die letzten beiden waren aber deutlich unterzeichnet. Für einen einigermaßen linearen Ausbau zum nationalen Ziel von 115.000 MW 2030 müssten jährlich 8.000 bis 10.000 MW dazukommen.

Aus Sicht des Bundesverbands Windenergie ist der nun von der Netzagentur fortgeschriebene Höchstgebotswert von 5,88 Ct/kWh "unverändert zu niedrig". So drohe der Ausbau "zu erlahmen", warnte BWE-Präsident Hermann Albers. Die Kosten der Projektierer seien entlang der gesamten Lieferkette explodiert. Die Vermarktung beispielsweise sei jetzt zehnmal so teuer. Auch nach einem Zuschlag dauere es bis zur Inbetriebnahme mehr als zwei Jahre, in denen sich die Preise von Komponenten, Bauleistungen oder Zinsen veränderten. Damit könne der Höchstwert als Grundlage für die Finanzierung der Projekte kaum noch herangezogen werden.

Zusätzlich sorgt sich der BWE angesichts der Debatte um Zufallsgewinne vor nachträglichen Markteingriffen des Staates. Unterm Strich könne dies erneut zu einer Unterzeichnung führen.

Es wird schon auf Unterzeichnung spekuliert

Formal gibt es laut BWE genug installierte Leistung für diesen Nachholtermin. Über die betriebswirtschaftliche Motivation, mit einem 2021 durchgefallenen Projekt jetzt teilzunehmen, kann der Verband allerdings nur spekulieren.

Die Teilnehmer der jüngsten Auktionen spekulierten jedenfalls schon auf die Unterzeichnung und boten gleich auf den Höchstwert beziehungsweise leicht darunter. Am 1. September etwa lag der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert nur 0,04 Ct/kWh unter dem Höchstwert. Das niedrigste erfolgreiche Gebot wich nur 0,12 Ct/kWh nach unten ab. In den 2021er Ausschreibungen hatte der Höchstwert noch bei 6 Ct/kWh gelegen, 0,12 Ct/kWh mehr als in diesem Jahr.

Am Markt sind derzeit zwischen 22,70 und 29,60 Ct/kWh mit Onshore-Windkraft zu verdienen, so der PPA-Preisindex von E&M und Enervis für September, der sich hier allerdings nur auf zweijährige Power Purchase Agreements für Altanlagen bezieht, nicht auf Neuprojekte. Im Spotmarkt, wo die Direktvermarktung stattfindet, waren im September für deutschen Onshore-Windstrom im Schnitt 28,24 Ct/kWh zu erzielen.

Mittwoch, 26.10.2022, 15:33 Uhr
Georg Eble

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