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Energie & Management > Stadtwerke - Kommunen müssen sich anderen Verkäufer für Steag suchen
Quelle: Shutterstock/Rido
Stadtwerke

Kommunen müssen sich anderen Verkäufer für Steag suchen

Die RAG-Stiftung nimmt das angebotene Mandat zum Verkauf des Esseners Energieunternehmen Steag nicht an.
Die Eigentümer der Steag müssen sich einen anderen Verkäufer für ihr Energieunternehmen aus dem Ruhrgebiet suchen. "Kommunale Eigentümer übergeben Treuhänderschaft zur Verkaufsvorbereitung der Steag nicht an RAG-Stiftung", ist eine Mitteilung der KSBG Kommunale Verwaltungsgesellschaft GmbH vom 24. August überschrieben. In der KSBG haben die Städte Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Oberhausen und Dinslaken ihre Anteile – zum Teil über ihre kommunalen Stadtwerke – an der Steag gebündelt.

Seit rund zwei Jahren versuchen die sechs Gemeinden einen Käufer für den unter wirtschaftlichen Druck stehenden Energiekonzern zu finden. Die Dortmunder Stadtwerke (DSW21), die mit 36 % das größte KSBG-Paket halten, hatten sich zwar lange gegen einen Verkauf ausgesprochen. Dann hat der DSW21-Aufsichtsrat aber ebenfalls dem Treuhänder-Modell zugestimmt. Ende März 2021 wurde das Modell der Öffentlichkeit vorgestellt.

RAG sollte Millionenbetrag erhalten

Der Plan war, dass die RAG-Stiftung drei Jahre lang Zeit habe, einen Kaufinteressenten für die Steag – möglichst in Gänze - zu finden. Wie aus Unternehmenskreisen zu hören war, soll dafür ein Honorar von 1,75 Mio. Euro im Raum gestanden haben. Nun hat die RAG-Stiftung abgesagt. Oder wie es Guntram Pehlke, Aufsichtsratsvorsitzender der Steag und zugleich Vorstandsvorsitzender der Dortmunder DSW21 formulierte: "Wir sind mit den Verantwortlichen der Stiftung übereingekommen, dass die weiteren Maßnahmen insbesondere zum Ausbau neuer und kohleferner Geschäftsfelder sowie die Vorbereitung der geplanten Veräußerung nicht von der RAG-Stiftung begleitet werden."

Unter anderem sollen nicht alle Steag-Gesellschafter mit der RAG-Lösung glücklich gewesen sein. Dem widerspricht Pehlke. Der Eindruck, die RAG-Stiftung hätte bei den Gesellschaftern "keinen Rückhalt" gehabt, sei nicht korrekt. Der Aufsichtsratsvorsitzende betonte, dass die Stadtwerke als Anteilseigner der Steag unverändert an ihren Veräußerungsabsichten festhalten: "An unseren Plänen hat sich nichts geändert". KSBG (und Stadtwerke) würden nun andere Lösungen für eine treuhänderische Übergabe suchen und seien dazu bereits in "fortgeschrittenen Gesprächen mit ausgewählten Ansprechpartnern".

Steag baut Arbeitsplätze ab

Die Steag mit Sitz in Essen ist vom vereinbarten Kohleausstieg bis 2038 besonders betroffen. Das Unternehmen zählte jahrzehntelang zu den größten Kohleverstromern Deutschlands. Zwar versucht das Management seit Jahren den Umbau hin zu erneuerbaren Energien, gleichwohl gestaltet sich das Unterfangen als schwierig. Am 1. Oktober vergangenen Jahres teilte die Steag mit, dass bis Ende 2021 in Deutschland 1.000 seiner 3.500 Arbeitsplätze wegfallen sollen.
 
Die Steag - hier die Zentrale in Essen - soll verkauft werden
Quelle: Steag

Mittwoch, 25.08.2021, 16:25 Uhr
Stefan Sagmeister
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Kommunen müssen sich anderen Verkäufer für Steag suchen
Die RAG-Stiftung nimmt das angebotene Mandat zum Verkauf des Esseners Energieunternehmen Steag nicht an.
Die Eigentümer der Steag müssen sich einen anderen Verkäufer für ihr Energieunternehmen aus dem Ruhrgebiet suchen. "Kommunale Eigentümer übergeben Treuhänderschaft zur Verkaufsvorbereitung der Steag nicht an RAG-Stiftung", ist eine Mitteilung der KSBG Kommunale Verwaltungsgesellschaft GmbH vom 24. August überschrieben. In der KSBG haben die Städte Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Oberhausen und Dinslaken ihre Anteile – zum Teil über ihre kommunalen Stadtwerke – an der Steag gebündelt.

Seit rund zwei Jahren versuchen die sechs Gemeinden einen Käufer für den unter wirtschaftlichen Druck stehenden Energiekonzern zu finden. Die Dortmunder Stadtwerke (DSW21), die mit 36 % das größte KSBG-Paket halten, hatten sich zwar lange gegen einen Verkauf ausgesprochen. Dann hat der DSW21-Aufsichtsrat aber ebenfalls dem Treuhänder-Modell zugestimmt. Ende März 2021 wurde das Modell der Öffentlichkeit vorgestellt.

RAG sollte Millionenbetrag erhalten

Der Plan war, dass die RAG-Stiftung drei Jahre lang Zeit habe, einen Kaufinteressenten für die Steag – möglichst in Gänze - zu finden. Wie aus Unternehmenskreisen zu hören war, soll dafür ein Honorar von 1,75 Mio. Euro im Raum gestanden haben. Nun hat die RAG-Stiftung abgesagt. Oder wie es Guntram Pehlke, Aufsichtsratsvorsitzender der Steag und zugleich Vorstandsvorsitzender der Dortmunder DSW21 formulierte: "Wir sind mit den Verantwortlichen der Stiftung übereingekommen, dass die weiteren Maßnahmen insbesondere zum Ausbau neuer und kohleferner Geschäftsfelder sowie die Vorbereitung der geplanten Veräußerung nicht von der RAG-Stiftung begleitet werden."

Unter anderem sollen nicht alle Steag-Gesellschafter mit der RAG-Lösung glücklich gewesen sein. Dem widerspricht Pehlke. Der Eindruck, die RAG-Stiftung hätte bei den Gesellschaftern "keinen Rückhalt" gehabt, sei nicht korrekt. Der Aufsichtsratsvorsitzende betonte, dass die Stadtwerke als Anteilseigner der Steag unverändert an ihren Veräußerungsabsichten festhalten: "An unseren Plänen hat sich nichts geändert". KSBG (und Stadtwerke) würden nun andere Lösungen für eine treuhänderische Übergabe suchen und seien dazu bereits in "fortgeschrittenen Gesprächen mit ausgewählten Ansprechpartnern".

Steag baut Arbeitsplätze ab

Die Steag mit Sitz in Essen ist vom vereinbarten Kohleausstieg bis 2038 besonders betroffen. Das Unternehmen zählte jahrzehntelang zu den größten Kohleverstromern Deutschlands. Zwar versucht das Management seit Jahren den Umbau hin zu erneuerbaren Energien, gleichwohl gestaltet sich das Unterfangen als schwierig. Am 1. Oktober vergangenen Jahres teilte die Steag mit, dass bis Ende 2021 in Deutschland 1.000 seiner 3.500 Arbeitsplätze wegfallen sollen.
 
Die Steag - hier die Zentrale in Essen - soll verkauft werden
Quelle: Steag

Mittwoch, 25.08.2021, 16:25 Uhr
Stefan Sagmeister

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