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Energie & Management > Gas - Klage gegen Erdgasförderung im Wattenmeer
Quelle: Fotolia / zozzzzo
Gas

Klage gegen Erdgasförderung im Wattenmeer

Gegen Pläne eines holländischen Unternehmens, in der Nordsee Erdgas zu fördern, wächst der Widerstand. Mehrere deutsche Inseln klagen, Umweltverbände ebenfalls.
Die Firma One-Days will in Bereichen, die 20 bis 30 Kilometer vor den Inseln Schiermonnikoog (Niederlande), Borkum und Juist liegen, nach Erdgas bohren. Die Region ist allerdings von mehreren Naturschutzgebieten umgeben. Neben der Sorge um die ökologischen Lebensräume befürchtet man auf den Inseln auch Emissionen durch die Bautätigkeiten und Beeinträchtigungen durch die Infrastruktur der Erdgasplattformen. Befürchtungen, es könnte Bodenabsenkungen oder Erdbeben geben, wurden ebenfalls laut. Deshalb haben die betroffenen Inselgemeinden sowie Umweltverbände um die Deutsche Umwelthilfe jetzt bei der Verwaltungskammer eines Gerichts in Den Haag Klage eingereicht.

Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist die Stimmungslage auf Borkum mehrheitlich gegen das Vorhaben des niederländischen Ergasunternehmens. Wie der Bürgermeister der Insel, Jürgen Akkermann, dem Blatt sagte, habe man die Klage angesichts der aktuell angespannten Versorgungslage genau abgewogen. Eine Mehrheit im Verwaltungsausschuss der Stadt sei aber dafür gewesen, rechtliche Schritte einzuleiten. In dem Zusammenhang verwies Akkermann auf Umweltrisiken, die „für die nächsten 20 bis 30 Jahre zementiert werden“.

Das Gasfeld vor der Küste Borkums ist nur 500 Meter von deutschen Hoheitsgewässern entfernt und 20 Kilometer von Borkum. Es soll ein Gesamtvolumen von 13 Mrd. m3 Erdgas haben. Zusammen mit weiteren umliegenden Gebieten werden 60 Mrd. m3 vermutet, rund die Hälfte davon auf deutschem Hoheitsgebiet.

Auf niederländischer Seite hatten die Behörden Anfang Juni grünes Licht für eine Förderung gegeben. Die vorgelegten Pläne würden alle Bedingungen erfüllen und die Auflagen seien wegen der Umweltbedenken noch einmal verschärft worden, wie es damals hieß. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte erst kürzlich eine Erklärung mit One-Days über die Erdgasförderung unterzeichnet. Die Grüne Landtagsopposition wiederum unterstütze die Klage mit Verweis auf die geringe Gasmenge, die für die nächsten beiden Winter überdies noch nicht zur Verfügung stehen würde.

Montag, 18.07.2022, 14:32 Uhr
Günter Drewnitzky
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Gas
Klage gegen Erdgasförderung im Wattenmeer
Gegen Pläne eines holländischen Unternehmens, in der Nordsee Erdgas zu fördern, wächst der Widerstand. Mehrere deutsche Inseln klagen, Umweltverbände ebenfalls.
Die Firma One-Days will in Bereichen, die 20 bis 30 Kilometer vor den Inseln Schiermonnikoog (Niederlande), Borkum und Juist liegen, nach Erdgas bohren. Die Region ist allerdings von mehreren Naturschutzgebieten umgeben. Neben der Sorge um die ökologischen Lebensräume befürchtet man auf den Inseln auch Emissionen durch die Bautätigkeiten und Beeinträchtigungen durch die Infrastruktur der Erdgasplattformen. Befürchtungen, es könnte Bodenabsenkungen oder Erdbeben geben, wurden ebenfalls laut. Deshalb haben die betroffenen Inselgemeinden sowie Umweltverbände um die Deutsche Umwelthilfe jetzt bei der Verwaltungskammer eines Gerichts in Den Haag Klage eingereicht.

Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist die Stimmungslage auf Borkum mehrheitlich gegen das Vorhaben des niederländischen Ergasunternehmens. Wie der Bürgermeister der Insel, Jürgen Akkermann, dem Blatt sagte, habe man die Klage angesichts der aktuell angespannten Versorgungslage genau abgewogen. Eine Mehrheit im Verwaltungsausschuss der Stadt sei aber dafür gewesen, rechtliche Schritte einzuleiten. In dem Zusammenhang verwies Akkermann auf Umweltrisiken, die „für die nächsten 20 bis 30 Jahre zementiert werden“.

Das Gasfeld vor der Küste Borkums ist nur 500 Meter von deutschen Hoheitsgewässern entfernt und 20 Kilometer von Borkum. Es soll ein Gesamtvolumen von 13 Mrd. m3 Erdgas haben. Zusammen mit weiteren umliegenden Gebieten werden 60 Mrd. m3 vermutet, rund die Hälfte davon auf deutschem Hoheitsgebiet.

Auf niederländischer Seite hatten die Behörden Anfang Juni grünes Licht für eine Förderung gegeben. Die vorgelegten Pläne würden alle Bedingungen erfüllen und die Auflagen seien wegen der Umweltbedenken noch einmal verschärft worden, wie es damals hieß. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte erst kürzlich eine Erklärung mit One-Days über die Erdgasförderung unterzeichnet. Die Grüne Landtagsopposition wiederum unterstütze die Klage mit Verweis auf die geringe Gasmenge, die für die nächsten beiden Winter überdies noch nicht zur Verfügung stehen würde.

Montag, 18.07.2022, 14:32 Uhr
Günter Drewnitzky

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