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Energie & Management > Studie - Klimaschutz durch finanzielle Anreize
Quelle: Fotolia/kav777
Studie

Klimaschutz durch finanzielle Anreize

Dass Menschen umweltbewusst mit Energie umgehen, ist ein wichtiges Handlungsfeld für die Klimapolitik. Aber wie kann man sie dazu bringen? Der Frage ist das MCC-Institut nachgegangen.
Die nach eigenen Angaben bisher umfassendste Metastudie zu diesem Thema hat das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) jetzt vorgelegt. Mit Methoden des maschinellen Lernens scannte das Autorenteam 122 einschlägige Forschungsarbeiten mit Bezug zu 25 Ländern der Erde nach geeigneten Politikinstrumenten, um das Verhalten der Bevölkerung zu beeinflussen. Dabei ging es um Anreize für das Alltagsverhalten der Bürgerinnen und Bürger.

"Nach unserer Wirkungsanalyse können entsprechende Instrumente, flächendeckend angewendet, weltweit und auf kurze Sicht rund 350 Mio. Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr verhindern", wird der Leitautor der Studie Tarun Khanna in einer Institutsmitteilung zitiert.

Die größte Wirkung auf das Energiesparverhalten entfalten der Untersuchung zufolge finanzielle Anreize. So helfen zum Beispiel uhrzeitabhängige Stromtarife nicht nur, das Hochfahren fossiler Energiequellen für Spitzenlast zu vermeiden, sondern sie senken auch den Gesamtenergieverbrauch. Ebenfalls recht gut funktionieren Maßnahmen zur besseren Information der Bevölkerung sowie Feedback-Instrumente – etwa ein bereitgestelltes häusliches Display, das den laufenden Stromverbrauch anzeigt. Eine vergleichsweise geringere, aber gleichwohl signifikante Wirkung haben eher spielerische Aktionen zur Motivation, etwa über spezielle Apps oder Wettbewerbe, sowie Anreize auf Basis vergleichbarer Haushalte.

Aufschlussreich sind auch die Erkenntnisse zum Policy-Mix, also inwieweit der Staat die Wirkung von Instrumenten verstärken kann, wenn er sie in bestimmter Weise kombiniert. Demnach bringt es besonders viel für das Energiesparen im privaten Haushalt, wenn der Staat finanzielle Anreize mit Feedback-Tools und sozialem Vergleich kombiniert.

Dienstag, 27.07.2021, 10:00 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Studie - Klimaschutz durch finanzielle Anreize
Quelle: Fotolia/kav777
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Klimaschutz durch finanzielle Anreize
Dass Menschen umweltbewusst mit Energie umgehen, ist ein wichtiges Handlungsfeld für die Klimapolitik. Aber wie kann man sie dazu bringen? Der Frage ist das MCC-Institut nachgegangen.
Die nach eigenen Angaben bisher umfassendste Metastudie zu diesem Thema hat das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) jetzt vorgelegt. Mit Methoden des maschinellen Lernens scannte das Autorenteam 122 einschlägige Forschungsarbeiten mit Bezug zu 25 Ländern der Erde nach geeigneten Politikinstrumenten, um das Verhalten der Bevölkerung zu beeinflussen. Dabei ging es um Anreize für das Alltagsverhalten der Bürgerinnen und Bürger.

"Nach unserer Wirkungsanalyse können entsprechende Instrumente, flächendeckend angewendet, weltweit und auf kurze Sicht rund 350 Mio. Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr verhindern", wird der Leitautor der Studie Tarun Khanna in einer Institutsmitteilung zitiert.

Die größte Wirkung auf das Energiesparverhalten entfalten der Untersuchung zufolge finanzielle Anreize. So helfen zum Beispiel uhrzeitabhängige Stromtarife nicht nur, das Hochfahren fossiler Energiequellen für Spitzenlast zu vermeiden, sondern sie senken auch den Gesamtenergieverbrauch. Ebenfalls recht gut funktionieren Maßnahmen zur besseren Information der Bevölkerung sowie Feedback-Instrumente – etwa ein bereitgestelltes häusliches Display, das den laufenden Stromverbrauch anzeigt. Eine vergleichsweise geringere, aber gleichwohl signifikante Wirkung haben eher spielerische Aktionen zur Motivation, etwa über spezielle Apps oder Wettbewerbe, sowie Anreize auf Basis vergleichbarer Haushalte.

Aufschlussreich sind auch die Erkenntnisse zum Policy-Mix, also inwieweit der Staat die Wirkung von Instrumenten verstärken kann, wenn er sie in bestimmter Weise kombiniert. Demnach bringt es besonders viel für das Energiesparen im privaten Haushalt, wenn der Staat finanzielle Anreize mit Feedback-Tools und sozialem Vergleich kombiniert.

Dienstag, 27.07.2021, 10:00 Uhr
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