E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Personalie - Keine Ruhe in Aurich: Enercon braucht neuen Vorstandschef
Quelle: Shutterstock / Andrii Yalansky
Personalie

Keine Ruhe in Aurich: Enercon braucht neuen Vorstandschef

Er rückte überraschend auf den Enercon-Chefposten, jetzt tritt er genauso unerwartet wieder ab: Momme Janssen macht den Vorsitz der Geschäftsleitung beim Windturbinenbauer frei.
Als sein Amtsvorgänger Hans-Dieter Kettwig in den Ruhestand ging, war die Nachfolge in der Geschäftsleitung von Enercon geregelt. Nun hat Momme Janssen überraschend angekündigt, den Auricher Windturbinenbauer zum 31. Dezember und damit nach nur etwas mehr als einem Jahr an der Spitze zu verlassen. Und ein neuer Geschäftsführer ist kurzfristig nicht in Sicht.
 
Momme Janssen wird in den Enercon-Geschichtsbüchern nur eine Randerscheinung bleiben
Quelle: Enercon


Momme Janssen werde Enercon „über das Jahresende hinaus zur Verfügung stehen, um die Leitung des Unternehmens kommissarisch sicherzustellen und die geordnete Übergabe zu gewährleisten“, so Heiko Janssen in einer Mitteilung des Unternehmens. Heiko Janssen ist Vorstand der Aloys-Wobben-Stiftung, der Alleingesellschafterin von Enercon.

Suche nach Janssens Nachfolger zieht sich wohl bis ins neue Jahr

Damit scheint Enercon trotz „fortgeschrittener Suche“ und „konstruktiver Gespräche“ bis zum Jahresende keinen Nachfolger präsentieren zu können – und es wird wohl auch keiner der vier anderen Top-Manager aufrücken. Beim Turbinenhersteller sind aktuell Jost Backhaus für das operative Geschäft, Stefan Lütkemeyer für den kaufmännischen Bereich, Martin Prillmann für die Restrukturierung und Jörg Scholle für den technischen Bereich verantwortlich.

Damit bläst der Wind den Aurichern weiter ins Gesicht. Enercon hatte seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts auch wegen der politisch ausgebremsten Energiewende seine Position als Marktführer in Deutschland eingebüßt und war in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. 2016 trat Momme Janssen als Personalleiter ins Unternehmen ein, um Enercon neu auszurichten.

Ihm oblag es, die Integration der Produktion im Rahmen des Turnarounds vorzubereiten. 2019 rückte er als Verantwortlicher für Personal, Kommunikation & Marketing sowie IT in die Geschäftsführung auf, zum 1. Dezember 2020 löste er Kettwig an der Vorstandsspitze ab.

Scheidender Geschäftsführer gibt "persönliche Gründe" an

Die 2019 eingeleitete Wende bei Enercon hat Momme Janssen in seiner kurzen Zeit als Chef nicht vollenden können, das Unternehmen gibt sich dafür offiziell bis Ende 2022 Zeit. Entsprechend lassen sich auch die Worte von Heiko Janssen deuten, der dem Geschäftsführer „erreichte Meilensteine“ attestiert und zugleich betont, die Neuausrichtung fortsetzen und „zum Erfolg führen“ zu wollen. So oder so sieht das Unternehmen in Momme Janssen „einen der Architekten des Turnarounds“.

Für seine Demission, die ihm „alles andere als leicht“ falle, gibt Janssen der Unternehmensmitteilung zufolge „persönliche Gründe“ an. Enercon habe den richtigen Weg eingeschlagen und stehe „im kommenden Jahr vor den entscheidenden Schritten für die Wirksamkeit der Maßnahmen im operativen Geschäft“.

