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Energie & Management > Klimaschutz - Klimaschutzbericht 2021 sieht noch große Lücke zu den Zielen
Quelle: Fotolia / bluedesign
Klimaschutz

Klimaschutzbericht 2021 sieht noch große Lücke zu den Zielen

Gemäß der Verpflichtung aus dem Klimaschutzgesetz von 2019 verabschiedete die Bundesregierung am 3. November den Bericht für 2021. Damit wird die Umsetzung der Beschlüsse überprüft.
Das Bundeskabinett hat den Klimaschutzbericht 2021 verabschiedet. Er enthält den Umsetzungsstand der Klimaschutzprogramme von 2019 und 2014, ergänzt um bereits zuvor veröffentlichte Informationen zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen in den verschiedenen Sektoren bis 2020 sowie zur Projektion der zu erwartenden Treibhausgasminderungswirkung der bis Mitte 2020 beschlossenen Maßnahmen. Die Bundesregierung erfüllt damit eine Berichtspflicht aus dem Bundes-Klimaschutzgesetz.

Der Klimaschutzbericht stellt fest, dass die weit überwiegende Anzahl der Maßnahmen bereits umgesetzt wurde oder sich in Umsetzung befindet. Der genaue Stand der einzelnen Maßnahmen wird im Klimaschutzbericht aufgeführt. So wurde der Kohleausstieg gesetzlich beschlossen und erste Kohlekraftwerke gegen Entschädigung bereits abgeschaltet. Im Gegenzug wurde das Ausbauziel der erneuerbaren Energien bis 2030 angehoben.

Dennoch stellt der Bericht fest, dass für das in diesem Jahr beschlossene erhöhte Klimaziel von mindestens 65 % statt 55 % Minderung von Treibhausgasen bis 2030 noch weitere bedeutende Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene nötig sind. Die Emissionen für das Jahr 2020 entsprachen einer Minderung von 40,8 % gegenüber 1990 auf rund 739 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.

Erste Maßnahmen umgesetzt

Ein nationaler Emissionshandel für Brennstoffe in den Bereichen Wärme und Verkehr wurde eingeführt. Die Einnahmen werden in Klimaschutzmaßnahmen investiert und den Bürgerinnen und Bürgern über Entlastungen wie etwa bei der Absenkung der EEG-Umlage zurückgegeben. Zudem wurden die Bürger über ein höheres Wohngeld sowie eine höhere Pendlerpauschale entlastet.

Die Mehrwertsteuer auf Zugfahrten wurde gesenkt, im Gegenzug die Luftverkehrssteuer erhöht. Die energetische Gebäudesanierung wird durch Steueranreize gefördert, für den Austausch von Ölheizungen gibt es hohe Förderquoten. Die Umwelt- und Innovationsprämie für den Kauf von Elektroautos und Steuervorteile bei elektrischen Dienstwagen hätten zu deutlich mehr Neuzulassungen von Elektroautos geführt. Ein neues nationales Dekarbonisierungsprogramm unterstütze die Industrie auf ihrem Weg in die Klimaneutralität.

Die Summe der beschlossenen Maßnahmen bringe Deutschland bis 2030 je nach getroffenen Annahmen auf eine Minderung von 49 % gegenüber 1990 (bei einem EU-Emissionshandels-Zertifikatepreis von 30 Euro im Jahr 2030) bzw. auf 51 % (bei einem Zertifikatepreis von 60 Euro im Jahr 2030). Der CO2-Preis im EU-Emissionshandel liegt derzeit bereits bei rund 60 Euro und weitere Verknappungen der Zertifikate sind geplant.

Der Klimaschutzbericht 2021 kann auf der BMU-Homepage heruntergeladen werden.

Mittwoch, 3.11.2021, 14:51 Uhr
Susanne Harmsen
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Klimaschutz
Klimaschutzbericht 2021 sieht noch große Lücke zu den Zielen
Gemäß der Verpflichtung aus dem Klimaschutzgesetz von 2019 verabschiedete die Bundesregierung am 3. November den Bericht für 2021. Damit wird die Umsetzung der Beschlüsse überprüft.
Das Bundeskabinett hat den Klimaschutzbericht 2021 verabschiedet. Er enthält den Umsetzungsstand der Klimaschutzprogramme von 2019 und 2014, ergänzt um bereits zuvor veröffentlichte Informationen zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen in den verschiedenen Sektoren bis 2020 sowie zur Projektion der zu erwartenden Treibhausgasminderungswirkung der bis Mitte 2020 beschlossenen Maßnahmen. Die Bundesregierung erfüllt damit eine Berichtspflicht aus dem Bundes-Klimaschutzgesetz.

Der Klimaschutzbericht stellt fest, dass die weit überwiegende Anzahl der Maßnahmen bereits umgesetzt wurde oder sich in Umsetzung befindet. Der genaue Stand der einzelnen Maßnahmen wird im Klimaschutzbericht aufgeführt. So wurde der Kohleausstieg gesetzlich beschlossen und erste Kohlekraftwerke gegen Entschädigung bereits abgeschaltet. Im Gegenzug wurde das Ausbauziel der erneuerbaren Energien bis 2030 angehoben.

Dennoch stellt der Bericht fest, dass für das in diesem Jahr beschlossene erhöhte Klimaziel von mindestens 65 % statt 55 % Minderung von Treibhausgasen bis 2030 noch weitere bedeutende Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene nötig sind. Die Emissionen für das Jahr 2020 entsprachen einer Minderung von 40,8 % gegenüber 1990 auf rund 739 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.

Erste Maßnahmen umgesetzt

Ein nationaler Emissionshandel für Brennstoffe in den Bereichen Wärme und Verkehr wurde eingeführt. Die Einnahmen werden in Klimaschutzmaßnahmen investiert und den Bürgerinnen und Bürgern über Entlastungen wie etwa bei der Absenkung der EEG-Umlage zurückgegeben. Zudem wurden die Bürger über ein höheres Wohngeld sowie eine höhere Pendlerpauschale entlastet.

Die Mehrwertsteuer auf Zugfahrten wurde gesenkt, im Gegenzug die Luftverkehrssteuer erhöht. Die energetische Gebäudesanierung wird durch Steueranreize gefördert, für den Austausch von Ölheizungen gibt es hohe Förderquoten. Die Umwelt- und Innovationsprämie für den Kauf von Elektroautos und Steuervorteile bei elektrischen Dienstwagen hätten zu deutlich mehr Neuzulassungen von Elektroautos geführt. Ein neues nationales Dekarbonisierungsprogramm unterstütze die Industrie auf ihrem Weg in die Klimaneutralität.

Die Summe der beschlossenen Maßnahmen bringe Deutschland bis 2030 je nach getroffenen Annahmen auf eine Minderung von 49 % gegenüber 1990 (bei einem EU-Emissionshandels-Zertifikatepreis von 30 Euro im Jahr 2030) bzw. auf 51 % (bei einem Zertifikatepreis von 60 Euro im Jahr 2030). Der CO2-Preis im EU-Emissionshandel liegt derzeit bereits bei rund 60 Euro und weitere Verknappungen der Zertifikate sind geplant.

Der Klimaschutzbericht 2021 kann auf der BMU-Homepage heruntergeladen werden.

Mittwoch, 3.11.2021, 14:51 Uhr
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