E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Windkraft Offshore - Japaner steigen in spanischen Windpark vor Rügen ein
Quelle: Shutterstock / Paul Biryukov
Windkraft Offshore

Japaner steigen in spanischen Windpark vor Rügen ein

Die spanische Iberdrola errichtet derzeit den Ostsee-Windpark „Windanker“. Jetzt hat sie Japaner als Mitinvestor hineingenommen. Und deutet an, wie sie auf den Kaufpreis kommt.
Der spanische Energiekonzern Iberdrola setzt seine weltweite Allianzenstrategie bei dem im Bau befindlichen 315-MW-Windpark „Windanker“ fort, um seine Finanzkraft für weiteres weltweites Wachstum bei erneuerbaren Energien in Ländern mit hoher Kreditwürdigkeit zu stärken: Iberdrola verkaufte 49 Prozent an „Windanker“ an das japanische Energieunternehmen Kansai. Das geht aus einer Meldung der Iberdrola Deutschland vom 13. Dezember hervor.

Die Partner bewerten den Windpark demnach mit 1,28 Milliarden Euro, was dem 13,5-Fachen seines Ergebnisbetrags vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) entspricht. Iberdrola und Kansai sind bereits Mitgesellschafter des nordenglischen Regionalversorgers Electricity North West (ENW).

Iberdrola bleibt bei „Windanker“ Mehreitseigner, Projektierer und Betriebsführer, hieß es ausdrücklich. Kansais Anteil ist also eine reine Finanzbeteiligung, zudem eine sichere, weil 100 Prozent der zu erwartenden Stromerzeugung bereits via PPA an Industriekunden verkauft sind (wir berichteten).

Jetzt haben alle ihre drei Ostsee-Windparks Juniorpartner

Deutschlandchef Felipe Montero hatte im Oktober in einem Interview mit dieser Redaktion gesagt, in diesem Jahr habe man die Investitionsentscheidung getroffen. Man befinde sich „mitten in der Herstellung der Fundamente, in 2025 werden wir sie offshore errichten, dann kommen die Windkraftanlagen“. Es handelt sich um 21 Windräder mit je 15 MW Leistung. Im letzten Quartal 2026 soll „Windanker“ schließlich ans Netz gehen.

Auf ähnliche Weise hatte Iberdrola in seinen schon lange in Betrieb befindlichen Ostsee-Windpark „Wikinger“ den Investor Energy Infrastructure Partners (EIP) hineingenommen. Beim zweiten Ostsee-Windpark der Spanier, dem fast fertig errichteten „Baltic Eagle“, ist der Erneuerbaren-Investor Masdar aus Abu Dhabi Juniorpartner. Das Projekt soll nur der Anfang der Partnerschaft sein.

Allianzen gehen über Erneuerbare hinaus

Weitere Allianzen mit anderen Unternehmen weltweit drehen sich nicht nur um grüne Kraftwerke, sondern auch um grünen Wasserstoff (zusammen mit Masdar), Netzbetrieb oder E-Ladeinfrastruktur (zusammen mit BP auf der Iberischen Halbinsel). Iberdrola hat, um seine Eigenkapitalbasis zu stärken, auch Gas- und Dampfkraftwerke in Mexiko verkauft, die ohnehin nicht in ihren Dekarbonisierungskurs passen.

Das frische Geld werden die Spanier auch brauchen, schließlich wollen sie allein für mehr als 15 Milliarden Euro ihre globale Offshorewind-Leistung bis 2026 auf 4.800 MW verdoppeln. In Betrieb sind mehr als 43.000 MW Erneuerbaren-Kraftwerke, davon gut 20.000 MW Windenergieanlagen an Land.

Kansai hatte sich für die Transaktion von Clifford Chance beraten lassen. „Windanker“ ist für Kansai die fünfte Offshore-Windparkbeteiligung. Das Unternehmen kommt damit auf 3.000 MW außerhalb Japans.

