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Energie & Management > F&E - Klimaschutz-Innovationen brauchen mehr Risikokapital
Quelle: Shutterstock
F&E

Klimaschutz-Innovationen brauchen mehr Risikokapital

Die To-do-Liste der nächsten Bundesregierung wird immer länger: Die von der Dena initiierte "Tech for Net Zero Allianz" fordert mehr Anreize für die Finanzierung von Klima-Innovationen.
Technologische Durchbrüche sind für das die Erreichen der Klimaneutralität unerlässlich. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) muss fast die Hälfte der dafür benötigten globalen Emissionsminderungen von Technologien kommen, die bis heute noch nicht kommerziell verfügbar sind.

Die zukünftige Bundesregierung müsse daher bessere Anreize für die Wachstumsfinanzierung der neuen Klimatechnologien setzen. Das Finanzierungspotential für solche Investitionen in Deutschland wird auf durchschnittlich 22,7 Mrd. Euro pro Jahr bis 2030 geschätzt – zu diesem Schluss kommt der Report der Tech for Net Zero Allianz, der von der Gründerplattform 1.5 Grad Ventures vorbereitet wurde. Die Tech for Net Zero Allianz wurde initiiert von der deutschen Energieagentur Dena und der von Bill Gates gegründeten Organisation Breakthrough Energy. Die Allianz will führende Innovationsakteure in Deutschland zusammenbringen, die gemeinsam die Potenziale von innovativen Technologien zur Erreichung der Klimaneutralität in Deutschland demonstrieren wollen.

Der Report berechnet die Investitionsmöglichkeiten für Aufbau und Entwicklung neuer Klimatechnologie-Start-ups, die in allen Wirtschaftssektoren in Deutschland wirkungsvolle Technologien liefern könnten. Die Analyse stützt sich auf detaillierte Marktprognosen, um die Chancen für Climate-Tech-Unternehmer und Risikokapitalfonds zu ermitteln.

Neben der Förderung des Klimaschutzes bieten diese Technologien auch erhebliche Marktchancen, etwa in besonders geförderten Bereichen wie Ladeinfrastruktur für Elektroautos sowie Wasserstoffinfrastruktur.

Ann Mettler, Vice President Europe bei Breakthrough Energy sagt dazu: „Als Europas größter Volkswirtschaft kommt Deutschland eine besondere Rolle bei der Verwirklichung einer klimaneutralen Zukunft zu. Die Bundesrepublik ist aufgrund ihrer Forschungsstärke gut positioniert, um die Entwicklung vieler bahnbrechender Technologien anzuführen – die neue Bundesregierung muss aber zusehen, dass die Rahmenbedingungen für die nötige Privatfinanzierung attraktiver werden.“

Im selben Kontext fordert die Tech for Net Zero Allianz die kommende Bundesregierung auch auf, Ausgründungen von Climate Tech Start-ups aus Forschungseinrichtungen erleichtern. Es liege in der Verantwortung der Politik, die Hürden für Ausgründungen von Climate Tech Start-ups abzubauen und die Entwicklung von Klimatechnologien bis zur Marktreife zu erleichtern, heißt es in einem Thesenpapier zur Förderung von Climate Tech Start-ups.

Darin hat die Allianz hat drei zentrale Handlungsempfehlungen für die Politik identifiziert:
  • Für Ausgründungen sollte ein "Goldstandard" geschaffen werden. Da deutsche Forschungseinrichtungen größtenteils durch Steuereinnahmen finanziert werden, trägt der Staat die Verantwortung für die geregelte Verwendung der Gelder. Der Standard bringt die Interessen und Zielsetzungen der Beteiligten in Einklang. Klare Vorgaben helfen dabei, Klimatechnologien zu skalieren und stellen Klimaziele über kurzfristige Einnahmen.
  • Die Beteiligung der Forschungseinrichtungen am Climate Tech Start-up sollte möglichst niedrig im einstelligen Prozentbereich angesetzt sein. Derzeit reduzieren zu hohe Beteiligungen oftmals das Investitions- und Wachstumspotenzial der Ausgründungen. Die kurzfristige Gewinnerwartung der Forschungseinrichtungen steht einem erfolgreichen Wachstum dabei im Weg. Steuerfinanzierte Patentrechte sollten an das Technologie-Start-up übertragen werden, um Investitionssicherheit zu gewährleisten.
  • Die Allianz empfiehlt den Forschungseinrichtungen außerdem, auf Umsatzbeteiligung und Lizenzgebühren zu verzichten. Die zusätzlichen Ausgaben blockieren Fremdfinanzierungen und schränken erforderliche Reinvestitionen ein. Klimatechnologien stehen oft in Konkurrenz zu günstigen, fossilen Produkten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, darf der Verkaufspreis der Ausgründungen von den Forschungseinrichtungen nicht zusätzlich nach oben getrieben werden.
Die Reports "Investing in Net Zero" und "Mehr Ausgründungen von Climate Tech Start-ups aus deutschen Forschungseinrichtungen" können von der Webseite der Dena heruntergeladen werden.

