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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Kritik an Berliner Vorschrift für Kartenlesegeräte an Ladestationen
Bild: Smile Fight / Shutterstock.com
Elektrofahrzeuge

Kritik an Berliner Vorschrift für Kartenlesegeräte an Ladestationen

Harsche Kritik an der Bundesregierung: Branchenverbände befürchten einen Rückschlag beim Ausbau des Ladenetzes für E-Autos durch ein starres Bezahlsystem, das teuer und zeitraubend sei.
Aktuell formiert sich Widerstand gegen Pläne der Bundesregierung, an Ladestationen für Elektrofahrzeuge die Möglichkeit zur Kartenzahlung baulich zu integrieren.

In einem gemeinsamen Appell kritisieren der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZWEI) die Verpflichtung zur „antiquierten Bezahlmethode“ als rückwärtsgewandt, preistreibend und zeitaufwändig.

Im Mittelpunkt der Kritik steht der "Rückfall" hinter eine schon als sicher geglaubte Vereinbarung zum Bezahlen fürs Stromtanken. Die drei Verbände betonen, das mobile Bezahlen per Smartphone sei leicht und habe sich längst durchgesetzt. Nun wolle die Bundesregierung „durch die Hintertür“ diese Einigung wieder aufkündigen und „geeichte Kartenlesegeräte mit amtlichem Zertifikat und Prüfstempel als Vorschrift“ an jeder einzelnen Ladestation durchsetzen.

Regelung verzögere den Ausbau öffentlicher Ladestationen

Der Sinn erschließt sich den Aufbegehrenden nicht. Denn die weitreichende Vorschrift betreffe ohnehin nur 10 % der Bezahlvorgänge durch „spontanes Laden“. Neun von zehn Stromtankenden hätten über Direktverträge sozusagen ihre Kosten bereits entrichtet.

Ein Lesegerät für (Geld-)Karten einbauen zu müssen – das koste Zeit, weil erforderliche eichrechtliche Genehmigungen vor 2023 nicht zu erwarten seien. Und es koste Geld, weil die einzelne Station durch das zu integrierende Lesegerät teurer und dies auf den Preis für den Ladestrom aufgeschlagen werde. In Summe „verzögert der Zwang zum Kartenlesegerät den weiteren Ausbau öffentlicher Ladestationen“, so die Verbände.

VDA, BDEW und ZVEI appellieren an die Bundesregierung, am „bereits veröffentlichten Plan mit mobilen Zahlungsmethoden“ festzuhalten und der Elektromobilität „einen zusätzlichen Schub zu verleihen“. Nach Ansicht der Verbände „braucht ein modernes digitales Ladenetz keine verpflichtenden Lesegeräte“. Kartenlesegeräte würden in Kürze „drastisch weiter an Bedeutung“ gegenüber mobilem Bezahlen verlieren.

Dass Ladesäulen mit Kartenterminals aktuell im Markt als Option verfügbar seien, also Ladesäulenbetreibern als eine mögliche Variante zur Verfügung stehen, reiche völlig aus.

Donnerstag, 6.05.2021, 16:43 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Kritik an Berliner Vorschrift für Kartenlesegeräte an Ladestationen
Bild: Smile Fight / Shutterstock.com
Elektrofahrzeuge
Kritik an Berliner Vorschrift für Kartenlesegeräte an Ladestationen
Harsche Kritik an der Bundesregierung: Branchenverbände befürchten einen Rückschlag beim Ausbau des Ladenetzes für E-Autos durch ein starres Bezahlsystem, das teuer und zeitraubend sei.
Aktuell formiert sich Widerstand gegen Pläne der Bundesregierung, an Ladestationen für Elektrofahrzeuge die Möglichkeit zur Kartenzahlung baulich zu integrieren.

In einem gemeinsamen Appell kritisieren der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZWEI) die Verpflichtung zur „antiquierten Bezahlmethode“ als rückwärtsgewandt, preistreibend und zeitaufwändig.

Im Mittelpunkt der Kritik steht der "Rückfall" hinter eine schon als sicher geglaubte Vereinbarung zum Bezahlen fürs Stromtanken. Die drei Verbände betonen, das mobile Bezahlen per Smartphone sei leicht und habe sich längst durchgesetzt. Nun wolle die Bundesregierung „durch die Hintertür“ diese Einigung wieder aufkündigen und „geeichte Kartenlesegeräte mit amtlichem Zertifikat und Prüfstempel als Vorschrift“ an jeder einzelnen Ladestation durchsetzen.

Regelung verzögere den Ausbau öffentlicher Ladestationen

Der Sinn erschließt sich den Aufbegehrenden nicht. Denn die weitreichende Vorschrift betreffe ohnehin nur 10 % der Bezahlvorgänge durch „spontanes Laden“. Neun von zehn Stromtankenden hätten über Direktverträge sozusagen ihre Kosten bereits entrichtet.

Ein Lesegerät für (Geld-)Karten einbauen zu müssen – das koste Zeit, weil erforderliche eichrechtliche Genehmigungen vor 2023 nicht zu erwarten seien. Und es koste Geld, weil die einzelne Station durch das zu integrierende Lesegerät teurer und dies auf den Preis für den Ladestrom aufgeschlagen werde. In Summe „verzögert der Zwang zum Kartenlesegerät den weiteren Ausbau öffentlicher Ladestationen“, so die Verbände.

VDA, BDEW und ZVEI appellieren an die Bundesregierung, am „bereits veröffentlichten Plan mit mobilen Zahlungsmethoden“ festzuhalten und der Elektromobilität „einen zusätzlichen Schub zu verleihen“. Nach Ansicht der Verbände „braucht ein modernes digitales Ladenetz keine verpflichtenden Lesegeräte“. Kartenlesegeräte würden in Kürze „drastisch weiter an Bedeutung“ gegenüber mobilem Bezahlen verlieren.

Dass Ladesäulen mit Kartenterminals aktuell im Markt als Option verfügbar seien, also Ladesäulenbetreibern als eine mögliche Variante zur Verfügung stehen, reiche völlig aus.

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Volker Stephan

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