Freitag, 13.12.2024, 16:10 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Offshore - Japaner steigen in spanischen Windpark vor Rügen ein
Quelle: Shutterstock / Paul Biryukov
Windkraft Offshore
Japaner steigen in spanischen Windpark vor Rügen ein
Die spanische Iberdrola errichtet derzeit den Ostsee-Windpark „Windanker“. Jetzt hat sie Japaner als Mitinvestor hineingenommen. Und deutet an, wie sie auf den Kaufpreis kommt.
Der spanische Energiekonzern Iberdrola setzt seine weltweite Allianzenstrategie bei dem im Bau befindlichen 315-MW-Windpark „Windanker“ fort, um seine Finanzkraft für weiteres weltweites Wachstum bei erneuerbaren Energien in Ländern mit hoher Kreditwürdigkeit zu stärken: Iberdrola verkaufte 49 Prozent an „Windanker“ an das japanische Energieunternehmen Kansai. Das geht aus einer Meldung der Iberdrola Deutschland vom 13. Dezember hervor.

Die Partner bewerten den Windpark demnach mit 1,28 Milliarden Euro, was dem 13,5-Fachen seines Ergebnisbetrags vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) entspricht. Iberdrola und Kansai sind bereits Mitgesellschafter des nordenglischen Regionalversorgers Electricity North West (ENW).

Iberdrola bleibt bei „Windanker“ Mehreitseigner, Projektierer und Betriebsführer, hieß es ausdrücklich. Kansais Anteil ist also eine reine Finanzbeteiligung, zudem eine sichere, weil 100 Prozent der zu erwartenden Stromerzeugung bereits via PPA an Industriekunden verkauft sind (wir berichteten).

Jetzt haben alle ihre drei Ostsee-Windparks Juniorpartner

Deutschlandchef Felipe Montero hatte im Oktober in einem Interview mit dieser Redaktion gesagt, in diesem Jahr habe man die Investitionsentscheidung getroffen. Man befinde sich „mitten in der Herstellung der Fundamente, in 2025 werden wir sie offshore errichten, dann kommen die Windkraftanlagen“. Es handelt sich um 21 Windräder mit je 15 MW Leistung. Im letzten Quartal 2026 soll „Windanker“ schließlich ans Netz gehen.

Auf ähnliche Weise hatte Iberdrola in seinen schon lange in Betrieb befindlichen Ostsee-Windpark „Wikinger“ den Investor Energy Infrastructure Partners (EIP) hineingenommen. Beim zweiten Ostsee-Windpark der Spanier, dem fast fertig errichteten „Baltic Eagle“, ist der Erneuerbaren-Investor Masdar aus Abu Dhabi Juniorpartner. Das Projekt soll nur der Anfang der Partnerschaft sein.

Allianzen gehen über Erneuerbare hinaus

Weitere Allianzen mit anderen Unternehmen weltweit drehen sich nicht nur um grüne Kraftwerke, sondern auch um grünen Wasserstoff (zusammen mit Masdar), Netzbetrieb oder E-Ladeinfrastruktur (zusammen mit BP auf der Iberischen Halbinsel). Iberdrola hat, um seine Eigenkapitalbasis zu stärken, auch Gas- und Dampfkraftwerke in Mexiko verkauft, die ohnehin nicht in ihren Dekarbonisierungskurs passen.

Das frische Geld werden die Spanier auch brauchen, schließlich wollen sie allein für mehr als 15 Milliarden Euro ihre globale Offshorewind-Leistung bis 2026 auf 4.800 MW verdoppeln. In Betrieb sind mehr als 43.000 MW Erneuerbaren-Kraftwerke, davon gut 20.000 MW Windenergieanlagen an Land.

Kansai hatte sich für die Transaktion von Clifford Chance beraten lassen. „Windanker“ ist für Kansai die fünfte Offshore-Windparkbeteiligung. Das Unternehmen kommt damit auf 3.000 MW außerhalb Japans.

Freitag, 13.12.2024, 16:10 Uhr
Georg Eble

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.