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Energie & Management > Gas - Japan und Südkorea zeigen Alaska LNG kalte Schulter
Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
Gas

Japan und Südkorea zeigen Alaska LNG kalte Schulter

Die USA planen die größte Energieinvestition ihrer Geschichte. Das Projekt Alaska LNG hängt aber von ausreichendem Interesse aus Fernost ab. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Japan und Südkorea haben das Angebot der USA abgelehnt, sich an einem 44 Milliarden Dollar teuren Erdgasprojekt in Alaska zu beteiligen, das eine der größten Energieinvestitionen in der amerikanischen Geschichte wäre. Die Ablehnungen blockieren ein Projekt für Flüssigerdgas (LNG), das in letzter Zeit Fortschritte gemacht hat.

Washington ist der Ansicht, dass der Export von Gas aus Alaska die globale Sicherheit erhöhen würde, indem er den asiatischen Ländern eine Alternative zu russischem Gas bietet.

Der Plan, "Alaska LNG" genannt, sieht eine 1.300 Kilometer lange Pipeline vor, die Erdgas von Feldern nördlich des Polarkreises in den südlichen Teil des Bundesstaates transportieren soll, von wo aus es hauptsächlich nach Japan, Südkorea und in andere asiatische Länder verschifft werden soll.

Das US-Energieministerium hatte im April grünes Licht für das Projekt gegeben, das bis etwa 2030 in Betrieb gehen soll. Nach US-Bundesrecht hat es Anspruch auf Kreditbürgschaften von mehr als 30 Milliarden Dollar. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Planung sei das Projekt näher denn je an seinem Start, sagte Senator Dan Sullivan aus Alaska. Der nächste Schritt sei, Käufer in Asien zu finden. "Diese Komponente des Privatsektors ist wirklich wichtig, und das geschieht, während wir hier sprechen", sagte Sullivan.

Aber Personen, die mit den Plänen mehrerer potenzieller Top-Käufer in Japan und Südkorea vertraut sind, sagten der Nachrichtenagentur Dow Jones, dass die Unternehmen nicht daran interessiert seien, in das Projekt zu investieren oder Verträge zum Kauf des Gases zu unterzeichnen, und auch Energiepolitiker haben Alaska die kalte Schulter gezeigt.

Potenzielle Käufer hätten kein Vertrauen in den Zeitplan des Projekts, sagten Vertreter der Unternehmen und der japanischen Regierung. Sie glauben, dass die asiatischen Länder bis 2030 über andere Quellen für eine stabile Erdgasversorgung verfügen werden, obwohl der Gasmarkt unbeständig ist und konkurrierende Projekte ebenfalls Risiken bergen.

Die asiatischen Käufer seien auch besorgt über das Fehlen größerer Investitionsverpflichtungen seitens großer US-Energieunternehmen für das Alaska-Projekt, hieß es von informierten Personen.

Exxon Mobil hatte das Projekt 2016 an den Staat Alaska übergeben, das Unternehmen bleibt aber auf andere Weise daran beteiligt, zum Beispiel als Berater bei der Frage, wie das Vorhaben wettbewerbsfähiger gemacht werden kann.


Dienstag, 25.07.2023, 14:52 Uhr
MBI
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Japan und Südkorea zeigen Alaska LNG kalte Schulter
Die USA planen die größte Energieinvestition ihrer Geschichte. Das Projekt Alaska LNG hängt aber von ausreichendem Interesse aus Fernost ab. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Japan und Südkorea haben das Angebot der USA abgelehnt, sich an einem 44 Milliarden Dollar teuren Erdgasprojekt in Alaska zu beteiligen, das eine der größten Energieinvestitionen in der amerikanischen Geschichte wäre. Die Ablehnungen blockieren ein Projekt für Flüssigerdgas (LNG), das in letzter Zeit Fortschritte gemacht hat.

Washington ist der Ansicht, dass der Export von Gas aus Alaska die globale Sicherheit erhöhen würde, indem er den asiatischen Ländern eine Alternative zu russischem Gas bietet.

Der Plan, "Alaska LNG" genannt, sieht eine 1.300 Kilometer lange Pipeline vor, die Erdgas von Feldern nördlich des Polarkreises in den südlichen Teil des Bundesstaates transportieren soll, von wo aus es hauptsächlich nach Japan, Südkorea und in andere asiatische Länder verschifft werden soll.

Das US-Energieministerium hatte im April grünes Licht für das Projekt gegeben, das bis etwa 2030 in Betrieb gehen soll. Nach US-Bundesrecht hat es Anspruch auf Kreditbürgschaften von mehr als 30 Milliarden Dollar. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Planung sei das Projekt näher denn je an seinem Start, sagte Senator Dan Sullivan aus Alaska. Der nächste Schritt sei, Käufer in Asien zu finden. "Diese Komponente des Privatsektors ist wirklich wichtig, und das geschieht, während wir hier sprechen", sagte Sullivan.

Aber Personen, die mit den Plänen mehrerer potenzieller Top-Käufer in Japan und Südkorea vertraut sind, sagten der Nachrichtenagentur Dow Jones, dass die Unternehmen nicht daran interessiert seien, in das Projekt zu investieren oder Verträge zum Kauf des Gases zu unterzeichnen, und auch Energiepolitiker haben Alaska die kalte Schulter gezeigt.

Potenzielle Käufer hätten kein Vertrauen in den Zeitplan des Projekts, sagten Vertreter der Unternehmen und der japanischen Regierung. Sie glauben, dass die asiatischen Länder bis 2030 über andere Quellen für eine stabile Erdgasversorgung verfügen werden, obwohl der Gasmarkt unbeständig ist und konkurrierende Projekte ebenfalls Risiken bergen.

Die asiatischen Käufer seien auch besorgt über das Fehlen größerer Investitionsverpflichtungen seitens großer US-Energieunternehmen für das Alaska-Projekt, hieß es von informierten Personen.

Exxon Mobil hatte das Projekt 2016 an den Staat Alaska übergeben, das Unternehmen bleibt aber auf andere Weise daran beteiligt, zum Beispiel als Berater bei der Frage, wie das Vorhaben wettbewerbsfähiger gemacht werden kann.


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