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Energie & Management > Strom - Kennzahl für Primärenergie zur Stormerzeugung sinkt weiter
Quelle: Shutterstock / Somnuek saelim
Strom

Kennzahl für Primärenergie zur Stormerzeugung sinkt weiter

Zur Erzeugung von einer Kilowattstunde Strom benötigten Betreiber konventioneller Kraftwerke im vergangenen Jahr 0,92 Kilowattstunden Primärenergie.
Die Marke 1 zum ersten Mal unterschritten: Das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien („IINAS“) ermittelt jährlich für den Strommix, wie viel nicht erneuerbare Energie nötig war, um eine Kilowattstunde zu erzeugen. Der „KEVne“, so die Kurzbezeichnung der Kennzahl, ist im Jahr 2024 auf 0,92 gesunken. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 benötigten Betreiber konventioneller Kraftwerke noch mehr als 1,9 kWh Primärenergie aus nicht erneuerbaren Quellen für eine Kilowattstunde im deutschen Stromnetz. Zur Jahrtausendwende lag der Wert bei 2,71.

Gegenstand der Berechnungen des Instituts sind überdies die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte Kilowattstunde. Für 2024 kommt es auf einen Wert von 343 Gramm CO2 Äq/kWh. Im Jahr 2016 waren es 566 Gramm, im Jahr 2000 fast 680 Gramm.

Die Experten errechnen die Kennzahl nicht nur verbraucherseitig, bezogen auf das lokale Netz, sondern auch bezogen auf den Kraftwerkspark, also ohne Netz- und Verteilverluste. Der KEVne für den Kraftwerkspark landete 2024 bei 0,89, die Treibhausgasemissionen bei 332 Gramm.

Szenarien für 2030 und 2050 modelliert

Die Auswertung für das Jahr 2024 zeige, „dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeugungskapazitäten – insbesondere aus Solar- und Windenergie – sowie dem erstmaligen Wegfall der Kernenergieerzeugung und den gesunkenen Anteilen an Strom aus Braun- und Steinkohle fortsetzt“, resümiert die Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung (HEA), die die jährliche Analyse in Auftrag gibt.

 
Entwicklung des „KEV“. Das Verhältnis stellt dar, welche Menge an Primärenergie aus nicht erneuerbaren Quellen aufzuwenden ist, um eine Kilowattstunde an Endkunden zu liefern. Dargestellt sind zudem die entsprechenden Treibhausgasemissionen
(Zum Vergrößern auf die Grafik klicken)
Quelle: HEA

Die neue Studie enthält auch einen Ausblick auf der Basis des Nationalen Energie- und Klimaplans (NECP). Das „NECP-update-Szenario“ für 2030 zeige, verbraucherseitig nur noch einen KEV von 0,47 primär/kWh und THG-Emissionen von gerundet 113 Gramm CO2Äq/kWh. Das entsprechende Szenario für 2050 ergebe einen KEV von 0,11 kWh primär/kWh und THG-Emissionen von 31 Gramm CO2Äq/kWh.

Der KEV könne als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) werde zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN/TS 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen, erläutert die HEA.

Die Studie mit dem Titel „Der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch und THG-Emissionen des deutschen Strommix im Jahr 2024 sowie Ausblicke auf 2030 und 2050“ steht im Internet zum Download bereit.

Freitag, 24.10.2025, 17:01 Uhr
Manfred Fischer
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Strom
Kennzahl für Primärenergie zur Stormerzeugung sinkt weiter
Zur Erzeugung von einer Kilowattstunde Strom benötigten Betreiber konventioneller Kraftwerke im vergangenen Jahr 0,92 Kilowattstunden Primärenergie.
Die Marke 1 zum ersten Mal unterschritten: Das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien („IINAS“) ermittelt jährlich für den Strommix, wie viel nicht erneuerbare Energie nötig war, um eine Kilowattstunde zu erzeugen. Der „KEVne“, so die Kurzbezeichnung der Kennzahl, ist im Jahr 2024 auf 0,92 gesunken. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 benötigten Betreiber konventioneller Kraftwerke noch mehr als 1,9 kWh Primärenergie aus nicht erneuerbaren Quellen für eine Kilowattstunde im deutschen Stromnetz. Zur Jahrtausendwende lag der Wert bei 2,71.

Gegenstand der Berechnungen des Instituts sind überdies die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte Kilowattstunde. Für 2024 kommt es auf einen Wert von 343 Gramm CO2 Äq/kWh. Im Jahr 2016 waren es 566 Gramm, im Jahr 2000 fast 680 Gramm.

Die Experten errechnen die Kennzahl nicht nur verbraucherseitig, bezogen auf das lokale Netz, sondern auch bezogen auf den Kraftwerkspark, also ohne Netz- und Verteilverluste. Der KEVne für den Kraftwerkspark landete 2024 bei 0,89, die Treibhausgasemissionen bei 332 Gramm.

Szenarien für 2030 und 2050 modelliert

Die Auswertung für das Jahr 2024 zeige, „dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeugungskapazitäten – insbesondere aus Solar- und Windenergie – sowie dem erstmaligen Wegfall der Kernenergieerzeugung und den gesunkenen Anteilen an Strom aus Braun- und Steinkohle fortsetzt“, resümiert die Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung (HEA), die die jährliche Analyse in Auftrag gibt.

 
Entwicklung des „KEV“. Das Verhältnis stellt dar, welche Menge an Primärenergie aus nicht erneuerbaren Quellen aufzuwenden ist, um eine Kilowattstunde an Endkunden zu liefern. Dargestellt sind zudem die entsprechenden Treibhausgasemissionen
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Quelle: HEA

Die neue Studie enthält auch einen Ausblick auf der Basis des Nationalen Energie- und Klimaplans (NECP). Das „NECP-update-Szenario“ für 2030 zeige, verbraucherseitig nur noch einen KEV von 0,47 primär/kWh und THG-Emissionen von gerundet 113 Gramm CO2Äq/kWh. Das entsprechende Szenario für 2050 ergebe einen KEV von 0,11 kWh primär/kWh und THG-Emissionen von 31 Gramm CO2Äq/kWh.

Der KEV könne als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) werde zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN/TS 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen, erläutert die HEA.

Die Studie mit dem Titel „Der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch und THG-Emissionen des deutschen Strommix im Jahr 2024 sowie Ausblicke auf 2030 und 2050“ steht im Internet zum Download bereit.

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Manfred Fischer

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