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Energie & Management > Vertrieb - Insolvente Stadtwerke Bad Belzig stellen Stromlieferung ein
Quelle: Pixabay
Vertrieb

Insolvente Stadtwerke Bad Belzig stellen Stromlieferung ein

Die zahlungsunfähigen Stadtwerke Bad Belzig haben die Lieferung von Strom zum Jahresbeginn eingestellt. Über das beantragte Insolvenzverfahren ist noch nicht entschieden.
Etwa 1.000 Kundinnen und Kunden der brandenburgischen Stadtwerke Bad Belzig erhalten ihren Strom seit dem 1. Januar 2022 von einem anderen Versorger. Die zahlungsunfähigen Stadtwerke haben die Lieferung eingestellt.

In der Woche vor dem Jahreswechsel haben die kommissarischen Geschäftsführer Thomas Tanneberg und Eckhard Schindelhauer einen entsprechenden Brief an die bisherige Kundschaft verschickt. Sie sprechen darin von einem „dramatischen Preisanstieg“, der eine weitere Belieferung unmöglich mache.

An die Stelle der Stadtwerke treten nun die jeweiligen Grundversorger oder die Stadtwerke Potsdam (EWP). Der Versorger aus der Landeshauptstadt hatte den betroffenen Haushalten bereits vor Weihnachten Vertragsangebote unterbreitet. Das endgültige Aus für die Stromsparte hängt auch mit dem offenkundigen Missmanagement bei den Stadtwerken zusammen, für das der entlassene Geschäftsführer verantwortlich gemacht wird (wir berichteten).

Wegen nicht erfolgter Energieeinkäufe und hoch riskanter Warentermingeschäfte (Leerverkäufe) vornehmlich mit Vattenfall war ein Schaden in vermutlich zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Davon konnte der kommunale Versorger sich nicht erholen. Gegen den Geschäftsführer hat Aufsichtsratschef und Bürgermeister Roland Leisegang (parteilos) Strafanzeige erstattet.

Inzwischen haben die Stadtwerke beim Amtsgericht Potsdam den Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung gestellt. Die Entscheidung darüber steht aus, auch eine Zerschlagung des Versorgers ist noch nicht ausgeschlossen. Leisegang hatte zuletzt seine Hoffnung geäußert, das Unternehmen mit den Bereichen für Gas, Fernwärme, Wasser und Abwasser retten zu können.

Geschäftsführer Thomas Tanneberg teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass mit Ausnahme des Strombereichs vorerst "alle anderen Geschäftsfelder fortgeführt" würden. Das Vertriebsteam der Stadtwerke begleite den Wechsel der Stromkunden aktiv.

Mittwoch, 5.01.2022, 09:02 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Vertrieb - Insolvente Stadtwerke Bad Belzig stellen Stromlieferung ein
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Insolvente Stadtwerke Bad Belzig stellen Stromlieferung ein
Die zahlungsunfähigen Stadtwerke Bad Belzig haben die Lieferung von Strom zum Jahresbeginn eingestellt. Über das beantragte Insolvenzverfahren ist noch nicht entschieden.
Etwa 1.000 Kundinnen und Kunden der brandenburgischen Stadtwerke Bad Belzig erhalten ihren Strom seit dem 1. Januar 2022 von einem anderen Versorger. Die zahlungsunfähigen Stadtwerke haben die Lieferung eingestellt.

In der Woche vor dem Jahreswechsel haben die kommissarischen Geschäftsführer Thomas Tanneberg und Eckhard Schindelhauer einen entsprechenden Brief an die bisherige Kundschaft verschickt. Sie sprechen darin von einem „dramatischen Preisanstieg“, der eine weitere Belieferung unmöglich mache.

An die Stelle der Stadtwerke treten nun die jeweiligen Grundversorger oder die Stadtwerke Potsdam (EWP). Der Versorger aus der Landeshauptstadt hatte den betroffenen Haushalten bereits vor Weihnachten Vertragsangebote unterbreitet. Das endgültige Aus für die Stromsparte hängt auch mit dem offenkundigen Missmanagement bei den Stadtwerken zusammen, für das der entlassene Geschäftsführer verantwortlich gemacht wird (wir berichteten).

Wegen nicht erfolgter Energieeinkäufe und hoch riskanter Warentermingeschäfte (Leerverkäufe) vornehmlich mit Vattenfall war ein Schaden in vermutlich zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Davon konnte der kommunale Versorger sich nicht erholen. Gegen den Geschäftsführer hat Aufsichtsratschef und Bürgermeister Roland Leisegang (parteilos) Strafanzeige erstattet.

Inzwischen haben die Stadtwerke beim Amtsgericht Potsdam den Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung gestellt. Die Entscheidung darüber steht aus, auch eine Zerschlagung des Versorgers ist noch nicht ausgeschlossen. Leisegang hatte zuletzt seine Hoffnung geäußert, das Unternehmen mit den Bereichen für Gas, Fernwärme, Wasser und Abwasser retten zu können.

Geschäftsführer Thomas Tanneberg teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass mit Ausnahme des Strombereichs vorerst "alle anderen Geschäftsfelder fortgeführt" würden. Das Vertriebsteam der Stadtwerke begleite den Wechsel der Stromkunden aktiv.

Mittwoch, 5.01.2022, 09:02 Uhr
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