Quelle: Pixabay / Gundula Vogel
Im Durchschnitt sanken die Strompreise auf der mittleren Spannungsebene innerhalb des vergangenen Jahres um 15 Prozent. Das berichtet der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA).
Die Großhandelspreise für Strom sind im zweiten Halbjahr 2024 auf Jahresbasis um 29
Prozent gesunken; zudem entlastet der Gesetzgeber seit diesem Jahr Netzbetreiber mit überproportional vielen Erneuerbaren-Energien-Anlagen bei den Netzentgelten. Dies führt in Summe zu sinkenden Strompreisen auf der mittleren Spannungsebene, also etwa für die Industrie, berichtet der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) am 10. Januar 2025.
Und das wirkt sich finanziell erst in diesem Jahr positiv für die Industrie auf, weil die im zweiten Halbjahr 2024 ausgehandelten und erhobenen Verträge seit Neujahr in der Lieferphase sind.
Der VEA listet zugleich für das erste Quartal dieses Jahres Verschiebungen in den Strompreisen zwischen 50 verschiedenen Netzgebieten auf. Demnach gibt es die größten prozentualen Preissenkungen im Netzgebiet der
Wemag Netz mit Sitz in Schwerin (-31,8
Prozent), in dem der
Schleswig-Holstein Netz mit Sitz in Quickborn (-28,5
Prozent) und der
Edis mit Sitz in Fürstenwalde (-24,6
Prozent) - alles Netze mit überdurchschnittlichem Aufwand wegen besonders vielen Erneuerbaren-Zubaus.
Der Industriestrom kommt selbstverständlich nicht von diesen Netzbetreibern, er wird von ihnen nur transportiert, aber die Netzentgelte, die sie dafür erheben, sind in ihrem jeweiligen Netzgebiet einheitlich und führen daher netzintern auch zu ähnlichen Industriestrompreisen.
Die geringsten Preisrückgänge sind im Netzgebiet der
AVU Netz mit Sitz in Gevelsberg (-7,6
Prozent), der
EWR Netz mit Sitz in Worms (-8,0
Prozent) und der
Pfalzwerke Netzgesellschaft mit Sitz in Ludwigshafen (-8,4
Prozent) zu beobachten.
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Tabellarische Übersicht der Strompreise im 1. Quartal 2025 - Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: VEA |
Jetzt ist der Osten stromtechnisch günstigerDer bundesweite Ausgleich der energiewendebedingten Netzausbau-Kosten sorgen dafür, dass in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern die Strompreise geringer ausfallen: So beträgt der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern 17,77
Ct/kWh und ist damit um 0,69
Ct/kWh beziehungsweise 3,7
Prozent niedriger als der mittlere Preis in den alten Bundesländern (18,46
Ct/kWh).
Die Differenz zwischen dem nach diesem Vergleich preisgünstigsten
(EWE Netz mit 15,94
Ct/kWh) und teuersten Netzgebiet
(Netze BW mit Sitz in Karlsruhe 20,24
Ct/kWh) beträgt 4,30 Ct/kWh beziehungsweise 27,0
Prozent.
Die in der Tabelle genannten Preise berücksichtigen alle Kosten für die jeweilige Netznutzung, die Strombeschaffung, für das KWKG, die Paragraf-19-StromNEV-Umlage, die Offshore-Umlage und die Abschaltbare-Lasten-Umlage, die Konzessionsabgabe (KA) sowie eine am Markt übliche Marge für den Lieferanten. Lediglich die Strom- und Mehrwertsteuer sind vom Kunden zusätzlich zu entrichten.
Hintergrund zum VEA-StrompreisvergleichDer Preisvergleich umfasst insgesamt 50 große Netzgebiete in Deutschland. Damit wird ein erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes abgedeckt. Der VEA veröffentlicht den Vergleich seit Januar 2002 für einzelne Netzbereiche in 15
typischen Mittelspannungsseitig versorgten Abnahmefällen. Grundlage für die genannten Preise sind Vollstromversorgungs-Verträge mit Vertragsbeginn 1. Januar 2025 und einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Unternehmen im zweiten Halbjahr 2024 abgeschlossen haben.
Freitag, 10.01.2025, 15:14 Uhr
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