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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Initiative bemängelt Regulatorik für bidirektionales Laden
Quelle: Pixabay / Joenomias
Elektrofahrzeuge

Initiative bemängelt Regulatorik für bidirektionales Laden

Eine sektorenübergreifende Initiative hat in einem Positionspapier konkrete Schritte zur Markteinführung des bidirektionalen Ladens formuliert. 
Der Name ist Programm: Die im Herbst 2021 gegründete "Initiative Bidirektionales Laden" ist ein Zusammenschluss von Unternehmen der Automobil-, Energie- und Ladeinfrastrukturbranche, die von einer Parkhausgesellschaft, einem Softwarespezialisten sowie zwei Beratungshäusern flankiert werden. Der Initiative geht es darum, "das bidirektionale Laden als einen wichtigen und entscheidenden Baustein der Energie- und Verkehrswende in Politik und Gesellschaft zu verankern und dann auch unternehmerisch umzusetzen", wie Marcus Fendt, Geschäftsführer von The Mobility House, erklärt.

Die Initiative sieht im bidirektionalen Laden einen neuen, vielversprechenden und dezentralen Ansatz, bei dem die Batterien von Elektrofahrzeugen sowohl be- als auch entladen werden können. "So werden sie zu einer relevanten und flexiblen Speicherkapazität für das Stromnetz, das mit voranschreitender Energiewende einen höheren Bedarf an flexiblen Speichern hat, um die Anforderungen der Sektoren wie Strom, Wärme und Mobilität zu bedienen und gleichzeitig das Netz stabil zu halten", schreiben die Autorinnen und Autoren des am 16. März veröffentlichten Positionspapiers.

"Enormes Potenzial" zur Stabilisierung des Stromnetzes

"Die Bundesregierung geht derzeit von mindestens 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 aus. Das ist ein immenses Potenzial für bidirektionales Laden", verdeutlicht Ralf Klöpfer. Er gehört dem Vorstand der MVV Energie AG, einer der Mitinitiatorinnen der Initiative. Die Kapazität dieser mobilen Speicher zu nutzen, wäre nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Stabilität der Stromnetze, sondern auch zur Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. 
 
Das Positionspapier der Iniatitive Bidirektionales Laden. Zum Download des PDF bitte auf das Bild klicken
Quelle: Initiative Bidirektionales Laden

Die Technologie befinde sich in einem fortgeschrittenem Entwicklungsstadium, ergänzt Martin Roemheld von der Volkswagen-Tochter "elli", die sich ebenfalls an der Initiative beteiligt. Aber: "Noch fehlen die regulatorischen Rahmenbedingungen, um das bidirektionale Laden auch für alle Beteiligten interessant zu machen."“ Diese Lücke will die gestartete Initiative schließen. Die insgesamt 17 Mitglieder stellen in ihrem Positionspapier konkrete Schritte für die Markteinführung von bidirektionalem Laden vor:
  • Schaffung einer konkreten, einheitlichen Legaldefinition als Voraussetzung für technische und energiewirtschaftliche Entwicklungen.
  • Auflegen eines speziellen, zeitlich befristeten Förderprogramms für bidirektionale Ladeinfrastruktur, um weitere Lock-In-Effekte durch die ausschließliche Unterstützung unidirektionaler Ladeinfrastruktur zu verhindern.
  • Weiterentwickeln der Steuerung von Verbrauchseinrichtungen und Flexibilitätsbeschaffung im Verteilnetz.
  • Senkung der Mindestgebotsgröße am Regelenergiemarkt von 5 MW auf 1 MW, um Eintrittsbarrieren für mobile Speicher zu reduzieren.
  • Stromnebenkostenbefreiung für mobile Speicher durch Gleichstellung mit stationären Speichern, um eine drohende Doppelbelastung von als Speicher genutzten Elektrofahrzeugen zu verhindern.
  • Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur durch eine gezielte Beschleunigung des Smart-Meter-Rollouts durch Anreize für den freiwilligen Einbau von intelligenten Zählern.
  • Erhöhung der wirtschaftlichen Motivation von Netzbetreibern durch eine Berücksichtigung der netzdienlichen Flexibilitätsnutzung von (mobilen) Speichern, die Digitalisierung der Netztechnik und der damit jeweils einhergehenden operativen Kosten in der Anreizregulierung.
Das "Positionspapier zu notwendigen regulatorischen Anpassungen im Kontext des bidirektionalen Ladens" stellt die Initiative als Download zur Verfügung.

