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Energie & Management > Stromnetz - Kosten für Netznutzung steigen ab 2022
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stromnetz

Kosten für Netznutzung steigen ab 2022

Die GET AG stellte bei einer Übersicht der Entgelte fest, dass Endverbraucher und Vertriebe in der Mehrheit der deutschen Netzgebiete ab 2022 mit höheren Netzkosten konfrontiert sind.
Eine Analyse der endgültigen Preisblätter von Verteilnetzbetreibern hat deutschlandweit zumeist höhere Netzentgelte ab 2022 ergeben, stellte die GET AG fest. Die Übertragungsnetzbetreiber hätten hingegen kaum Preisänderungen zum Jahreswechsel vorgenommen. Bei den Verteilnetzbetreibern hätten, bezogen auf den Verbrauchsfall von 3.500 kWh/a eines Haushaltskunden im Vergleich zu den vorläufig veröffentlichten Informationen, nur noch zehn Netzbetreiber Preisanpassungen um mehr als 3 % nach unten und elf Netzbetreiber um mehr als 3 % nach oben vorgenommen.

Am stärksten fiel die Preissenkung beim EVU Langenpreising um 17,82 % aus, wobei die vorläufigen Preise für 2022 noch identisch mit denen von 2021 waren. Dagegen erhöhten die Stadtwerke Sigmaringen im Vergleich zum Preisstand Herbst ihre Entgelte in der Spitze um 11,08 %. Damit habe sich mit Blick auf ganz Deutschland bestätigt, dass Endverbraucher und Vertriebe in der Mehrheit der Netzgebiete seit Januar 2022 mit höheren Netzkosten konfrontiert sind.

Kostenanstieg zwischen zwei und fünf Prozent

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Kosten für die Netznutzung für einen Kunden (Jahresverbrauch 3.500 kWh in der Niederspannung) mit Standard-Lastprofil (SLP) bei der Netze BW um 2,34 % auf netto 307,85 Euro pro Jahr (€/a), da der Arbeitspreis und die Kosten für den Messstellenbetrieb geringfügig angehoben wurden. Für den Haushaltskunden der Stadtwerke Sigmaringen kletterten die Netzkosten gemäß endgültiger Preisinformationen im Vorjahresvergleich um 11,94 % auf 269,65 €/a (netto). Die Stadtwerke verzichten weiterhin auf einen Grundpreis, sie erhöhten aber den Arbeitspreis.

Im Bundesdurchschnitt zahlt laut den Ermittlungen der GET AG ein Haushaltskunde ab 2022 netto rund 8,08 Cent je Kilowattstunde an Netzentgelten. Das entspreche einem Kostenanstieg zum Vorjahr um 3,4 % oder 9,31 Euro/a (netto). Günstigster Netzbetreiber ist demnach das "EVU Langenpreising" in Bayern mit 4,0129 ct/kWh, teuerster Netzbetreiber die "Gebr. Heinzelmann Stromhandels- und Vertriebs-GmbH" in Baden-Württemberg mit 18,9 ct/kWh.

Ein Gewerbekunde (mit Registrierender Leistungsmessung - RLM, 50.000 kWh/a mit 50 kW in Niederspannung) muss ab 2022 im bundesweiten Mittel rund 8,65 ct/kWh (netto) entrichten, was einem Kostenanstieg gegenüber dem letzten Jahr um 3,58 % entspricht. Ein Industriekunde (RLM, 500.000 kWh/a mit 250 kW in Mittelspannung) zahlt seit Jahresbeginn circa 5,75 ct/kWh (netto) im bundesweiten Mittel. Das sind rund 4,99 % mehr als noch im Jahr 2021.

Netzbetreiberwechsel dokumentiert

Für Netzkunden hätten sich die Entgelte zum Jahreswechsel teilweise auch aufgrund von Netzübernahmen geändert. So habe die ED Netze das Stromnetz von den Gemeindewerken Hardt gepachtet. In den Ortsteilen Mylau und Obermylau ging das Netz von der Mitteldeutschen Netzgesellschaft an die Stadtwerke Reichenbach/Vogtland über, in Stadtteilen von Bad Driburg hingegen von der EAM Netz an die Westfalen Weser Netz.

Während die Schleswig-Holstein Netz AG den Betrieb und das Netz in der Gemeinde Mittelangeln von der E-Werk Satrup Heinrich N.Clausen übernommen hat, übergab sie wiederum das Netz in Ammersbek an ihre hundertprozentige Tochter Nord Netz. Die Netzgesellschaft Panketal übernahm als Teil der E.dis-Gruppe seit Monatsbeginn den Stromnetzbetrieb von der E.dis Netz in der Gemeinde Panketal.

Mit der Konzessionsvergabe der Elektrizitätsverteilernetze an die Pfalzwerke Netz änderte sich ab dem 1. Januar 2022 auch der zuständige Strom-Netzbetreiber in Stelzenberg und Krickenbach, wo zuvor die Gemeindewerke zuständig waren. Die Netzgesellschaft Rehburg-Loccum hatte den Wettbewerb um die Stromkonzession in der Stadt Rehburg-Loccum gewonnen. Nach Übernahme des Eigentums am Stromnetz von der Avacon Netz hatte sie dieses zum 1.1.2022 an die Gelsenwasser Energienetze verpachtet.

