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Energie & Management > Klimaschutz - Institut: CO2-Bepreisung reicht nicht aus
Bild: Fotolia.com, Nicole Effinger
Klimaschutz

Institut: CO2-Bepreisung reicht nicht aus

Das Forschungsinstitut IASS glaubt nicht, dass sich die Klimaziele allein über die CO2-Bepreisung erreichen lassen. Vielmehr sei eine gezielte Förderung erneuerbarer Energien nötig.
Die CO2-Preissysteme haben nach Erkenntnissen des Potsdamer Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung zwar in einigen Ländern zu sinkenden Emissionen geführt. Einen umfassenden technologischen Wandel würden sie jedoch nicht bewirken.

Um die erforderlichen Veränderungen voranzutreiben, so eine IASS-Mitteilung, brauche es eine sektorspezifische Förderung von klimafreundlichen Technologien, zum Beispiel Änderungen des Strommarktdesigns und ein besseres Ladenetz für Elektroautos. Dafür seien erhebliche Investitionen erforderlich, die aber durch die CO2-Bepreisung nicht ausgelöst würden.

„Wir beobachten zum Teil beachtliche Senkungen der Emissionen, allerdings nicht durch die dringend nötigen Investitionen in CO2-freie Technologien, sondern durch einen Umstieg auf andere, etwas weniger CO2-intensive Nutzungen. Für die angestrebte Klimaneutralität ist ein Umstieg von Benzin auf Diesel oder von Kohle- auf Gasstrom aber praktisch irrelevant“, sagt Johan Lilliestam, Leitautor der Untersuchung. Um netto null Emissionen zu erreichen, seien größere, systemische Veränderungen nötig.

Nur gezielte Förderprogramme bringen Erneuerbare in Schwung

Sogar in den nordischen Ländern mit ihren verhältnismäßig hohen CO2-Preisen war, wie es weiter heißt, die Lenkungswirkung in Richtung eines technologischen Wandels nicht beobachtbar. Vielmehr hätten andere Politikmaßnahmen – vor allem Förderprogramme für Erneuerbare – die Energiewende in Schwung gebracht. Solche spezifischen Fördermaßnahmen böten Investoren stärkere Investitionsanreize, und der dadurch ausgelöste Ausbau führe zu erheblichen Kostensenkungen, vor allem für Wind- und Solarstrom.

Trotz der schwachen Bilanz sehen die Wissenschaftler zwei Chancen für CO2-Preise. „Einerseits können sie genutzt werden, um Einnahmen für dringend nötige Fördermaßnahmen und öffentliche Investitionen zu erzielen. Andererseits können sie in bestimmten Sektoren, wie der Kohleverstromung, dazu beitragen, dass die CO2-intensivsten Technologien endgültig ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren, wenn eine alternative Technologie bereitsteht“, erläuterte Lilliestam. Nicht als zentrales Instrument, aber als Teil eines breit angelegten Maßnahmenpaketes könne die CO2-Bepreisung also zu den Klimazielen beitragen.

Das IASS forscht mit dem Ziel, Transformationsprozesse zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen, zu befördern und zu gestalten − in Deutschland wie global. Zentrale Themen sind die Energiewende, aufkommende Technologien, Klimawandel und Luftqualität. Gefördert wird das Institut von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg.

Montag, 18.01.2021, 12:42 Uhr
Günter Drewnitzky
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Bild: Fotolia.com, Nicole Effinger
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Institut: CO2-Bepreisung reicht nicht aus
Das Forschungsinstitut IASS glaubt nicht, dass sich die Klimaziele allein über die CO2-Bepreisung erreichen lassen. Vielmehr sei eine gezielte Förderung erneuerbarer Energien nötig.
Die CO2-Preissysteme haben nach Erkenntnissen des Potsdamer Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung zwar in einigen Ländern zu sinkenden Emissionen geführt. Einen umfassenden technologischen Wandel würden sie jedoch nicht bewirken.

Um die erforderlichen Veränderungen voranzutreiben, so eine IASS-Mitteilung, brauche es eine sektorspezifische Förderung von klimafreundlichen Technologien, zum Beispiel Änderungen des Strommarktdesigns und ein besseres Ladenetz für Elektroautos. Dafür seien erhebliche Investitionen erforderlich, die aber durch die CO2-Bepreisung nicht ausgelöst würden.

„Wir beobachten zum Teil beachtliche Senkungen der Emissionen, allerdings nicht durch die dringend nötigen Investitionen in CO2-freie Technologien, sondern durch einen Umstieg auf andere, etwas weniger CO2-intensive Nutzungen. Für die angestrebte Klimaneutralität ist ein Umstieg von Benzin auf Diesel oder von Kohle- auf Gasstrom aber praktisch irrelevant“, sagt Johan Lilliestam, Leitautor der Untersuchung. Um netto null Emissionen zu erreichen, seien größere, systemische Veränderungen nötig.

Nur gezielte Förderprogramme bringen Erneuerbare in Schwung

Sogar in den nordischen Ländern mit ihren verhältnismäßig hohen CO2-Preisen war, wie es weiter heißt, die Lenkungswirkung in Richtung eines technologischen Wandels nicht beobachtbar. Vielmehr hätten andere Politikmaßnahmen – vor allem Förderprogramme für Erneuerbare – die Energiewende in Schwung gebracht. Solche spezifischen Fördermaßnahmen böten Investoren stärkere Investitionsanreize, und der dadurch ausgelöste Ausbau führe zu erheblichen Kostensenkungen, vor allem für Wind- und Solarstrom.

Trotz der schwachen Bilanz sehen die Wissenschaftler zwei Chancen für CO2-Preise. „Einerseits können sie genutzt werden, um Einnahmen für dringend nötige Fördermaßnahmen und öffentliche Investitionen zu erzielen. Andererseits können sie in bestimmten Sektoren, wie der Kohleverstromung, dazu beitragen, dass die CO2-intensivsten Technologien endgültig ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren, wenn eine alternative Technologie bereitsteht“, erläuterte Lilliestam. Nicht als zentrales Instrument, aber als Teil eines breit angelegten Maßnahmenpaketes könne die CO2-Bepreisung also zu den Klimazielen beitragen.

Das IASS forscht mit dem Ziel, Transformationsprozesse zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen, zu befördern und zu gestalten − in Deutschland wie global. Zentrale Themen sind die Energiewende, aufkommende Technologien, Klimawandel und Luftqualität. Gefördert wird das Institut von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg.

Montag, 18.01.2021, 12:42 Uhr
Günter Drewnitzky

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