Dienstag, 21.09.2021, 11:12 Uhr
Peter Koller
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Klimaschutz-Innovationen brauchen mehr Risikokapital
Die To-do-Liste der nächsten Bundesregierung wird immer länger: Die von der Dena initiierte "Tech for Net Zero Allianz" fordert mehr Anreize für die Finanzierung von Klima-Innovationen.
Technologische Durchbrüche sind für das die Erreichen der Klimaneutralität unerlässlich. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) muss fast die Hälfte der dafür benötigten globalen Emissionsminderungen von Technologien kommen, die bis heute noch nicht kommerziell verfügbar sind.

Die zukünftige Bundesregierung müsse daher bessere Anreize für die Wachstumsfinanzierung der neuen Klimatechnologien setzen. Das Finanzierungspotential für solche Investitionen in Deutschland wird auf durchschnittlich 22,7 Mrd. Euro pro Jahr bis 2030 geschätzt – zu diesem Schluss kommt der Report der Tech for Net Zero Allianz, der von der Gründerplattform 1.5 Grad Ventures vorbereitet wurde. Die Tech for Net Zero Allianz wurde initiiert von der deutschen Energieagentur Dena und der von Bill Gates gegründeten Organisation Breakthrough Energy. Die Allianz will führende Innovationsakteure in Deutschland zusammenbringen, die gemeinsam die Potenziale von innovativen Technologien zur Erreichung der Klimaneutralität in Deutschland demonstrieren wollen.

Der Report berechnet die Investitionsmöglichkeiten für Aufbau und Entwicklung neuer Klimatechnologie-Start-ups, die in allen Wirtschaftssektoren in Deutschland wirkungsvolle Technologien liefern könnten. Die Analyse stützt sich auf detaillierte Marktprognosen, um die Chancen für Climate-Tech-Unternehmer und Risikokapitalfonds zu ermitteln.

Neben der Förderung des Klimaschutzes bieten diese Technologien auch erhebliche Marktchancen, etwa in besonders geförderten Bereichen wie Ladeinfrastruktur für Elektroautos sowie Wasserstoffinfrastruktur.

Ann Mettler, Vice President Europe bei Breakthrough Energy sagt dazu: „Als Europas größter Volkswirtschaft kommt Deutschland eine besondere Rolle bei der Verwirklichung einer klimaneutralen Zukunft zu. Die Bundesrepublik ist aufgrund ihrer Forschungsstärke gut positioniert, um die Entwicklung vieler bahnbrechender Technologien anzuführen – die neue Bundesregierung muss aber zusehen, dass die Rahmenbedingungen für die nötige Privatfinanzierung attraktiver werden.“

Im selben Kontext fordert die Tech for Net Zero Allianz die kommende Bundesregierung auch auf, Ausgründungen von Climate Tech Start-ups aus Forschungseinrichtungen erleichtern. Es liege in der Verantwortung der Politik, die Hürden für Ausgründungen von Climate Tech Start-ups abzubauen und die Entwicklung von Klimatechnologien bis zur Marktreife zu erleichtern, heißt es in einem Thesenpapier zur Förderung von Climate Tech Start-ups.

Darin hat die Allianz hat drei zentrale Handlungsempfehlungen für die Politik identifiziert:
  • Für Ausgründungen sollte ein "Goldstandard" geschaffen werden. Da deutsche Forschungseinrichtungen größtenteils durch Steuereinnahmen finanziert werden, trägt der Staat die Verantwortung für die geregelte Verwendung der Gelder. Der Standard bringt die Interessen und Zielsetzungen der Beteiligten in Einklang. Klare Vorgaben helfen dabei, Klimatechnologien zu skalieren und stellen Klimaziele über kurzfristige Einnahmen.
  • Die Beteiligung der Forschungseinrichtungen am Climate Tech Start-up sollte möglichst niedrig im einstelligen Prozentbereich angesetzt sein. Derzeit reduzieren zu hohe Beteiligungen oftmals das Investitions- und Wachstumspotenzial der Ausgründungen. Die kurzfristige Gewinnerwartung der Forschungseinrichtungen steht einem erfolgreichen Wachstum dabei im Weg. Steuerfinanzierte Patentrechte sollten an das Technologie-Start-up übertragen werden, um Investitionssicherheit zu gewährleisten.
  • Die Allianz empfiehlt den Forschungseinrichtungen außerdem, auf Umsatzbeteiligung und Lizenzgebühren zu verzichten. Die zusätzlichen Ausgaben blockieren Fremdfinanzierungen und schränken erforderliche Reinvestitionen ein. Klimatechnologien stehen oft in Konkurrenz zu günstigen, fossilen Produkten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, darf der Verkaufspreis der Ausgründungen von den Forschungseinrichtungen nicht zusätzlich nach oben getrieben werden.
Die Reports "Investing in Net Zero" und "Mehr Ausgründungen von Climate Tech Start-ups aus deutschen Forschungseinrichtungen" können von der Webseite der Dena heruntergeladen werden.

Dienstag, 21.09.2021, 11:12 Uhr
Peter Koller

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