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Energie & Management > Studien - Kommunen sparen beim Heizen und der Beleuchtung
Mit smarter Beleuchtung lässt sich Energie sparen. Quelle: Stadtwerke Tübingen
Studien

Kommunen sparen beim Heizen und der Beleuchtung

Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger leiden unter den hohen Energiekosten. Auch den Kommunen machen sie zu schaffen. Die Verantwortlichen denken über sinnvolle Einsparmaßnahmen nach.
Für das laufende Jahr erwarten die Städte in Deutschland, dass die Ausgaben für Energie um 24 Prozent steigen werden. Das geht aus einer Erhebung der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY unter 301 deutschen Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern hervor. Auch eine Änderung der Lage ist nicht in Sicht: Für 2023 rechnen alle Befragten mit weiter steigenden Energieausgaben, 45 Prozent sogar mit stark oder sehr stark steigenden Kosten von mindestens 20 Prozent.

Angesichts einer Inflation von aktuell 10 Prozent, erwarteten Tarifsteigerungen für kommunale Angestellte und erheblichen Mehrausgaben für Geflüchtete ist auch darüber hinaus mit stark steigenden Ausgaben der Städte und Gemeinden zu rechnen. Da die Einnahmen voraussichtlich weniger stark steigen, wird die Zahl der Städte mit einem Haushaltsdefizit voraussichtlich weiter zunehmen: von 50 Prozent im Vorjahr auf 59 Prozent im laufenden Jahr. Einen Haushaltsüberschuss werden voraussichtlich nur noch 11 Prozent der Städte vorweisen können – im Vorjahr waren es 13 Prozent, im Jahr 2019 sogar noch 54 Prozent.

Einschnitte bei den Leistungen


Deshalb steuern die Städte schon jetzt gegen: Mehr als die Hälfte der Gemeinden (54 Prozent) muss die eigenen Ausgaben durch Einschnitte bei kommunalen Leistungen senken – im Vorjahr hatten nur 26 Prozent entsprechende Sparpläne.

Gerade im Bereich Energie setzen die Städte und Gemeinden derzeit umfassende Sparmaßnahmen um. In fast allen Kommunen (98 Prozent) wird die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden schon jetzt oder in Zukunft begrenzt. Mehr als jede zweite Gemeinde (51 Prozent) hat bereits die Straßenbeleuchtungen reduziert oder wird dies tun, um Energie zu sparen. Knapp die Hälfte (45 Prozent) plant mit der vorübergehenden Schließung von Büros mit geringer Auslastung oder setzt dies bereits um. Und fast jede dritte Kommune (31 Prozent) schließt die Hallen- und Freibäder oder schränkt deren Betrieb ein.

Um für die Zukunft gerüstet zu sein und die Energiewende mitzugestalten, plant jede zweite Gemeinde (50 Prozent) steigende Investitionen in die Modernisierung ihrer Gebäude. Knapp acht von zehn Städten (78 Prozent) modernisieren die Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden oder planen diesen Schritt, fast zwei von drei Gemeinden (63 Prozent) gehen noch weiter und installieren aktuell Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen oder planen dies bereits konkret.

„Die aktuellen Maßnahmen sind völlig unzureichend“

Sven-Joachim Otto, Partner bei EY und Leiter des Bereichs Government & Public Sector Solutions in Deutschland, erklärte dazu: „Energiesparen, indem man die Raumtemperatur senkt und die Straßenbeleuchtung ausschaltet, ist das eine. Viel wichtiger aber sind Effizienzmaßnahmen, die langfristig Energieverbräuche mindern oder nachhaltige Energieträger einsetzen.“ Leider plane aber nur jede zweite Kommune eine Aufstockung der hierfür nötigen Investitionsmittel. „Die aktuellen Maßnahmen sind völlig unzureichend – die Klimaziele der Bundesregierung werden so nicht erreicht. Hier sind von den Verwaltungen neue Wege gefordert, die zum Beispiel in der Intensivierung der Zusammenarbeit mit ihren kommunalen Unternehmen liegen – viel Leistungsfähigkeit bleibt bisher ungenutzt.“

Die Verwaltungen sollten mit den Räten vor allem in den Bereichen Dekarbonisierung und Digitalisierung realistische Zielhorizonte abstecken und diese mit entsprechenden Investitionsbudgets unterlegen.

Die Studie Kommunen in der Finanzkrise kann auf der Online-Seite von EY kostenlos angefordert werden.