Mittwoch, 16.03.2022, 11:53 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Initiative bemängelt Regulatorik für bidirektionales Laden
Quelle: Pixabay / Joenomias
Elektrofahrzeuge
Initiative bemängelt Regulatorik für bidirektionales Laden
Eine sektorenübergreifende Initiative hat in einem Positionspapier konkrete Schritte zur Markteinführung des bidirektionalen Ladens formuliert. 
Der Name ist Programm: Die im Herbst 2021 gegründete "Initiative Bidirektionales Laden" ist ein Zusammenschluss von Unternehmen der Automobil-, Energie- und Ladeinfrastrukturbranche, die von einer Parkhausgesellschaft, einem Softwarespezialisten sowie zwei Beratungshäusern flankiert werden. Der Initiative geht es darum, "das bidirektionale Laden als einen wichtigen und entscheidenden Baustein der Energie- und Verkehrswende in Politik und Gesellschaft zu verankern und dann auch unternehmerisch umzusetzen", wie Marcus Fendt, Geschäftsführer von The Mobility House, erklärt.

Die Initiative sieht im bidirektionalen Laden einen neuen, vielversprechenden und dezentralen Ansatz, bei dem die Batterien von Elektrofahrzeugen sowohl be- als auch entladen werden können. "So werden sie zu einer relevanten und flexiblen Speicherkapazität für das Stromnetz, das mit voranschreitender Energiewende einen höheren Bedarf an flexiblen Speichern hat, um die Anforderungen der Sektoren wie Strom, Wärme und Mobilität zu bedienen und gleichzeitig das Netz stabil zu halten", schreiben die Autorinnen und Autoren des am 16. März veröffentlichten Positionspapiers.

"Enormes Potenzial" zur Stabilisierung des Stromnetzes

"Die Bundesregierung geht derzeit von mindestens 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 aus. Das ist ein immenses Potenzial für bidirektionales Laden", verdeutlicht Ralf Klöpfer. Er gehört dem Vorstand der MVV Energie AG, einer der Mitinitiatorinnen der Initiative. Die Kapazität dieser mobilen Speicher zu nutzen, wäre nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Stabilität der Stromnetze, sondern auch zur Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. 
 
Das Positionspapier der Iniatitive Bidirektionales Laden. Zum Download des PDF bitte auf das Bild klicken
Quelle: Initiative Bidirektionales Laden

Die Technologie befinde sich in einem fortgeschrittenem Entwicklungsstadium, ergänzt Martin Roemheld von der Volkswagen-Tochter "elli", die sich ebenfalls an der Initiative beteiligt. Aber: "Noch fehlen die regulatorischen Rahmenbedingungen, um das bidirektionale Laden auch für alle Beteiligten interessant zu machen."“ Diese Lücke will die gestartete Initiative schließen. Die insgesamt 17 Mitglieder stellen in ihrem Positionspapier konkrete Schritte für die Markteinführung von bidirektionalem Laden vor:
  • Schaffung einer konkreten, einheitlichen Legaldefinition als Voraussetzung für technische und energiewirtschaftliche Entwicklungen.
  • Auflegen eines speziellen, zeitlich befristeten Förderprogramms für bidirektionale Ladeinfrastruktur, um weitere Lock-In-Effekte durch die ausschließliche Unterstützung unidirektionaler Ladeinfrastruktur zu verhindern.
  • Weiterentwickeln der Steuerung von Verbrauchseinrichtungen und Flexibilitätsbeschaffung im Verteilnetz.
  • Senkung der Mindestgebotsgröße am Regelenergiemarkt von 5 MW auf 1 MW, um Eintrittsbarrieren für mobile Speicher zu reduzieren.
  • Stromnebenkostenbefreiung für mobile Speicher durch Gleichstellung mit stationären Speichern, um eine drohende Doppelbelastung von als Speicher genutzten Elektrofahrzeugen zu verhindern.
  • Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur durch eine gezielte Beschleunigung des Smart-Meter-Rollouts durch Anreize für den freiwilligen Einbau von intelligenten Zählern.
  • Erhöhung der wirtschaftlichen Motivation von Netzbetreibern durch eine Berücksichtigung der netzdienlichen Flexibilitätsnutzung von (mobilen) Speichern, die Digitalisierung der Netztechnik und der damit jeweils einhergehenden operativen Kosten in der Anreizregulierung.
Das "Positionspapier zu notwendigen regulatorischen Anpassungen im Kontext des bidirektionalen Ladens" stellt die Initiative als Download zur Verfügung.

Mittwoch, 16.03.2022, 11:53 Uhr
Davina Spohn

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