Montag, 31.01.2022, 15:56 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Stromnetz - Kosten für Netznutzung steigen ab 2022
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stromnetz
Kosten für Netznutzung steigen ab 2022
Die GET AG stellte bei einer Übersicht der Entgelte fest, dass Endverbraucher und Vertriebe in der Mehrheit der deutschen Netzgebiete ab 2022 mit höheren Netzkosten konfrontiert sind.
Eine Analyse der endgültigen Preisblätter von Verteilnetzbetreibern hat deutschlandweit zumeist höhere Netzentgelte ab 2022 ergeben, stellte die GET AG fest. Die Übertragungsnetzbetreiber hätten hingegen kaum Preisänderungen zum Jahreswechsel vorgenommen. Bei den Verteilnetzbetreibern hätten, bezogen auf den Verbrauchsfall von 3.500 kWh/a eines Haushaltskunden im Vergleich zu den vorläufig veröffentlichten Informationen, nur noch zehn Netzbetreiber Preisanpassungen um mehr als 3 % nach unten und elf Netzbetreiber um mehr als 3 % nach oben vorgenommen.

Am stärksten fiel die Preissenkung beim EVU Langenpreising um 17,82 % aus, wobei die vorläufigen Preise für 2022 noch identisch mit denen von 2021 waren. Dagegen erhöhten die Stadtwerke Sigmaringen im Vergleich zum Preisstand Herbst ihre Entgelte in der Spitze um 11,08 %. Damit habe sich mit Blick auf ganz Deutschland bestätigt, dass Endverbraucher und Vertriebe in der Mehrheit der Netzgebiete seit Januar 2022 mit höheren Netzkosten konfrontiert sind.

Kostenanstieg zwischen zwei und fünf Prozent

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Kosten für die Netznutzung für einen Kunden (Jahresverbrauch 3.500 kWh in der Niederspannung) mit Standard-Lastprofil (SLP) bei der Netze BW um 2,34 % auf netto 307,85 Euro pro Jahr (€/a), da der Arbeitspreis und die Kosten für den Messstellenbetrieb geringfügig angehoben wurden. Für den Haushaltskunden der Stadtwerke Sigmaringen kletterten die Netzkosten gemäß endgültiger Preisinformationen im Vorjahresvergleich um 11,94 % auf 269,65 €/a (netto). Die Stadtwerke verzichten weiterhin auf einen Grundpreis, sie erhöhten aber den Arbeitspreis.

Im Bundesdurchschnitt zahlt laut den Ermittlungen der GET AG ein Haushaltskunde ab 2022 netto rund 8,08 Cent je Kilowattstunde an Netzentgelten. Das entspreche einem Kostenanstieg zum Vorjahr um 3,4 % oder 9,31 Euro/a (netto). Günstigster Netzbetreiber ist demnach das "EVU Langenpreising" in Bayern mit 4,0129 ct/kWh, teuerster Netzbetreiber die "Gebr. Heinzelmann Stromhandels- und Vertriebs-GmbH" in Baden-Württemberg mit 18,9 ct/kWh.

Ein Gewerbekunde (mit Registrierender Leistungsmessung - RLM, 50.000 kWh/a mit 50 kW in Niederspannung) muss ab 2022 im bundesweiten Mittel rund 8,65 ct/kWh (netto) entrichten, was einem Kostenanstieg gegenüber dem letzten Jahr um 3,58 % entspricht. Ein Industriekunde (RLM, 500.000 kWh/a mit 250 kW in Mittelspannung) zahlt seit Jahresbeginn circa 5,75 ct/kWh (netto) im bundesweiten Mittel. Das sind rund 4,99 % mehr als noch im Jahr 2021.

Netzbetreiberwechsel dokumentiert

Für Netzkunden hätten sich die Entgelte zum Jahreswechsel teilweise auch aufgrund von Netzübernahmen geändert. So habe die ED Netze das Stromnetz von den Gemeindewerken Hardt gepachtet. In den Ortsteilen Mylau und Obermylau ging das Netz von der Mitteldeutschen Netzgesellschaft an die Stadtwerke Reichenbach/Vogtland über, in Stadtteilen von Bad Driburg hingegen von der EAM Netz an die Westfalen Weser Netz.

Während die Schleswig-Holstein Netz AG den Betrieb und das Netz in der Gemeinde Mittelangeln von der E-Werk Satrup Heinrich N.Clausen übernommen hat, übergab sie wiederum das Netz in Ammersbek an ihre hundertprozentige Tochter Nord Netz. Die Netzgesellschaft Panketal übernahm als Teil der E.dis-Gruppe seit Monatsbeginn den Stromnetzbetrieb von der E.dis Netz in der Gemeinde Panketal.

Mit der Konzessionsvergabe der Elektrizitätsverteilernetze an die Pfalzwerke Netz änderte sich ab dem 1. Januar 2022 auch der zuständige Strom-Netzbetreiber in Stelzenberg und Krickenbach, wo zuvor die Gemeindewerke zuständig waren. Die Netzgesellschaft Rehburg-Loccum hatte den Wettbewerb um die Stromkonzession in der Stadt Rehburg-Loccum gewonnen. Nach Übernahme des Eigentums am Stromnetz von der Avacon Netz hatte sie dieses zum 1.1.2022 an die Gelsenwasser Energienetze verpachtet.

Montag, 31.01.2022, 15:56 Uhr
Susanne Harmsen

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