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Energie & Management > Wasserstoff - Krischer:
Quelle: iStock / Frank Harms
Wasserstoff

Krischer: "Absurde Hürden werden abgeschafft"

Auf einer Konferenz zum Wasserstoff versprach der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Oliver Krischer, die rasche Abschaffung absurder Regeln, die den Hochlauf behindern.
Ein klassisches „Henne–Ei“ Problem nannte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Oliver Krischer (Grüne), das Thema Wasserstoffhochlauf. Ohne sichere Abnehmer werde ihn niemand produzieren, ohne sichere Lieferanten niemand seine Produktion darauf ausrichten. „Für die Projekte, die jetzt geplant sind, werden wir den Wasserstoff beschaffen“, versprach Krischer. Die Grünen seien nicht auf komplett erneuerbaren Wasserstoff fixiert. Für den Übergang seien auch andere Quellen als erneuerbarer Strom denkbar.

Allerdings sei „das billige Putin-Erdgas“ für immer passé wegen des Ukrainekrieges. In dieser Situation sei also auch blauer Wasserstoff aus Erdgas mit Abscheidung des CO2 nicht mehr in großen Mengen verfügbar, gab er zu bedenken. Das verfügbare Erdgas werde aktuell direkt benötigt. Deshalb sei es um so notwendiger, die erneuerbare Stromerzeugung so schnell wie möglich auszubauen. Das Ziel von 80 % erneuerbarem Strom in Deutschland bis 2030 sei herausfordernd, aber noch im Februar dieses Jahres habe auch niemand geglaubt, das in Jahresfrist ein LNG-Terminal für Flüssigerdgas möglich sei, sagte Krischer.
 
Staatssekretär Oliver Krischer (Grüne) aus dem
Bundeswirtschaftsministerium auf dem "Wasserstoffgipfel" in Essen
Quelle: Handelsblatt

Kein Wasserstoff in die Einzelheizung

Es gebe aktuell „absurde Hürden“, die den Wasserstoffhochlauf behindern, wozu auch die Herkunftsnachweise für den Strom aus Überangebot zählen. Dies werde sein Haus in nächster Zeit korrigieren, versprach der Staatssekretär. Er beklagte, dass viele Projekte wie die IPCEI-Anträge und auch die Förderung für Wärmenetze bei der Europäischen Union verzögert werden. Auch dort stünden zu wenige Mitarbeiter zur Verfügung und teilweise waren Anträge der alten Bundesregierung unvollständig. Er versprach „in absehbarer Zeit“ Förderungen für die Dekarbonisierung beispielsweise der Stahlindustrie durch Differenzverträge (CCfD).

Auch der Transport des Wasserstoffs in einem eigenen Netz oder dem vorhandenen müsse entschieden werden. Zur Zukunft des deutschen Gasnetzes sagte Krischer: „Ich glaube nicht, dass Wasserstoff in die gesamte Verzweigtheit des heutigen Gasnetzes geht“. Vielmehr würden zentrale Wärmeerzeuger beliefert, die dann Fern- oder Nahwärmenetze versorgen. Für private Haushalte sei die Wärmepumpe in Verbindung mit solaren oder biogenen Heizquellen das Mittel der Wahl. Dafür müsse aber der energetische Zustand der Gebäude besser werden.

Mittwoch, 8.06.2022, 11:40 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wasserstoff - Krischer:
Quelle: iStock / Frank Harms
Wasserstoff
Krischer: "Absurde Hürden werden abgeschafft"
Auf einer Konferenz zum Wasserstoff versprach der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Oliver Krischer, die rasche Abschaffung absurder Regeln, die den Hochlauf behindern.
Ein klassisches „Henne–Ei“ Problem nannte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Oliver Krischer (Grüne), das Thema Wasserstoffhochlauf. Ohne sichere Abnehmer werde ihn niemand produzieren, ohne sichere Lieferanten niemand seine Produktion darauf ausrichten. „Für die Projekte, die jetzt geplant sind, werden wir den Wasserstoff beschaffen“, versprach Krischer. Die Grünen seien nicht auf komplett erneuerbaren Wasserstoff fixiert. Für den Übergang seien auch andere Quellen als erneuerbarer Strom denkbar.

Allerdings sei „das billige Putin-Erdgas“ für immer passé wegen des Ukrainekrieges. In dieser Situation sei also auch blauer Wasserstoff aus Erdgas mit Abscheidung des CO2 nicht mehr in großen Mengen verfügbar, gab er zu bedenken. Das verfügbare Erdgas werde aktuell direkt benötigt. Deshalb sei es um so notwendiger, die erneuerbare Stromerzeugung so schnell wie möglich auszubauen. Das Ziel von 80 % erneuerbarem Strom in Deutschland bis 2030 sei herausfordernd, aber noch im Februar dieses Jahres habe auch niemand geglaubt, das in Jahresfrist ein LNG-Terminal für Flüssigerdgas möglich sei, sagte Krischer.
 
Staatssekretär Oliver Krischer (Grüne) aus dem
Bundeswirtschaftsministerium auf dem "Wasserstoffgipfel" in Essen
Quelle: Handelsblatt

Kein Wasserstoff in die Einzelheizung

Es gebe aktuell „absurde Hürden“, die den Wasserstoffhochlauf behindern, wozu auch die Herkunftsnachweise für den Strom aus Überangebot zählen. Dies werde sein Haus in nächster Zeit korrigieren, versprach der Staatssekretär. Er beklagte, dass viele Projekte wie die IPCEI-Anträge und auch die Förderung für Wärmenetze bei der Europäischen Union verzögert werden. Auch dort stünden zu wenige Mitarbeiter zur Verfügung und teilweise waren Anträge der alten Bundesregierung unvollständig. Er versprach „in absehbarer Zeit“ Förderungen für die Dekarbonisierung beispielsweise der Stahlindustrie durch Differenzverträge (CCfD).

Auch der Transport des Wasserstoffs in einem eigenen Netz oder dem vorhandenen müsse entschieden werden. Zur Zukunft des deutschen Gasnetzes sagte Krischer: „Ich glaube nicht, dass Wasserstoff in die gesamte Verzweigtheit des heutigen Gasnetzes geht“. Vielmehr würden zentrale Wärmeerzeuger beliefert, die dann Fern- oder Nahwärmenetze versorgen. Für private Haushalte sei die Wärmepumpe in Verbindung mit solaren oder biogenen Heizquellen das Mittel der Wahl. Dafür müsse aber der energetische Zustand der Gebäude besser werden.

Mittwoch, 8.06.2022, 11:40 Uhr
Susanne Harmsen

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