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Energie & Management > Gasnetz - Investor Macquarie kauft Gasnetzbetreiber Thyssengas zurück
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Gasnetz

Investor Macquarie kauft Gasnetzbetreiber Thyssengas zurück

Der australische Infrastrukturinvestor Macquarie kauft den Ferngasnetzbetreiber Thyssengas laut Marktteilnehmern für das Doppelte des Verkaufspreises aus dem Jahr 2016 zurück.
Macquarie Asset Management hat über seinen Infrastructure Fund vereinbart, Deutschlands zweitgrößten Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas von DIF und EDF Invest zu übernehmen. Im Jahr 2016 hatte der Investor Thyssengas für rund 720 Mio. Euro verkauft. Heute soll der Kaufpreis laut Branchenkennern doppelt so hoch liegen. Hilko Schomerus, Managing Director bei Macquarie, hebt in einer englischsprachigen Stellungnahme die Lage von Thyssengas im Zentrum der deutschen Industrieregion hervor und die Bedeutung des Unternehmens für die Versorgung von Sektoren, die derzeit noch stark auf konventionelle Energieträger angewiesen sind.

Thyssengas betreibt ein 4.400 Kilometer langes unterirdisches Netz, das rund 50 kommunale Verteilzentren, 160 Industriekunden und sieben Gasspeicher im Industriezentrum Nordrhein-Westfalen mit Gas versorgt. Thyssengas werde daher laut Macquarie voraussichtlich eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der ehrgeizigen deutschen Dekarbonisierungspläne zur Reduzierung der Atom- und Kohleerzeugung spielen, indem es seinen Kunden in der Region eine stärkere Nutzung kohlenstoffarmer Gase wie Wasserstoff ermöglicht.

Klimaschutz macht Gasnetz wertvoll

„Wir freuen uns über die Möglichkeit, diese wichtige Arbeit voranzutreiben und zu unterstützen, um das Netz von Thyssengas zukunftsfähig zu machen.“, sagte Schomerus. Da man das Unternehmen und seine Geschäftstätigkeit gut kenne, freue man sich darauf, die langfristige Partnerschaft mit dem Unternehmen wieder aufzunehmen.

Thomas Gößmann, Vorstandsvorsitzender von Thyssengas, äußerte sich ebenfalls zufrieden. „Unser Asset ist und bleibt das Pipeline-Netzwerk für die deutschen Industriesektoren, während wir unser Energieangebot in einer zunehmend dekarbonisierten Welt weiterentwickeln. Er sehe der Zusammenarbeit mit Macquarie positiv entgegen.

Macquarie war zuvor zwischen 2011 und 2016 Eigentümer von Thyssengas über einen seiner Infrastrukturfonds. Darüber hinaus ist der Investor bereits durch seine langfristige Investition in Open Grid Europe im Aufbau der kritischen Energieinfrastruktur Deutschlands engagiert.

Die Macquarie Group investiert seit über 30 Jahren in Deutschlands Energie-, Erneuerbare-, Versorgungs- und Immobiliensektoren. Das Interesse an Infrastrukturinvestments ist zuletzt stark gestiegen, da Gas- und Stromnetze deutlich höhere Renditen abwerfen, als sich im Niedrigzinsumfeld mit anderen Anlageklassen erwirtschaften lassen.

Kartellrechtliche Genehmigung steht noch aus

Beim Rückkauf setzte sich Macquarie gegen die Versicherungskammer Bayern und ein Konsortium aus den Energiefirmen Fluxys, Snam und Enagas durch, die sich für die finale Gebotsrunde qualifiziert hatten.

Von 1997 bis 2011 gehörte Thyssengas dem Energieversorger RWE und ging dann an Macquarie. 2016 wurde das Unternehmen für mehr als 700 Millionen Euro an DIF und EDF verkauft.

Die Abwicklung des Rückkaufs ist für das erste Quartal 2022 geplant, eine kartellrechtliche Genehmigung steht allerdings noch aus. Der Kauf zeigt, dass trotz der Absenkung der Eigenkapitalverzinsung durch die Bundesnetzagentur für Neuanlagen von 6,91 auf 5,07 % die Netze interessant für Investoren sind.

Thyssengas ist einer von 16 deutschen Gas-Fernleitungsnetzbetreibern. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1921, als das Vorgängerunternehmen das erste Gasfernleitungsnetz in Deutschland baute.

