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Energie & Management > Klimaschutz - Klimaneutralität: Stadtwerke Wuppertal setzten auf Zertifikate
Quelle: Shutterstock / Romolo Tavani
Klimaschutz

Klimaneutralität: Stadtwerke Wuppertal setzten auf Zertifikate

Die Wuppertaler Stadtwerke wollen bis 2035 die Energieversorgung und den kommunalen Verkehr klimaneutral betreiben.
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben sich einen festen Fahrplan in Sachen Klimaschutz gegeben. Bis 2030 sollen die Emissionen durch eine Vielzahl von Maßnahmen um 80 % gegenüber 1990 sinken, heißt es von dort. "Bis 2035 will das Unternehmen nicht nur selbst klimaneutral wirtschaften, sondern auch seine Strom- und Gaslieferungen klimaneutral stellen."

Wie das gelingen kann? Klimaschutzkriterien sollen zukünftig im Einkauf und insbesondere bei der Strom- und Gasbeschaffung "verbindlich angewendet" werden. Generell sollen Investitionen darauf geprüft werden, inwieweit sie zur Reduktion von Treibhausgasen beitragen können.

Konkret wollen die WSW die Fernwärme weiter modernisieren und ausbauen. Auch Solar- und Windenergieprojekte sollen in der Stadt, aber auch in der Umgebung − im Bergischen Land − und darüber hinaus umgesetzt werden. Hoffnung setzen die Stadtwerke auf die Geothermie. "In mehreren tausend Metern Tiefe unter Wuppertal liegen geologische Schichten, in denen Temperaturen von weit über 100 Grad Celsius herrschen." Es soll untersucht werden, ob sich diese Energie für die Stadtversorgung nutzen lässt.

Hilkenbach: "Einfach anfangen"

Gleichwohl werde es Wuppertal nicht gelingen, als dicht besiedelte Großstadt seinen Energiebedarf komplett durch erneuerbare Energien aus der Region zu decken, heißt es weiter. Das Unternehmen plant daher, den Zukauf von Zertifikaten, um eigene CO2-Emissionen vor Ort auszugleichen. Nicht infrage kommen dabei Grünstromzertifikate von abgeschriebenen norwegischen oder österreichischen Wasserkraftwerken. "Das hilft weder der Energiewende noch dem Klimaschutz", sagt der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach.

Es sollen nur Zertifikate eingekauft werden, die "einen substanziellen und nachprüfbaren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten." Hilkenbach hofft dabei auf die neue Bundesregierung und verbesserte Rahmenbedingungen – auch mithilfe einer Novellierung des EEG. Denn der Weg zur Klimaneutralität ist ein schwieriger: "Niemand behauptet, dass es einfach wird – und es bereits auf alle Fragen eine Antwort gibt. Aber wichtig ist, sich ein ambitioniertes Ziel zu setzen und einfach anzufangen".

Donnerstag, 9.12.2021, 13:51 Uhr
Stefan Sagmeister
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Die Wuppertaler Stadtwerke wollen bis 2035 die Energieversorgung und den kommunalen Verkehr klimaneutral betreiben.
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben sich einen festen Fahrplan in Sachen Klimaschutz gegeben. Bis 2030 sollen die Emissionen durch eine Vielzahl von Maßnahmen um 80 % gegenüber 1990 sinken, heißt es von dort. "Bis 2035 will das Unternehmen nicht nur selbst klimaneutral wirtschaften, sondern auch seine Strom- und Gaslieferungen klimaneutral stellen."

Wie das gelingen kann? Klimaschutzkriterien sollen zukünftig im Einkauf und insbesondere bei der Strom- und Gasbeschaffung "verbindlich angewendet" werden. Generell sollen Investitionen darauf geprüft werden, inwieweit sie zur Reduktion von Treibhausgasen beitragen können.

Konkret wollen die WSW die Fernwärme weiter modernisieren und ausbauen. Auch Solar- und Windenergieprojekte sollen in der Stadt, aber auch in der Umgebung − im Bergischen Land − und darüber hinaus umgesetzt werden. Hoffnung setzen die Stadtwerke auf die Geothermie. "In mehreren tausend Metern Tiefe unter Wuppertal liegen geologische Schichten, in denen Temperaturen von weit über 100 Grad Celsius herrschen." Es soll untersucht werden, ob sich diese Energie für die Stadtversorgung nutzen lässt.

Hilkenbach: "Einfach anfangen"

Gleichwohl werde es Wuppertal nicht gelingen, als dicht besiedelte Großstadt seinen Energiebedarf komplett durch erneuerbare Energien aus der Region zu decken, heißt es weiter. Das Unternehmen plant daher, den Zukauf von Zertifikaten, um eigene CO2-Emissionen vor Ort auszugleichen. Nicht infrage kommen dabei Grünstromzertifikate von abgeschriebenen norwegischen oder österreichischen Wasserkraftwerken. "Das hilft weder der Energiewende noch dem Klimaschutz", sagt der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach.

Es sollen nur Zertifikate eingekauft werden, die "einen substanziellen und nachprüfbaren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten." Hilkenbach hofft dabei auf die neue Bundesregierung und verbesserte Rahmenbedingungen – auch mithilfe einer Novellierung des EEG. Denn der Weg zur Klimaneutralität ist ein schwieriger: "Niemand behauptet, dass es einfach wird – und es bereits auf alle Fragen eine Antwort gibt. Aber wichtig ist, sich ein ambitioniertes Ziel zu setzen und einfach anzufangen".

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