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Energie & Management > Kohle - Kohlekraftwerk Heyden zweiter Marktrückkehrer
Quelle: Fotolia / kw-on
Kohle

Kohlekraftwerk Heyden zweiter Marktrückkehrer

Das Steinkohlekraftwerk Heyden des Unipers-Konzerns soll ab 29. August wieder Strom für den Markt produzieren. Es ist der zweite Marktrückkehrer. Steag will im November folgen.
Das Uniper-Steinkohlekraftwerk Heyden 4 in Petershagen bei Minden wird ab dem 29. August und voraussichtlich bis zum 30. April 2023 wieder ans Netz gehen, teilte Uniper am 23. August mit. Der Einsatz des 875-MW-Blocks erfolgt im Rahmen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes. Sollten die Fristen dieses Gesetzes verlängert werden, könnte Heyden 4 ein weiteres Jahr im Markt bleiben, so der Konzern weiter in seiner Mitteilung.

Seit dem 14. Juli dürfen Steinkohlekraftwerke aus der Netzreserve wieder in Betrieb gehen, damit in Deutschland Erdgas eingespart werden kann. Kohleverstromung erzeugt zwar mehr Treibhausgase als Erdgas, sichert aber die Stromversorgung. Daher hat die Bundesregierung den Betreibern freigestellt, Kraftwerke auf eigenes Risiko wieder ans Netz zu bringen. Die Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, zunächst bis Ende April 2023.

Allerdings wird Heyden 4 voraussichtlich nur unregelmäßig Strom liefern. Ein Grund sind laut Uniper die beschränkten Transportkapazitäten für Steinkohle im Bahnverkehr. Zudem hat der Konzern bereits eine geplante Unterbrechung von vier Wochen Ende Oktober auf der Seite der Strombörse EEX bekanntgegeben. Die Bundesnetzagentur hatte dem Kraftwerk am 1. Juni 2021 bescheinigt, "systemrelevant" und damit notwendig für die sichere Versorgung der Region zu sein. Andernfalls hätte Uniper das Kraftwerk am 8. Juli 2021 endgültig stillgelegt.

EPH reaktivierte Steinkohleblock Mehrum

Als erstes Kraftwerk folgte das Steinkohlekraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln, zwischen Hannover und Braunschweig, dem Aufruf der Bundesregierung Anfang August (wir berichteten). Es gehört dem tschechischen Energiekonzern EPH. Das Kraftwerk Mehrum befand sich seit Anfang Dezember 2021 in der Reserve. Das Kraftwerk hat eine Nettoleistung von 690 MW.

Neben der bereits gültigen Verordnung für Steinkohle- und Öl-Kraftwerke wird laut Bundeswirtschaftsministerium für Anfang Oktober auch eine Verordnung für das Wiederanfahren von bereits stillgelegten Braunkohlekraftwerken vorbereitet. Hinzu komme eine Gaseinsparverordnung, die die unnötige Verstromung von Erdgas verhindern soll.

Weitere Erzeuger werden wohl folgen. Der Essener Energiekonzern Steag habe die "feste Absicht", mit bis zu 2.300 MW Erzeugungsleistung in den Markt zurückzukehren. Das Unternehmen will im Saarland die beiden Kohlekraftwerke Quierschied und Bexbach voraussichtlich Anfang November wieder in Betrieb nehmen. Technisch und personell wäre auch eine frühere Rückkehr aus der Netzreserve kein Problem, teilte die Steag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

Der Karlsruher Energiekonzern EnBW will seine fünf Reservekraftwerke hingegen nicht zurück an den Markt bringen, da sie aus Altersgründen nicht mehr ununterbrochen laufen könnten. Ein Kohleblock in Karlsruhe solle aber mindestens bis Ende des Winters 2023 / 24 weiterlaufen.

Dienstag, 23.08.2022, 11:16 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Kohle - Kohlekraftwerk Heyden zweiter Marktrückkehrer
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Kohle
Kohlekraftwerk Heyden zweiter Marktrückkehrer
Das Steinkohlekraftwerk Heyden des Unipers-Konzerns soll ab 29. August wieder Strom für den Markt produzieren. Es ist der zweite Marktrückkehrer. Steag will im November folgen.
Das Uniper-Steinkohlekraftwerk Heyden 4 in Petershagen bei Minden wird ab dem 29. August und voraussichtlich bis zum 30. April 2023 wieder ans Netz gehen, teilte Uniper am 23. August mit. Der Einsatz des 875-MW-Blocks erfolgt im Rahmen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes. Sollten die Fristen dieses Gesetzes verlängert werden, könnte Heyden 4 ein weiteres Jahr im Markt bleiben, so der Konzern weiter in seiner Mitteilung.

Seit dem 14. Juli dürfen Steinkohlekraftwerke aus der Netzreserve wieder in Betrieb gehen, damit in Deutschland Erdgas eingespart werden kann. Kohleverstromung erzeugt zwar mehr Treibhausgase als Erdgas, sichert aber die Stromversorgung. Daher hat die Bundesregierung den Betreibern freigestellt, Kraftwerke auf eigenes Risiko wieder ans Netz zu bringen. Die Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, zunächst bis Ende April 2023.

Allerdings wird Heyden 4 voraussichtlich nur unregelmäßig Strom liefern. Ein Grund sind laut Uniper die beschränkten Transportkapazitäten für Steinkohle im Bahnverkehr. Zudem hat der Konzern bereits eine geplante Unterbrechung von vier Wochen Ende Oktober auf der Seite der Strombörse EEX bekanntgegeben. Die Bundesnetzagentur hatte dem Kraftwerk am 1. Juni 2021 bescheinigt, "systemrelevant" und damit notwendig für die sichere Versorgung der Region zu sein. Andernfalls hätte Uniper das Kraftwerk am 8. Juli 2021 endgültig stillgelegt.

EPH reaktivierte Steinkohleblock Mehrum

Als erstes Kraftwerk folgte das Steinkohlekraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln, zwischen Hannover und Braunschweig, dem Aufruf der Bundesregierung Anfang August (wir berichteten). Es gehört dem tschechischen Energiekonzern EPH. Das Kraftwerk Mehrum befand sich seit Anfang Dezember 2021 in der Reserve. Das Kraftwerk hat eine Nettoleistung von 690 MW.

Neben der bereits gültigen Verordnung für Steinkohle- und Öl-Kraftwerke wird laut Bundeswirtschaftsministerium für Anfang Oktober auch eine Verordnung für das Wiederanfahren von bereits stillgelegten Braunkohlekraftwerken vorbereitet. Hinzu komme eine Gaseinsparverordnung, die die unnötige Verstromung von Erdgas verhindern soll.

Weitere Erzeuger werden wohl folgen. Der Essener Energiekonzern Steag habe die "feste Absicht", mit bis zu 2.300 MW Erzeugungsleistung in den Markt zurückzukehren. Das Unternehmen will im Saarland die beiden Kohlekraftwerke Quierschied und Bexbach voraussichtlich Anfang November wieder in Betrieb nehmen. Technisch und personell wäre auch eine frühere Rückkehr aus der Netzreserve kein Problem, teilte die Steag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

Der Karlsruher Energiekonzern EnBW will seine fünf Reservekraftwerke hingegen nicht zurück an den Markt bringen, da sie aus Altersgründen nicht mehr ununterbrochen laufen könnten. Ein Kohleblock in Karlsruhe solle aber mindestens bis Ende des Winters 2023 / 24 weiterlaufen.

Dienstag, 23.08.2022, 11:16 Uhr
Heidi Roider

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