E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Kohle - Kohle ermöglichte schon vor 3.000 Jahren Massenproduktion
Quelle: LMU München
Kohle

Kohle ermöglichte schon vor 3.000 Jahren Massenproduktion

Die Menschen haben viel früher als bislang angenommen damit begonnen, Braunkohle für sich zu nutzen. Der Rohstoff war schon mehr als 3.000 Jahren wichtig für die „Massenproduktion“.
Bereits im Griechenland der Bronzezeit, damit 1.000 Jahre früher als gedacht, wurden Braunkohlelagerstätten ausgebeutet. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München haben das nun über chemischen Muster nachgewiesen, die Ruß und Abgase aus dieser Zeit im menschlichen Zahnstein hinterließen. Der Braunkohleabbau ermöglichte es den Menschen eine frühe exportorientierte Massenproduktion von Keramiken und Bronzen wie Schwerter und Gefäße aufzubauen.

„Die Funde mykenischer Keramik von Spanien bis Syrien zeigen, dass in den südgriechischen Werkstätten jährlich wohl zehntausende Gefäße vor allem auch für den Export produziert wurden“, sagt Stockhammer. Ein internationales Team um den LMU-Archäologen Philipp Stockhammer konnte zeigen, dass diese Massenproduktion an Alltagsgegenständen vor mehr als 3.000 Jahren wohl vor allem möglich war, weil die Menschen damals bereits systematisch Braunkohle für ihre Brenn- und Schmelzöfen nutzten.

Die Belege dafür haben die Archäologen und Chemiker im Zahnstein bronzezeitlicher Menschen aus Griechenland gefunden. „Die Menschen aus den Werkstätten haben offenbar zu Lebzeiten immer wieder die Abgase vom Verbrennen von Braunkohle eingeatmet“, erklärt Stockhammer. Dies konnten die Forscher aus den chemischen Signaturen im Zahnstein herauslesen.

„Als wir die Datenserien aus der mykenischen Burg von Tiryns auf dem südgriechischen Festland und dem westkretischen Hafenort Chania analysierten, konnten wir es zunächst kaum glauben“, sagt Stephen Buckley von der Universität Tübingen, der die chemischen Analysen vornahm. „Die Hälfte aller Individuen, die wir aus beiden Orten untersuchten − Männer wie Frauen − hatten neben den zu erwartenden Spuren von verbrannten Hölzern ganz klar auch die chemische Signatur von Braunkohle im Zahnstein.“

Donnerstag, 23.12.2021, 11:15 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Kohle - Kohle ermöglichte schon vor 3.000 Jahren Massenproduktion
Quelle: LMU München
Kohle
Kohle ermöglichte schon vor 3.000 Jahren Massenproduktion
Die Menschen haben viel früher als bislang angenommen damit begonnen, Braunkohle für sich zu nutzen. Der Rohstoff war schon mehr als 3.000 Jahren wichtig für die „Massenproduktion“.
Bereits im Griechenland der Bronzezeit, damit 1.000 Jahre früher als gedacht, wurden Braunkohlelagerstätten ausgebeutet. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München haben das nun über chemischen Muster nachgewiesen, die Ruß und Abgase aus dieser Zeit im menschlichen Zahnstein hinterließen. Der Braunkohleabbau ermöglichte es den Menschen eine frühe exportorientierte Massenproduktion von Keramiken und Bronzen wie Schwerter und Gefäße aufzubauen.

„Die Funde mykenischer Keramik von Spanien bis Syrien zeigen, dass in den südgriechischen Werkstätten jährlich wohl zehntausende Gefäße vor allem auch für den Export produziert wurden“, sagt Stockhammer. Ein internationales Team um den LMU-Archäologen Philipp Stockhammer konnte zeigen, dass diese Massenproduktion an Alltagsgegenständen vor mehr als 3.000 Jahren wohl vor allem möglich war, weil die Menschen damals bereits systematisch Braunkohle für ihre Brenn- und Schmelzöfen nutzten.

Die Belege dafür haben die Archäologen und Chemiker im Zahnstein bronzezeitlicher Menschen aus Griechenland gefunden. „Die Menschen aus den Werkstätten haben offenbar zu Lebzeiten immer wieder die Abgase vom Verbrennen von Braunkohle eingeatmet“, erklärt Stockhammer. Dies konnten die Forscher aus den chemischen Signaturen im Zahnstein herauslesen.

„Als wir die Datenserien aus der mykenischen Burg von Tiryns auf dem südgriechischen Festland und dem westkretischen Hafenort Chania analysierten, konnten wir es zunächst kaum glauben“, sagt Stephen Buckley von der Universität Tübingen, der die chemischen Analysen vornahm. „Die Hälfte aller Individuen, die wir aus beiden Orten untersuchten − Männer wie Frauen − hatten neben den zu erwartenden Spuren von verbrannten Hölzern ganz klar auch die chemische Signatur von Braunkohle im Zahnstein.“

Donnerstag, 23.12.2021, 11:15 Uhr
Heidi Roider

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.