Dienstag, 13.12.2022, 14:56 Uhr
Günter Drewnitzky
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Mit smarter Beleuchtung lässt sich Energie sparen. Quelle: Stadtwerke Tübingen
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Kommunen sparen beim Heizen und der Beleuchtung
Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger leiden unter den hohen Energiekosten. Auch den Kommunen machen sie zu schaffen. Die Verantwortlichen denken über sinnvolle Einsparmaßnahmen nach.
Für das laufende Jahr erwarten die Städte in Deutschland, dass die Ausgaben für Energie um 24 Prozent steigen werden. Das geht aus einer Erhebung der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY unter 301 deutschen Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern hervor. Auch eine Änderung der Lage ist nicht in Sicht: Für 2023 rechnen alle Befragten mit weiter steigenden Energieausgaben, 45 Prozent sogar mit stark oder sehr stark steigenden Kosten von mindestens 20 Prozent.

Angesichts einer Inflation von aktuell 10 Prozent, erwarteten Tarifsteigerungen für kommunale Angestellte und erheblichen Mehrausgaben für Geflüchtete ist auch darüber hinaus mit stark steigenden Ausgaben der Städte und Gemeinden zu rechnen. Da die Einnahmen voraussichtlich weniger stark steigen, wird die Zahl der Städte mit einem Haushaltsdefizit voraussichtlich weiter zunehmen: von 50 Prozent im Vorjahr auf 59 Prozent im laufenden Jahr. Einen Haushaltsüberschuss werden voraussichtlich nur noch 11 Prozent der Städte vorweisen können – im Vorjahr waren es 13 Prozent, im Jahr 2019 sogar noch 54 Prozent.

Einschnitte bei den Leistungen


Deshalb steuern die Städte schon jetzt gegen: Mehr als die Hälfte der Gemeinden (54 Prozent) muss die eigenen Ausgaben durch Einschnitte bei kommunalen Leistungen senken – im Vorjahr hatten nur 26 Prozent entsprechende Sparpläne.

Gerade im Bereich Energie setzen die Städte und Gemeinden derzeit umfassende Sparmaßnahmen um. In fast allen Kommunen (98 Prozent) wird die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden schon jetzt oder in Zukunft begrenzt. Mehr als jede zweite Gemeinde (51 Prozent) hat bereits die Straßenbeleuchtungen reduziert oder wird dies tun, um Energie zu sparen. Knapp die Hälfte (45 Prozent) plant mit der vorübergehenden Schließung von Büros mit geringer Auslastung oder setzt dies bereits um. Und fast jede dritte Kommune (31 Prozent) schließt die Hallen- und Freibäder oder schränkt deren Betrieb ein.

Um für die Zukunft gerüstet zu sein und die Energiewende mitzugestalten, plant jede zweite Gemeinde (50 Prozent) steigende Investitionen in die Modernisierung ihrer Gebäude. Knapp acht von zehn Städten (78 Prozent) modernisieren die Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden oder planen diesen Schritt, fast zwei von drei Gemeinden (63 Prozent) gehen noch weiter und installieren aktuell Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen oder planen dies bereits konkret.

„Die aktuellen Maßnahmen sind völlig unzureichend“

Sven-Joachim Otto, Partner bei EY und Leiter des Bereichs Government & Public Sector Solutions in Deutschland, erklärte dazu: „Energiesparen, indem man die Raumtemperatur senkt und die Straßenbeleuchtung ausschaltet, ist das eine. Viel wichtiger aber sind Effizienzmaßnahmen, die langfristig Energieverbräuche mindern oder nachhaltige Energieträger einsetzen.“ Leider plane aber nur jede zweite Kommune eine Aufstockung der hierfür nötigen Investitionsmittel. „Die aktuellen Maßnahmen sind völlig unzureichend – die Klimaziele der Bundesregierung werden so nicht erreicht. Hier sind von den Verwaltungen neue Wege gefordert, die zum Beispiel in der Intensivierung der Zusammenarbeit mit ihren kommunalen Unternehmen liegen – viel Leistungsfähigkeit bleibt bisher ungenutzt.“

Die Verwaltungen sollten mit den Räten vor allem in den Bereichen Dekarbonisierung und Digitalisierung realistische Zielhorizonte abstecken und diese mit entsprechenden Investitionsbudgets unterlegen.

Die Studie Kommunen in der Finanzkrise kann auf der Online-Seite von EY kostenlos angefordert werden.

Dienstag, 13.12.2022, 14:56 Uhr
Günter Drewnitzky

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