Stiftungsvorstand Heiko Janssen bedauert den Rückzug Momme Janssens „außerordentlich“. Für die mit schmerzhaften Einschnitten verbundene Neustrukturierung des Unternehmens zollte Stiftungschef Heiko Janssen dem scheidenden Manager Respekt. „Durch seinen Fokus auf die Regionalisierung entwickelte Enercon sich unter seiner Führung zu einem internationalen Industrieunternehmen weiter.“

Dienstag, 2.11.2021, 13:14 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Personalie - Keine Ruhe in Aurich: Enercon braucht neuen Vorstandschef
Quelle: Shutterstock / Andrii Yalansky
Personalie
Keine Ruhe in Aurich: Enercon braucht neuen Vorstandschef
Er rückte überraschend auf den Enercon-Chefposten, jetzt tritt er genauso unerwartet wieder ab: Momme Janssen macht den Vorsitz der Geschäftsleitung beim Windturbinenbauer frei.
Als sein Amtsvorgänger Hans-Dieter Kettwig in den Ruhestand ging, war die Nachfolge in der Geschäftsleitung von Enercon geregelt. Nun hat Momme Janssen überraschend angekündigt, den Auricher Windturbinenbauer zum 31. Dezember und damit nach nur etwas mehr als einem Jahr an der Spitze zu verlassen. Und ein neuer Geschäftsführer ist kurzfristig nicht in Sicht.
 
Momme Janssen wird in den Enercon-Geschichtsbüchern nur eine Randerscheinung bleiben
Quelle: Enercon


Momme Janssen werde Enercon „über das Jahresende hinaus zur Verfügung stehen, um die Leitung des Unternehmens kommissarisch sicherzustellen und die geordnete Übergabe zu gewährleisten“, so Heiko Janssen in einer Mitteilung des Unternehmens. Heiko Janssen ist Vorstand der Aloys-Wobben-Stiftung, der Alleingesellschafterin von Enercon.

Suche nach Janssens Nachfolger zieht sich wohl bis ins neue Jahr

Damit scheint Enercon trotz „fortgeschrittener Suche“ und „konstruktiver Gespräche“ bis zum Jahresende keinen Nachfolger präsentieren zu können – und es wird wohl auch keiner der vier anderen Top-Manager aufrücken. Beim Turbinenhersteller sind aktuell Jost Backhaus für das operative Geschäft, Stefan Lütkemeyer für den kaufmännischen Bereich, Martin Prillmann für die Restrukturierung und Jörg Scholle für den technischen Bereich verantwortlich.

Damit bläst der Wind den Aurichern weiter ins Gesicht. Enercon hatte seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts auch wegen der politisch ausgebremsten Energiewende seine Position als Marktführer in Deutschland eingebüßt und war in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. 2016 trat Momme Janssen als Personalleiter ins Unternehmen ein, um Enercon neu auszurichten.

Ihm oblag es, die Integration der Produktion im Rahmen des Turnarounds vorzubereiten. 2019 rückte er als Verantwortlicher für Personal, Kommunikation & Marketing sowie IT in die Geschäftsführung auf, zum 1. Dezember 2020 löste er Kettwig an der Vorstandsspitze ab.

Scheidender Geschäftsführer gibt "persönliche Gründe" an

Die 2019 eingeleitete Wende bei Enercon hat Momme Janssen in seiner kurzen Zeit als Chef nicht vollenden können, das Unternehmen gibt sich dafür offiziell bis Ende 2022 Zeit. Entsprechend lassen sich auch die Worte von Heiko Janssen deuten, der dem Geschäftsführer „erreichte Meilensteine“ attestiert und zugleich betont, die Neuausrichtung fortsetzen und „zum Erfolg führen“ zu wollen. So oder so sieht das Unternehmen in Momme Janssen „einen der Architekten des Turnarounds“.

Für seine Demission, die ihm „alles andere als leicht“ falle, gibt Janssen der Unternehmensmitteilung zufolge „persönliche Gründe“ an. Enercon habe den richtigen Weg eingeschlagen und stehe „im kommenden Jahr vor den entscheidenden Schritten für die Wirksamkeit der Maßnahmen im operativen Geschäft“.

Stiftungsvorstand Heiko Janssen bedauert den Rückzug Momme Janssens „außerordentlich“. Für die mit schmerzhaften Einschnitten verbundene Neustrukturierung des Unternehmens zollte Stiftungschef Heiko Janssen dem scheidenden Manager Respekt. „Durch seinen Fokus auf die Regionalisierung entwickelte Enercon sich unter seiner Führung zu einem internationalen Industrieunternehmen weiter.“

Dienstag, 2.11.2021, 13:14 Uhr
Volker Stephan

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.