Montag, 1.11.2021, 13:37 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Shutterstock
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Investor Macquarie kauft Gasnetzbetreiber Thyssengas zurück
Der australische Infrastrukturinvestor Macquarie kauft den Ferngasnetzbetreiber Thyssengas laut Marktteilnehmern für das Doppelte des Verkaufspreises aus dem Jahr 2016 zurück.
Macquarie Asset Management hat über seinen Infrastructure Fund vereinbart, Deutschlands zweitgrößten Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas von DIF und EDF Invest zu übernehmen. Im Jahr 2016 hatte der Investor Thyssengas für rund 720 Mio. Euro verkauft. Heute soll der Kaufpreis laut Branchenkennern doppelt so hoch liegen. Hilko Schomerus, Managing Director bei Macquarie, hebt in einer englischsprachigen Stellungnahme die Lage von Thyssengas im Zentrum der deutschen Industrieregion hervor und die Bedeutung des Unternehmens für die Versorgung von Sektoren, die derzeit noch stark auf konventionelle Energieträger angewiesen sind.

Thyssengas betreibt ein 4.400 Kilometer langes unterirdisches Netz, das rund 50 kommunale Verteilzentren, 160 Industriekunden und sieben Gasspeicher im Industriezentrum Nordrhein-Westfalen mit Gas versorgt. Thyssengas werde daher laut Macquarie voraussichtlich eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der ehrgeizigen deutschen Dekarbonisierungspläne zur Reduzierung der Atom- und Kohleerzeugung spielen, indem es seinen Kunden in der Region eine stärkere Nutzung kohlenstoffarmer Gase wie Wasserstoff ermöglicht.

Klimaschutz macht Gasnetz wertvoll

„Wir freuen uns über die Möglichkeit, diese wichtige Arbeit voranzutreiben und zu unterstützen, um das Netz von Thyssengas zukunftsfähig zu machen.“, sagte Schomerus. Da man das Unternehmen und seine Geschäftstätigkeit gut kenne, freue man sich darauf, die langfristige Partnerschaft mit dem Unternehmen wieder aufzunehmen.

Thomas Gößmann, Vorstandsvorsitzender von Thyssengas, äußerte sich ebenfalls zufrieden. „Unser Asset ist und bleibt das Pipeline-Netzwerk für die deutschen Industriesektoren, während wir unser Energieangebot in einer zunehmend dekarbonisierten Welt weiterentwickeln. Er sehe der Zusammenarbeit mit Macquarie positiv entgegen.

Macquarie war zuvor zwischen 2011 und 2016 Eigentümer von Thyssengas über einen seiner Infrastrukturfonds. Darüber hinaus ist der Investor bereits durch seine langfristige Investition in Open Grid Europe im Aufbau der kritischen Energieinfrastruktur Deutschlands engagiert.

Die Macquarie Group investiert seit über 30 Jahren in Deutschlands Energie-, Erneuerbare-, Versorgungs- und Immobiliensektoren. Das Interesse an Infrastrukturinvestments ist zuletzt stark gestiegen, da Gas- und Stromnetze deutlich höhere Renditen abwerfen, als sich im Niedrigzinsumfeld mit anderen Anlageklassen erwirtschaften lassen.

Kartellrechtliche Genehmigung steht noch aus

Beim Rückkauf setzte sich Macquarie gegen die Versicherungskammer Bayern und ein Konsortium aus den Energiefirmen Fluxys, Snam und Enagas durch, die sich für die finale Gebotsrunde qualifiziert hatten.

Von 1997 bis 2011 gehörte Thyssengas dem Energieversorger RWE und ging dann an Macquarie. 2016 wurde das Unternehmen für mehr als 700 Millionen Euro an DIF und EDF verkauft.

Die Abwicklung des Rückkaufs ist für das erste Quartal 2022 geplant, eine kartellrechtliche Genehmigung steht allerdings noch aus. Der Kauf zeigt, dass trotz der Absenkung der Eigenkapitalverzinsung durch die Bundesnetzagentur für Neuanlagen von 6,91 auf 5,07 % die Netze interessant für Investoren sind.

Thyssengas ist einer von 16 deutschen Gas-Fernleitungsnetzbetreibern. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1921, als das Vorgängerunternehmen das erste Gasfernleitungsnetz in Deutschland baute.

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Susanne Harmsen

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