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Energie & Management > Kernkraft - Japan gedenkt Fukushima-Katastrophe von 2011
Bild:Pixabay
Kernkraft

Japan gedenkt Fukushima-Katastrophe von 2011

Japan hat am 11. März der Opfer der verheerenden Reaktor-Katastrophe vor zehn Jahren gedacht. Auch in Deutschland wurden mahnende Stimmen laut.
(dpa) - Seit dem frühen Morgen (Ortszeit) des 11. März legen Menschen in der Unglücksregion im Nordosten des Inselreiches stille Gebete ein. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es in Folge eines Erdbebens mit anschließendem Tsunami zum Super-Gau gekommen. Mehr als 15 000 Menschen waren damals in den Fluten ums Leben gekommen. Rund 2500 Opfer werden zudem offiziell weiter als vermisst geführt. 

Unterdessen berichtete der japanische Fernsehsender NHK am zehnten Jahrestag der Katastrophe von weiteren Problemen in der Atomruine Fukushima. Der Wasserpegel im Untergeschoss des zerstörten Reaktors 3 sei aus noch ungeklärter Ursache gestiegen. Der Betreiber Tepco wolle nun untersuchen, ob dies auf ein schweres Erdbeben zurückzuführen sei, das erst kürzlich die Unglücksregion erneut erschüttert hatte. Bis die Atomruine zurückgebaut ist, werden noch Jahrzehnte vergehen. Noch leben mehr als 40.000 Menschen wegen der Katastrophe entwurzelt. 

In Deutschland betonte die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz die unkalkulierbaren Gefahren von Atomkraftwerken. "Die Risiken der Kernkraft sind selbst für ein hoch industrialisiertes Land nicht sicher beherrschbar", sagte Inge Paulini der Rheinischen Post. In die damals betroffene Präfektur Fukushima könnten immer noch Zehntausende nicht zurückkehren, ein Gebiet von der Größe Münchens sei weiter gesperrt und über 20 Millionen Tonnen radioaktiv kontaminierten Abfalls müssten noch entsorgt werden. 

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) warnte ebenfalls vor den Risiken der Kernkraft - und auch vor sogenannten Mini-Kernkraftwerken als angeblich beherrschbare und CO2-freie Energiequelle. Sie sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Die Konzepte sind im Kern alle seit Jahrzehnten bekannt, konnten sich aber nirgends durchsetzen, auch weil sie das Entscheidende eben nicht lösen: Es bleiben Gefahren, und es bleibt Atommüll." Das Gefährliche an diesen Scheinlösungen sei, dass sie vom wirklich Nötigen ablenkten, nämlich der Endlagersuche und einem massiven Ausbau von Wind- und Sonnenstrom.

Donnerstag, 11.03.2021, 08:33 Uhr
dpa
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Japan gedenkt Fukushima-Katastrophe von 2011
Japan hat am 11. März der Opfer der verheerenden Reaktor-Katastrophe vor zehn Jahren gedacht. Auch in Deutschland wurden mahnende Stimmen laut.
(dpa) - Seit dem frühen Morgen (Ortszeit) des 11. März legen Menschen in der Unglücksregion im Nordosten des Inselreiches stille Gebete ein. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es in Folge eines Erdbebens mit anschließendem Tsunami zum Super-Gau gekommen. Mehr als 15 000 Menschen waren damals in den Fluten ums Leben gekommen. Rund 2500 Opfer werden zudem offiziell weiter als vermisst geführt. 

Unterdessen berichtete der japanische Fernsehsender NHK am zehnten Jahrestag der Katastrophe von weiteren Problemen in der Atomruine Fukushima. Der Wasserpegel im Untergeschoss des zerstörten Reaktors 3 sei aus noch ungeklärter Ursache gestiegen. Der Betreiber Tepco wolle nun untersuchen, ob dies auf ein schweres Erdbeben zurückzuführen sei, das erst kürzlich die Unglücksregion erneut erschüttert hatte. Bis die Atomruine zurückgebaut ist, werden noch Jahrzehnte vergehen. Noch leben mehr als 40.000 Menschen wegen der Katastrophe entwurzelt. 

In Deutschland betonte die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz die unkalkulierbaren Gefahren von Atomkraftwerken. "Die Risiken der Kernkraft sind selbst für ein hoch industrialisiertes Land nicht sicher beherrschbar", sagte Inge Paulini der Rheinischen Post. In die damals betroffene Präfektur Fukushima könnten immer noch Zehntausende nicht zurückkehren, ein Gebiet von der Größe Münchens sei weiter gesperrt und über 20 Millionen Tonnen radioaktiv kontaminierten Abfalls müssten noch entsorgt werden. 

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) warnte ebenfalls vor den Risiken der Kernkraft - und auch vor sogenannten Mini-Kernkraftwerken als angeblich beherrschbare und CO2-freie Energiequelle. Sie sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Die Konzepte sind im Kern alle seit Jahrzehnten bekannt, konnten sich aber nirgends durchsetzen, auch weil sie das Entscheidende eben nicht lösen: Es bleiben Gefahren, und es bleibt Atommüll." Das Gefährliche an diesen Scheinlösungen sei, dass sie vom wirklich Nötigen ablenkten, nämlich der Endlagersuche und einem massiven Ausbau von Wind- und Sonnenstrom.

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